Arthur macht sich Gedanken zur Friedensdekade

Halli hallo liebe Menschenkinder und Erwachsene,

heute haben wir in der Ameisenschule im Religionsunterricht den Auftrag bekommen, uns mit dem Wort Frieden zu beschäftigen. Meine Lehrerin meinte, dass ohne Frieden auf der Welt alles Andere nichts ist und dass es deswegen besonders wichtig ist, dass wir uns zu dem Thema Gedanken machen. Sie hat außerdem gesagt, dass es jedes Jahr im November eine Zeit gibt, die die Menschen Friedensdekade nennen, in der es besonders um den Frieden geht.

Natürlich bin ich nach der Schule gleich auf die Suche nach Opa Ameise gegangen und habe ihn zu dem Thema gefragt und er hat mir das hier dazu gesagt: „Mein lieber Arthur, wir haben ja schon einmal über das Thema Frieden gesprochen und es ist immer wieder sehr sehr wichtig. Man sollte sich dabei auch über besondere Tage in der kirchlichen Welt der Menschen unterhalten. Bevor es im Dezember mit dem Advent und somit der schönsten Zeit des Jahres mit dem Kirchenjahr wieder von vorne losgeht, haben wir am Ende des Jahres, zum Beginn der kalten Jahreszeiten Herbst und Winter, eine eher besinnliche und nachdenkliche Zeit.

Es gibt viele Festtage, die an Trauer, aber auch welche, die an die eigene Umkehr erinnern. Das ist beispielsweise der sogenannte Buß- und Bettag. Achtung, er hat aber nichts mit dem Bett zu tun. Er ist ein eher unbekannter Tag, weil er eigentlich nur noch im Bundesland Sachsen ein Feiertag ist. Jedes Jahr am Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag wird dieser Tag gefeiert.Er ist also immer an einem anderen Datum.

Bei der Buße geht es den Menschen um das Bereuen von Sünden und die Besinnung auf den Glauben an Gott. Sie wollen sich also bewusst machen, dass ihnen das besonders wichtig ist. Außerdem können sie darüber nachdenken, was in der Gesellschaft nicht so gut läuft, z.B. dass Viele nur an sich selber denken und nur ihre eigenen Wünsche durchsetzen möchten, ohne an die Konsequenzen für die Mitmenschen zu denken. Das ist leider auch manchmal und immer öfter bei uns Ameisen so. Im Gebet kann man mit Gott über alles sprechen, auch über Schuld, Versäumnisse oder Fehler, die man gemacht hat.

Der erste evangelische Buß- und Bettag fand im Jahre 1532 in Straßburg im heutigen Frankreich statt, obwohl sogar die alten Römer schon solch einen Tag kannten, um ihre Götter gnädig zu stimmen. Später gab es dann ganz viele Buß- und Bettage über das ganze Jahr verteilt. Ab 1934 legte man dann den selben Termin für das ganze Land fest. Seit 30 Jahren ist er nicht mehr in ganz Deutschland ein Feiertag. Oftmals werden aber trotzdem kleine Andachten am frühen Abend gefeiert, damit auch berufstätige Menschen und auch Ameisen daran teilnehmen und die Worte zum Thema Frieden und Versöhnung hören können.

“Ok jetzt habe ich kleine Ameise schon wieder ganz schön viel erfahren, aber was kann Opa denn nun noch zur sogenannten Friedendekade erzählen? Der Begriff ist ja im Reliunterricht auch gesagt wurden. Natürlich weiß mein geliebter Opa auch dazu etwas, ich sage euch, was er mir erzählt hat: „Nicht nur am Buß- und Bettag sind diese Dinge wichtig, sondern auch ganz besonders in den Tagen davor. Sie sind für die Christen die sogenannte Friedensdekade. Sie heißt so, weil das Wort Dekade nichts anderes als zehn bedeutet und es Tage im Jahr sind, an denen die Christen mehr als sonst über das Thema nachdenken und sich darum kümmern. Dies geschieht zum Beispiel in kurzen Andachten, die meistens in den Kirchen gefeiert werden, wenn es schon ein bisschen dunkel ist.

Weißt du Arthur, es gab ja eine Zeit, in der Deutschland geteilt war, nach dem schrecklichen 2. Weltkrieg. Leider haben die Menschen daraus nicht viel gelernt. Im Osten Deutschlands, der DDR, hat man sich dann im Jahr 1980 überlegt, dass man 10 Tage im November für die Friedensarbeit nutzen will, die leider immer noch notwendig war und es bis heute ist. Die Dekade wurde zu einem so großen Erfolg, dass sie seither jedes Jahr stattfindet.

Ein Symbol dafür wurde ein Bild aus der Bibel: „Schwerter zu Pflugscharen“, das sich relativ schnell verbreitete. Es bedeutet, dass man den Krieg und das Symbol des Schwertes abschaffen und sich lieber um die Landwirtschaft kümmern wollte. Jedes Jahr hat die Friedensdekade, weil sie vom Buß- und Bettag abhängt, auch ein anderes Datum. In diesem Jahr sind das die Tage vom 10. bis 20. November.

