Bibelwoche 2024

Vom 4. bis 8. März, jeweils 19.00 Uhr laden wir herzlich ein zur Bibelwoche in den Gemeinderaum.

Unsere Welt ist voller Widersprüche und Spannungen. Die Texte der Urgeschichte spiegeln genau das wider und lassen uns damit klarer und tiefer auf unsere Wirklichkeit blicken. Dabei schlagen sie den Bogen vom „Alles war sehr gut“ des Anfangs zu „unverbesserlich böse von Jugend auf“. Sie erzählen von innigem Verstehen und von babylonischer Verwirrung. In all dem begegnen wir uns selbst und es begegnet uns Gott. Gott ist emotional verwoben mit der Welt. Gott ringt mit den Menschen und ist ihnen barmherzig. So wie Gott auch uns begegnet.

Das neu zu entdecken, dazu lädt die ökumenische Bibelwoche zu den Texten der Urgeschichte aus dem 1. Buch Mose ein.

Weltgebetstag 2024

Kommen Sie mit auf eine „Reise durch das Land, in dem Jesus gelebt und gelehrt hat“ laden uns Frauen aus Palästina ein, mehr über ihr Leben und ihr Land zu erfahren. Eine Reise, die uns mitnimmt in ein Land mit langer Tradition und großer kultureller Vielfalt, aber auch mit schwerwiegenden Konflikten, unter denen die Menschen seit langem leiden.

Bereits vor 30 Jahren haben Frauen aus Palästina den Weltgebetstag vorbereitet. Doch ihre politische Lage hat sich seitdem immer weiter verschlechtert.Im Land der Geburt Jesu und damit der Geburt des Christentums leben heute nur noch 1,2 % der Einwohner als Christen. Ihre Probleme werden an diesem Abend beim Namen genannt.

Selbstverständlich wird es wieder kulinarische Kostproben nach Rezepten der Palästinenserinnen geben.

Deshalb herzliche Einladung am 3. März 14.00 Uhr in diesem Jahr in die Methodistenkirche, Ilmtal 1.

Monatsspruch für Februar

Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.

2. Timotheus 3, 16

„Muss ich erst die Goldwaage holen?“ fragte meine Mutter, wenn mein Bruder und ich uns stritten, wer denn wie viel und was vom Weihnachtssüßigkeitenteller gegessen hatte. Ganz genau schauten wir, wenn der andere etwas nahm. Habe ich auch wirklich genug abbekommen? Hat mein Bruder etwas mehr von der Lieblingsschokolade genommen? Was ist noch da?

Dass Geschwister über ihren Anteil, wovon auch immer, streiten, ist wahrscheinlich normal. Sie lernen dabei, sich zu behaupten, zu verhandeln und Kompromisse einzugehen. Im besten Fall lernen sie auch das Teilen. „Nun hab ich zu viel!“ sagte mein Großer mal, und gab seinem Bruder etwas ab, der es freudestrahlend aus seiner Hand nahm. Beide erfuhren, wie gut es ihnen geht, wenn sie fair zueinander sind.

Und manchmal merken Geschwister auch: Ich hätte statt der Schokolade eigentlich lieber ein Eis. Ich muss nicht ständig das haben was der oder die andere hat. Sondern das, was ich gern mag. Ich muss auch nicht immer so viel wie möglich oder so viel wie andere haben. Sondern nur so viel, um satt zu werden. Sonst liegt einem die Schokolade dann schwer im Magen.

Besser werden in Gerechtigkeit. Kinder können das lernen, wenn es um Süßigkeiten oder Spielzeug geht, auch dass es nicht immer um gleiche Teile geht. Sondern auf die Bedürfnisse des anderen schauen, fair bleiben, die anderen und ihre Interessen im Blick behalten. Und manchmal auch für sie einstehen, ihnen beistehen.

Wie ist das bei uns Erwachsenen?

Für die meisten Dinge im Leben gibt es keine Goldwaage. Und doch ist es glaube ich auch bei uns Gang und Gäbe, das Vergleichen, das doch eigentlich unzufrieden, manchmal sogar unglücklich macht. Es führt dazu, dass ich das haben will, was andere haben, ob ich es brauche oder nicht. Doch das neue große Auto des Nachbarn muss nicht auch für mich nützlich, oder das Richtige sein.

Was dient also dazu, besser zu werden in Gerechtigkeit?

Ich beginne damit, mich zu fragen, was ich wirklich brauche. Und ich lerne zu sagen: „Ich habe genug.“ Eine vielleicht sogar noch wichtigere Frage ist „Hast DU genug?“ Denn für Viele ist es nicht selbstverständlich überhaupt über die Runden zu kommen.

Abgeben und schenken, das sind wichtige Schritte zur Gerechtigkeit. Auch einmal verzichten zugunsten anderer. Oder den Wohlstand zu teilen: das Auto, wenn es nur herumsteht, den Garten, wenn er reichlich Früchte bringt.

Es käme ja nicht nur den Menschen zugute, sondern auch der Erde selber, wenn wir weniger Ressourcen verbrauchen würden.

Eine Goldwaage ist nicht nötig, um besser zu werden in Gerechtigkeit. Wie wunderbar aber wäre es, wenn jeder, auch die erde selbst, genug zu frei atmen, zum wachsen und zum leben hätte.

Ihre Pfarrerin Sarah Zeppin.