Außerdem gibt es immer ein Thema. Es heißt dieses Mal „Erzähl mir vom Frieden“ – also genau das, was wir zwei hier gerade machen. Und wie wichtig es ist, über den Frieden zu sprechen und ihn auch gemeinsam zu erreichen, dass sollte uns allen klar sein, wenn wir daran denken, wie viel Krieg und Leid es auf der Erde gibt. Die Bitte um Frieden im Gebet ist und bleibt also bedeutend. Vor allem aber ist es wichtig, dass Menschen und kleine Ameisen nicht denken müssen, dass Frieden eine Illusion ist.

Zumal das Wort auch sooft in unserem Alltag auch in anderen Wörtern vorkommt.“ Ist euch das denn auch schon einmal aufgefallen? Opa Ameise hat natürlich noch mehr erzählt, als ich ihm dann gesagt habe, dass ich vorhin aus der Schule kam und sehr zufrieden mit meiner Note 2 in Mathe war. Eigentlich konnte ich das Fach ja nicht so gut leiden, aber jetzt habe ich meinen Frieden damit geschlossen. Ich bin jetzt voll ok mit meiner Leistung und mit dem, was ich geschafft habe.

„Und mein lieber Enkel, fällt dir etwas auf?“, hat er mich dann gefragt. „ Das ist ja cool, beide Wörter haben nichts mit Krieg zu tun und trotzdem steckt das Wort Frieden darin“, habe ich ihm dann geantwortet. „ Ja, das stimmt! Es heißt auch, dass Menschen versuchen sollen, v.a. am Ende ihres Lebens ihren Seelenfrieden oder innerer Frieden zu finden, also mit sich und ihrem Leben einverstanden sein.

Stell dir vor, Arthur, du hast dich mit einem Freund furchtbar gestritten. Beinahe wäre es zu einer Prügelei gekommen. Doch dann seht ihr ein, dass der Grund für den Krach gar nicht so wichtig, vielleicht sogar ganz dumm war. Ihr vertragt euch wieder, habt also Frieden geschlossen. Allerdings tritt Frieden nicht einfach ein, man muss sich darum bemühen. Das ist auch so, wenn Länder der Erde untereinander Unfrieden oder Kriegszustand haben. Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg. Frieden entsteht im täglichen Miteinander – im Kleinen wie im Großen. Dafür setzen sich weltweit viele Menschen und Organisationen ein, aber allzu oft bleiben ihr Engagement und ihre Geschichten leider noch unsichtbar.

Andererseits gibt es sogar Preise für den Frieden, so zum Beispiel den Friedennobelpreis. Er wird seit 1901 immer im Dezember an Menschen verliehen, die sich besonders für den Frieden einsetzen. Und die Menschen kennen viele Symbole, wie zum Beispiel das Peacezeichen oder die Friedenstaube.

“Apropos Taube: Sie ist ja bereits seit der biblischen Geschichte von der Arche Noah ein Symbol für die Versöhnung – damals zwischen Gott und den Menschen nach der großen Sintflut. Wie ihr auf dem Bild seht, hat mich letztens mal eine Taube auf ihrem Rücken mitgenommen und ich konnte die Welt von oben sehen. Total cool, wenn man sieht, wie friedlich doch alles sein kann. Ich habe versucht, sie nicht zu kitzeln und sie ist jetzt meine Freundin – Tina die Taube. Auf alle Fälle weiß ich jetzt total viel Neues für den nächsten Unterricht.

Nun möchte ich euch einladen, euch auch mit dem Thema Frieden zu beschäftigen und zwar nicht nur im November. Es grüßt euch ganz herzlich und wünscht euch einen schönen Herbst

Arthur Ameise

Arthur denkt über Gott nach

Hallo liebe Menschenfreunde,

heute laufen wieder einmal viele Menschen an unserem Ameisenhaufen vorbei. Da es sehr warm ist, machen wir gerade eine etwas größere Arbeitspause und die Schule ist heute auch schon vorbei. Somit habe ich wieder Zeit, die Menschen zu beobachten.

Das finde ich immer sehr spannend, weil sie sich über interessante Sachen unterhalten, wenn sie zur Kirche gehen. Gerade sind zwei junge Mädchen vorbeigelaufen und ich habe gehört, wie eine die andere gefragt hat:

„Sag mal, wie stellst du dir eigentlich Gott vor?

Viele reden über ihn, aber es weiß doch keiner, wie er aussieht oder was er ist.“ Leider habe ich die Antwort des anderen Mädchens nicht mehr hören können.Also bin ich losgelaufen und habe die Mitglieder meine Ameisenfamilie gefragt, was sie zur Frage „Wer ist Gott?“ sagen. Über die Antworten war ich sehr verwundert. Ihr werdet sicherlich gleich bemerken warum.

Als erstes habe ich Mama Ameise getroffen. Sie hat kurz überlegt und dann gesagt: „Gott ist für mich die Liebe, denn sie ist das wichtigste Gefühl, das Lebewesen entwickeln können. Gottes Reden und Handeln über und mit den Lebewesen zeigt, dass er die Liebe selbst ist. Gott liebt seine Schöpfung und es ist wichtig, dass wir lieben können.“

Danach bin ich Papa Ameise über den Weg gelaufen. Er hat mir das hier gesagt: „Gott ist für mich der Schöpfer, denn er hat sich alles hier ausgedacht – Licht und Dunkel, Sonne, Mond und Sterne, Pflanzen, Vögel, Ameisen sowie Menschen und natürlich auch meine Lieblingstiere, nämlich Elefanten.“

Oma Ameise hat mir etwas später erzählt, dass Gott für sie wie ein guter Hirte ist, der alle seine Schafe beschützt und gut auf sie aufpasst, auch wenn eines einmal davon läuft.

Für meine Schwester Antonia ist Gott wie ein König mit einer coolen Krone, denn er hat den Überblick über alles, was auf der Welt geschieht. Auch mein kleiner Bruder hat schon eine klare Vorstellung, wer Gott für ihn ist. Er hat mir gesagt: „Gott ist für mich wie Mama. Sie hat mich ganz doll lieb, sie tröstet mich, ist einfach immer für mich da und so wünsche ich mir auch Gott.“

Als ich auf dem Weg zu Onkel August bin, summt der eine leise Melodie. Natürlich frage ich ihn sofort, wie das Lied denn heißt und bekomme die Antwort: „Eine feste Burg ist unser Gott. Das hat sich Martin Luther vor über 500 Jahren überlegt. Gott ist wie eine Burg, bei der man Zuflucht finden kann.“

Auch meine kleine Cousine Anna hat eine tolle Idee. Sie denkt, dass Gott mit einem langen weißen Bart und grauen Haaren – so ähnlich wie Opa – oben im Himmel auf einerWolke sitzt. Er weiß alles und beobachtet die Erde gut mit seinem Fernrohr. Zum Schluss treffe ich noch meinen Cousin Albert Ameise. Er sagt: „Gott ist das Licht. Er bringt Wärme und ist überlebensnotwendig.“

Das sind ja alles tolle Ideen, aber warum hat denn da jeder eine andere Meinung? Warum sagen die eigentlich alle „für mich“? Ich will doch auch wissen, was Gott für mich, also Arthur Ameise, ist. So richtig weiß ich es also immer noch nicht.Zum Schluss finde ich dann auch endlich Opa Ameise in seinem Liegestuhl, er hat gerade sein Mittagsschläfchen gemacht und sicherlich hat er die richtige Antwort auf meine Frage. Ich erzähle ihm, was ich heute schon alles erfahren habe über Gott und was die unterschiedlichen Ameisen über ihn denken. Aber warum erzählt mir jede Ameise aus der Familie etwas anderes?

Opa sagt: „Mein lieber Arthur, Gott ist für jede Ameise und auch für jeden Menschen etwas anderes. Er hat die Lebewesen sehr unterschiedlich und einzigartig erschaffen und so verschieden sind auch ihre Vorstellungen von ihm. Die Menschen haben ihre Ideen, wie sie sich Gott vorstellen, in der Bibel aufgeschrieben. Einige Ideen davon hast du auch schon bei deinem Rundgang durch unseren geliebten Ameisenhaufen heute gehört. Gott ist die Liebe, das Licht und so weiter.

Gott hat Mose in der Bibel auch seinen Namen verraten: Jahweh. Das heißt übersetzt: Ich bin, der ich bin. Das hilft dir aber leider auch nicht wirklich weiter bei deiner Suche nach der Antwort auf deine Frage… Im 2. Teil der Bibel, dem Neuen Testament, gibt es eine ganz besondere Vorstellung von Gott, die so nur die Christen kennen und an die sie glauben.

Sie sagen: „Gott ist Vater, Sohn und Heiliger Geist.“ Das ist dann das sogenannte trinitarische Gottesbild. Gott ist der Schöpfer, der sich das alles hier überlegt hat. Das zeigt schon mal, dass Gott auf alle Fälle ganz schön kreativ ist. Findest du nicht auch? Er zeigte sich außerdem durch seinen Sohn Jesus Christus vor über 2000 Jahren hier auf der Erde. Heiliger Geist bedeutet die Kraft Gottes, die die Menschen über sich hinauswachsen lässt.

Da man Gott nicht sehen und auch nicht hören kann, – Menschen glauben, das geht erst nach dem Tod – muss man sich selbst ein Bild machen. Auch wenn das lange Zeit durch die 10 Gebote nicht erlaubt war. In anderen Religionen, wie dem Islam, ist es heute noch strikt verboten. Erstaunlich, was Opa wieder alles weiß. Ich glaube ja, dass Gott wie ein Papa oder eine Mama ist. Er hat uns alle über alles ganz doll lieb und er will nur das Beste für uns, aber er stellt auch Regeln auf und kann auch mal böse werden, wenn wir uns nicht daran halten. Wir können mit allen Wünschen, Sorgen und Problemen zu ihm kommen. Er ist immer für uns da. Am Ende muss aber jeder selbst wissen, was oder wer oder wie Gott ist. Es gibt kein Richtig und kein Falsch auf diese Frage. Cool – mal nicht wie in der Ameisenschule, wo immer nur eine Antwort die Richtige ist.PS: Habt ihr denn eine Frage oder ein Thema, die ihr gerne einmal von mir, Arthur Ameise, beantwortet haben möchtet?

Ich wünsche euch noch einen schönen Sommer und wenn ihr mögt, dann überlegt doch selbst einmal, was Gott für euch ganz persönlich bedeutet.

Alles Liebe, Euer Arthur Ameise

PS: Habt ihr denn eine Frage oder ein Thema, die ihr gerne einmal von mir, Arthur Ameise, beantwortet haben möchtet? Dann schreibt mir gerne einen Brief und werft ihn in den Briefkasten vom Pfarramt in Leutenberg. Vergesst meinen Namen als Empfänger nicht. Ich freue mich auf eure Post.

Arthur erzählt über die kirchliche Trauung

Liebe Menschenfreunde,

juhu ich bin nun wieder aus dem Urlaub in der Südsee zurück und ich sage euch, es ist traumhaft schön dort gewesen. Apropos traumhaft schön. An einem Tag, als ich in meiner Hängematte so vor mich hindöste, hatte ich einen tollen Traum.

Ich habe mich und meine Ameisenfreundin Antonia gesehen. Wir standen in einer Kirche und hatten besondere Kleidung an, ein Ameisenpfarrer war auch da. Ich glaube, das war unsere Hochzeit. Opa Ameise hatte mir mal erzählt, wie seine Hochzeit mit Oma so war und wie das bei euch Menschen so abläuft.

Grundsätzlich heiratet man in Deutschland auf einem Standesamt vor einer Beamtin oder einem Beamten, der die Ehe bestätigt. Damit ist sie gültig und die beiden Liebenden haben gewisse Rechte, aber auch Pflichten.I

hr Menschen könnt aber auch zusätzlich in einer Kirche heiraten oder euch für eine freie Trauung entscheiden. Eine kirchliche Trauung feiern Paare, die sich für ihre Liebe und ihren gemeinsamen Lebensweg den Segen Gottes wünschen. Vor der Hochzeit in der Kirche gibt es ein Traugespräch mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin, bei dem alle wichtigen Dinge geklärt werden, zum Beispiel zur Dekoration, zum Ablauf des Tages und zu den Liedern.

Außerdem sucht sich das Brautpaar einen Trauspruch aus der Bibel aus. Ich würde ja meinen Lieblingsspruch aus dem 1. Korintherbrief nehmen: „Und am Ende bleiben diese 3: Glaube, Hoffnung, Liebe und die Liebe ist die größte unter ihnen.“

Ist doch klar, bei den Symbolen auf meinem Bauch und Antonia mag den übrigens auch. Auch schön finde ich aber den Spruch: „Wo du hingehst, da will auch ich hingehen, wo du bleibst, da bleibe ich auch.“ Der Spruch soll das Ehepaar durch ihr gemeinsames Leben begleiten und sie immer an den schönsten Tag im Leben erinnern. Denn viele Menschen bezeichnen ihren Hochzeitstag als schönsten Tag in ihrem Leben.

Vor der Hochzeit gibt es schon viele Bräuche, wie zum Beispiel den Junggesellenabschied oder den Polterabend, bei dem Geschirr als Zeichen für das Glück zerschlagen wird.

Die Gottesdienste am eigentlichen Hochzeitstag können unterschiedlich ablaufen, aber meistens gibt es die gleichen Elemente. Dazu gehören Gebete, Lieder, eine Predigt, der Segen für das Brautpaar, oft auch eine kleine Geschichte über das Brautpaar und natürlich der Tausch der Eheringe. Ein Ring ist das Symbol für die Unendlichkeit und die ewig andauernde Liebe, denn er hat keinen Anfang und kein Ende. Irgendwie gehört er auch zu dem Satz: Bis, dass der Tod euch scheidet.

Außerdem hoffen die Eheleute auf die immer bleibende Ehe und Liebe. Die Kinder oder Freunde oder Tiere des Brautpaares bringen die Ringe auf einem Kissen nach vorn zum Altar. Oftmals beziehen Brautpaare auch ihre Kinder in die Trauung mit ein, indem sie sogar in dem gleichen Gottesdienst getauft werden.

Als ein Highlight bei jeder Hochzeit gilt der Einzug des Brautpaares oder der Braut zum Beispiel an der Seite ihres Vaters. Alle Blicke sind dann auf die wichtigsten Menschen an diesem Tag gerichtet und da kann es manchmal schon ganz schön emotional werden.

Beim eigentlichen Ja –Wort wird dann der Mann zuerst gefragt, ob er die Braut zu seiner Frau nehmen möchte. Damit hat die Frau sozusagen das letzte Wort, schon am Anfang der Ehe. Die Brautleute sagen nicht nur einfach so „Ja“, sie haben auch noch einen anderen kleinen Text, der so oder so ähnlich heißt:

„Vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meine Frau/ meinen Mann. Ich verspreche dir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens. Trage diesen Ring als Zeichen unserer Liebe und Treue: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

Die Trauzeugen können dann auch noch zu Wort kommen und zum Beispiel gute Wünsche und Gebete vortragen. Jesus selbst war zwar wahrscheinlich nicht verheiratet, aber trotzdem hatte er auch zu diesem Thema eine Meinung. Er hat gesagt: „Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.“ Diesen Satz hört man auch oft vom Pfarrer bei einer Hochzeit vor der Gemeinde und vor Gott.

Oftmals gehören zu einer kirchlichen Hochzeit auch Blumenkinder. Das sind meistens die eigenen Kinder des Brautpaares oder aus der Familie und dem Freundeskreis. Sie gehen beim Auszug aus der Kirche vorm Brautpaar und den Gästen und streuen Blütenblätter auf dem Weg. Das sieht ganz toll aus und ist immer ein sehr schönes Motiv für ein Foto.

Manchmal wird auch Reis auf das Brautpaar geworfen. Die Ehe wird nach der Segnung in der Kirche für das Brautpaar bescheinigt und ins Kirchenbuch der Gemeinde eingetragen. Somit kann man das viele Jahre später auch noch nachlesen. Cool – oder?

Neben der eigentlichen Andacht gibt es auch noch weitere Bräuche. Die Kirche wird natürlich festlich geschmückt und nach der offiziellen Veranstaltung geht es oft mit einer Feier weiter. Für zu Hause haben Freunde des Brautpaares zum Beispiel eine Girlande und einen Kranz gebunden oder sogar eine ganze Ehrenpforte. Es gibt Geschenke, Spiele, Musik, Tanz und gaaaaaaaaanz viel leckeres Essen.

Außerdem ist es Brauch, dass der Bräutigam für die anwesenden Kinder, die eine Schnur vor der Kirche spannen, etwas Kleingeld wirft. Das soll bedeuten, dass sich das Brautpaar von seinen Jugendsünden freikauft und sich den Weg frei macht. Das Geldeinsammeln macht den Kindern bestimmt besonders Spaß. Da würde ich als kleine Ameise auch gerne einmal mitmachen.

Auch Ehejubiläen, also wenn man mehrere Jahre verheiratet ist, können in der Kirche in Form einer Andacht gefeiert werden. Dazu gehören die Silberhochzeit nach 25 Jahren, die Goldene Hochzeit nach 50 Jahren oder nach 60 Jahren die Diamantene Hochzeit. Die eigentliche erste Hochzeit nennt man Grüne Hochzeit. Das würde ich wirklich auch so gerne alles mit meiner Antonia erleben.

Mit diesem Traum im Gepäck wünsche ich euch einen schönen Sommer und wir lesen uns im August wieder.

Bis bald sagt euer Arthur Ameise

Arthur und die Kirche

Hallo liebe Menschenfreunde,

ich hoffe, ihr seid gut ins neue Jahr 2024 gekommen und habt Lust, wieder neue Geschichten aus der kirchlichen und religiösen Welt von mir zu lesen?!

Apropos Kirche. Ich habe euch ja nun schon Einiges davon erzählt, aber was bedeutet das Wort eigentlich. Es kommt aus der altgriechischen Sprache und bedeutet „dem Herrn gehörig“, also das, was Gott gehört. Es gibt also mehrere Sachen, was man unter dem Wort verstehen kann.

Zuerst denkt man sicherlich an das Gebäude, bei denen es verschiedene Arten gibt: die Dorfkirche, die Kapelle, die Kathedrale, den Dom. Eine Kirche ist immer irgendwie ein besonderer Ort für christliche Menschen. Hier riecht es auch immer etwas anders als in anderen Gebäuden, finde ich als kleine Ameise. Es gibt über 44.000 Kirchen in Deutschland. Manch eine würde man auf den ersten Blick gar nicht als solche erkennen. Ameisen und andere Tiere sind in der Kirche eigentlich nicht so gerne gesehen, aber Opa Ameise und ich schleichen uns doch ganz gerne hinein und da macht die Pfarrerin auch gerne mal eine Ausnahme.

Auf dem Bild seht ihr mich dieses Mal ja auch in der Kirche auf dem Taufbecken sitzen. In einer Kirche sieht es anders als bei euch oder mir zu Hause aus und die Gegenstände haben auch alle irgendwie eine Bedeutung. Erst einmal ist hier Alles irgendwie größer und meistens auch älter.

Zunächst einmal gibt es da die Glocken. Die sieht man zwar nicht, aber man hört sie, wenn sie die Menschen zum Gottesdienst rufen. In größeren Städten läuten sie mehrmals in der Stunde und zeigen somit auch irgendwie die Zeit an. Der Kirchturm ist der höchste Punkt und daran gibt es oft eine Uhr und obendrauf den Knopf und den sogenannten Wetterhahn. Der Knopf hat nichts mit dem Knopf an eurer Hose oder Jacke zu tun. Er ist fast so etwas wie eine kleine Schatztruhe. Wenn die Kirche einen neuen Turm bekommt, dann kommen dort Sachen wie alte Münzen, Texte oder Zeitungen als Erinnerungsstücke hinein.

Kirchen haben ganz oft viele und große Fenster. Sie sind bunt und erzählen manchmal sogar Geschichten in Form von Bildern. Das ist total cool. Da kann ich mir als kleine Ameise stundenlang die Zeit vertreiben. Natürlich gibt es in der Kirche auch Bänke, wo ihr Menschen oder auch wir Ameisen sitzen können.

Ein zentraler Punkt ist der Altar. Er ist wie ein Tisch und das Wort bedeutet auch „Tisch des Herrn“. Darauf stehen oftmals Kerzen und auch Blumen oder die Sachen fürs Abendmahl. Dann gibt es da noch die Kanzel. Sie ist eine Art kleine Bühne, von der aus der Pfarrer zu den Menschen spricht. Damit ist er etwas näher am Himmel und die Gemeinde kann ihn besser hören und sehen. Wenn ihr in eine Kirche geht, könnt ich außerdem das Taufbecken sehen. Wie der Name schon sagt, ist es für die Taufe da. Die Lieder werden der Gemeinde an der Liedertafel gezeigt. Die bunten Vorhänge, Antependien, zeigen, wo wir uns gerade im Kirchenjahr befinden. Ein ganz tolles Instrument, das man in vielen Kirchen sehen kann, ist die Orgel. Leider können es nur wenige Menschen spielen.

Außerdem gibt es in Kirchen auch noch das Kreuz als Symbol für das Christentum und als Erinnerung an Jesus. Oder ihr könnt ein Kruzifix sehen, das ist dann ein Kreuz mit einem Jesuskörper dran. In der katholischen Kirche gibt es noch viele Dinge mehr. Das erzähle ich euch aber ein anders Mal. Heute werden Kirchen oft auch anders genutzt, weil leider manchmal nicht mehr so viele Leute die Gottesdienste besuchen. Da werden die Gebäude zu Wohnhäusern umgebaut oder als Raum für Konzerte genutzt. Das finden manche Menschen total klasse, aber andere nicht so toll. Ich weiß noch nicht, wie ich das so finde.

Mit dem Wort „Kirche“ ist aber eben nicht nur das Gebäude gemeint. Wenn Opa Ameise sagt: „Die Kirche beginnt um 10 Uhr.“, dann meint er damit, dass der Gottesdienst um diese Uhrzeit startet. Menschen kommen hier her, um ihn zu feiern und somit in Gemeinschaft mit anderen Menschen zu sein und zum Beispiel um zu beten. Familiäre Ereignisse wie Taufe, Konfirmation, Hochzeit, aber auch traurige Sachen wie Trauerfeiern können in der Kirche stattfinden. Zur Gemeinschaft der Kirche und zu Gott gehört man als Christ durch die Taufe. Oftmals wird man als Baby, manchmal aber auch als Erwachsener, getauft. Die Bestätigung ist dann die Konfirmation. Man kann aber auch wieder aus der Kirche austreten. Als Kirchenmitglied bezahlt man die sogenannte Kirchensteuer.

Die Kirche ist eine Gemeinschaft der Gläubigen seit 2000 Jahren. Es sind Menschen, die von Gott erzählen. Sie haben sich zusammen getan, um Jesus nachzufolgen, von ihm und seiner Botschaft zu erzählen und sich um diejenigen kümmern, denen es schlecht geht. Deshalb ist die Kirche auch eine Institution, die Menschen Arbeitsplätze bietet und das nicht nur als Pfarrer oder Pfarrerin. Es sind diejenigen, die von Jesus beauftragt und im Dienst der Liebe unterwegs sind. Die Kirche als Organisation und Gemeinschaft kann Menschen auf ihrem Lebensweg begleiten und beraten. Und auch ich als kleine Ameise habe etwas davon, wenn ich bei den Gottesdiensten, und was es da sonst noch so gibt, dabei sein kann. Ich finde es wichtig, in einer Gemeinschaft zu sein. Das können Freundschaften oder die Familie sein, was für euch Menschen aber auch uns Ameisen gilt. Das kann aber eben auch die Kirche als Gemeinde sein. Ich hoffe, ich konnte euch wieder etwas zum Nachdenken mit auf den Weg geben und wünsche euch einen schönen Winterausklang und einen bunten und fröhlichen Start ins Frühjahr.

Bis bald sagt euer Arthur Ameise

Arthur erzählt uns von Jesus

Langsam wird es wieder Weihnachtszeit und das heißt in unserer Ameisenfamilie auch Zeit für Geschichten. Und wie ihr ja schon wisst: Keiner erzählt bessere Geschichten als mein Opa Ameise. Ich habe zufällig gehört, wie er meine Mutter gefragt hat, ob wir in diesem Jahr nicht den Beginn des Kirchenjahres etwas größer feiern und damit an Jesus denken wollen. Jesus , Jesus – immer wieder dieser Jesus. Man hört ja ganz viel von ihm und viele unserer Feste erinnern an sein Leben. Ohne Jesus gäbe es viele Feste im Christentum nicht. An ihn erinnern wir uns und feiern wir an Weihnachten, in der Karwoche, zu Ostern, an Himmelfahrt, zu Pfingsten und auch zu Trinitatis. Im Advent geht es schon los, dass wir uns auf die Ankunft und Geburt von Jesus freuen. Und dazu passt es auch, dass Opa Ameise uns von Jesus und seinem Leben erzählt:

Vom historischen Jesus wissen wir leider nur wenig aus der Geschichte. Sein richtiger Name war Jesus von Nazareth. Das war früher so üblich, dass man einen Namen bekam, der mit dem Ort zu tun hatte, aus dem man kam. Ich hätte also Arthur aus Leutenberg geheißen – lustig. Überlegt mal wie ihr dann heißen würdet, wenn es heute immer noch so wäre. Viele Sachen aus Jesu Leben wissen wir aber aus der Bibel, vor allem aus den ersten vier Büchern aus dem zweiten Teil. In diesem wichtigen Buch hat Jesus aber einen etwas anderen Namen: er heißt Jesus Christus. Das bedeutet „ der Gesalbte“ und zeigt, dass Jesus fast wie ein König und ein ganz besonderer Mensch war.

Jesus wurde um das Jahr 0 geboren und mit seiner Geburt beginnt auch unsere Zeitrechnung. Seine Mutter hieß Maria, was damals ein sehr häufiger Name war. Sie kommt auch häufiger in den biblischen Geschichten vor und wird in der katholischen Kirche als Heilige verehrt. Jesu Vater hier auf der Erde war Josef. Er war von Beruf Zimmermann und kümmerte sich um Jesus und seine Mutter. Viel mehr wissen wir nicht über ihn. Das Leben von Jesus begann schon sehr besonders. Wir alle kennen die Geschichte von seinen Eltern, den Hirten, den Engeln und Königen im Stall. Die hatte ich euch ja immer letzten Jahr hier erzählt. Nach der kurzen Zeit in Bethlehem mussten seine Eltern mit Jesus nach Ägypten fliehen, weil er von König Herodes verfolgt wurde. Später konnten die drei dann aber nach Palästina zurückkehren. Dort wurde Jesus als Jude erzogen und erst nach seinem Leben haben seine Anhänger die Religion verbreitet, die als Christentum bekannt wurde. Jesus sprach eine Sprache, die Aramäisch heißt, und die man nicht mit der deutschen Sprache vergleichen kann, weil sie sehr verschieden sind. Er wuchs in der Stadt Nazareth auf und in der Bibel steht auch, dass er mehrere Geschwister hatte. Von ihnen erfährt man leider nicht sehr viel. Jesus war schon als zwölf- jähriger Junger im Tempel. Dort hat er Predigten gehalten und hat die Menschen belehrt, weil sie dort aus seiner Sicht Fehler gemacht haben. Jesus war von Beruf aus eigentlich Zimmermann wie sein Vater. Das war früher so üblich. Könnt ihr euch denn vorstellen, das Gleiche wie eure Eltern zu arbeiten? Als Jesus ungefähr dreißig Jahre alt war, wurde er von Johannes dem Täufer im Fluss Jordan getauft. Ja, richtig gelesen, in einem Fluss – cool oder? Bei seiner Taufe kam vom Himmel der Heilige Geist in Form einer Taube auf ihn herab. Dazu sagte eine Stimme aus dem Himmel: „Du bist mein geliebter Sohn“. Deshalb sagen die Christen heute, dass Jesus der Sohn Gottes ist.

Die Jünger Jesu nannten ihn „Herr“ und hatten oft Fragen an ihn. Um diese zu beantworten, sprach Jesus in sogenannten Gleichnissen, das heißt Bildworten und erklärte somit verschiedene Dinge in bildlicher Form. Er sagte also nicht einfach, das ist jetzt so oder so, wie es die Lehrer in der Ameisenschule manchmal tun, sondern er erzählte bunte Geschichten, so wie Opa Ameise das macht. Außerdem erzählt man sich, dass Jesus Wunder vollbracht hat. Er hat also Dinge getan, die wir Ameisen und ihr Menschen euch mit dem Verstand nicht so richtig erklären könnt. Beispielsweise soll er todkranke Menschen geheilt oder sogar vom Tod auferweckt haben. Jesus hat in den Geschichten der Bibel außerdem ganz viele Menschen satt gemacht mit nur zwei Broten und fünf Fischen und er hat auf einer Hochzeit Wasser zu Wein verwandelt, weil dieser alle war. Irgendwie stelle ich mir das total cool vor. Vielleicht hätte Jesus dann auch aus meinen Kekskrümeln ein paar mehr gemacht, dass ich sie nicht immer so sehr teilen muss. Ich wäre gerne mit ihm befreundet gewesen, auch wenn ich gerne teile… Ob Jesus selbst eine Freundin hatte oder verheiratet war, wissen wir heute nicht. Aber wir wissen, dass auch Frauen, zum Beispiel Maria Magdalena, ihm als Jüngerinnen nachgefolgt sind.

Jesus war drei Jahre lang als Wanderprediger unterwegs. Er hatte also keinen festen Wohnsitz, sondern wanderte von Ort zu Ort. Er erzählte den Menschen von Gott und der Schöpfung. Und wie man miteinander umgehen sollte: Das wäre heute auch für viele Menschen ganz wichtig. Er hat die Menschen im Namen Gottes gesegnet und ihnen damit gute Dinge und Wünsche von Gott zugesprochen. Jesus hat in seinem Leben auch eine große Rede für seine Jünger gehalten – die Bergpredigt. Darin erzählte er, welchen Menschen es gut geht und wie ihr miteinander umgehen sollt. Außerdem gab er uns das „Vater unser“ als Gebet mit auf den Weg, nannte uns die Goldene Regel und erzählte etwas zur Nächstenliebe. Kinder und arme Menschen waren Jesus besonders wichtig und er kümmerte sich um diejenigen, denen es besonders schlecht geht. Das konnten nicht immer alle verstehen. Mit etwa 33 Jahren wurde Jesus durch Pontius Pilatus zum Tod am Kreuz verurteilt, obwohl er eigentlich keine Fehler gemacht hat. Damit wollte man die Menschen warnen und abschrecken. Nach seinem Tod wurde Jesus beerdigt und in ein Grab gelegt. Aber es geschah ein Wunder und das Grab war leer. Könnt ihr euch das vorstellen, dass ein Mensch den Tod besiegt hat? Jedenfalls steht in der Bibel, dass er dann noch Einiges mit seinen Freunden zu bereden hatte und er dann in den Himmel aufgefahren ist. Ich frage mich, ob es da auch einen Fahrstuhl gibt?! Jetzt soll Jesus im Himmel neben Gott sitzen und die Menschen glauben, dass er für ihre Sünden mit gestorben ist. Alles gar nicht so einfach zu verstehen mit Christus und seinem Leben.

Gerade jetzt in der Advents- und Weihnachtszeit denken wir oft über das Leben, Sprechen und Wirken Jesu nach. Und Opa sagt, dass das auch wichtig ist. Nicht nur das Nachdenken ist wichtig, sondern auch sich ein bisschen nach den Ideen von Jesus zu richten.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne und besinnliche, aber auch nachdenkliche Zeit. Ich freue mich auf das Jahr 2024 mit euch.

Euer Arthur Ameise ( von Leutenberg) 🙂

Arthur und der Ewigkeitssonntag

Hallo liebe Menschenfreunde,

wie ihr lest, geht es heute wieder um einen besonderen Festtag in der Kirche. Leider ist es diesmal aber ein eher trauriger Tag.

Letzte Woche Montag kam ich freudestrahlend gemeinsam mit meinem Freund Anton Ameise aus der Schule, denn ich hatte in Sport eine Note 1 erhalten. Schon vor unserem Ameisenhaufen kam mir meine Mama entgegen und ich merkte, dass sie sehr traurig war. Erst einmal sagte sie uns, dass Anton jetzt nach Hause gehen muss und wir heute leider nicht zusammen spielen können. Mama und ich setzten uns dann gemeinsam aufs Sofa und sie nahm mich bei der Hand. Sie musste mir sagen, dass Uroma Ameise gestorben ist und jetzt hoffentlich im Ameisenhimmel sei. Ich konnte das Alles gar nicht so schnell begreifen. Mein geliebte Uroma ist jetzt nicht mehr hier bei uns. Sie wird mir keine Geschichten mehr erzählen, mir keine Socken mehr stricken und mir auch kein leckeres Essen mehr kochen. Das kann doch nicht stimmen. Ich rannte erst einmal in mein Zimmer und wollte alleine mit mir und meinem Schmerz sein. Ich legte mich in mein Bett und fing ganz laut an zu weinen.

Später als es schon dunkel war und langsam auch Ruhe in unserem wuseligen Ameisenhaufen einkehrte, kam Opa Ameise zu mir und er wusste wie immer etwas zu erzählen. Auch er hatte Tränen in den Augen, denn schließlich war ja gerade seine Mutter gestorben, aber er fand trotzdem die richtigen Worte. Er erzählte mir also etwas zum Sterben und zum Tod, aber auch der Hoffnung darüber hinaus und den Ewigkeitssonntag. Opa Ameise erzählte: Mein lieber Arthur. Das Sterben und der Tod gehören zu jedem Leben dazu, egal ob bei uns Ameisen, bei anderen Tieren oder auch bei den Menschen. Auch, wenn das hart ist, kein Lebewesen kann ewig auf der Erde leben und muss sterben. Das hat sich Gott so ausgedacht. Die große Frage, aber auch Hoffnung ist es, wie es und dass es nach dem Leben hier auf der Erde irgendwie weitergehen kann, in einer anderen Welt bei Gott. Diejenigen Ameisen oder Menschen, die zurück bleiben auf der Welt sind immer erst einmal ganz traurig über den Tod, denn sie können den Verstorben ja nicht mehr bei sich haben. Sie können ihn nicht mehr hören, sehen, riechen, anfassen, nicht mehr mit ihm lachen. Dazu haben sich die Menschen schon vor sehr sehr vielen Jahren überlegt, dass es oft in der Nähe von Kirchen Friedhöfe gibt.

Ein Friedhof ist eine Art Garten, in dem die Toten in Gräbern ihre letzte Ruhe finden. Vorher gibt es für die verstorbenen Menschen meistens noch eine Trauerfeier, bei der Freunde und Familie zusammenkommen, um sich von dem Toten zu verabschieden. Der Pfarrer oder ein Trauerredner hält dann eine Rede, die nicht immer traurig sein muss und die an das Leben des Toten erinnert. Dann werden Menschen in einer Urne oder in einem Sarg beerdigt. Die Angehörigen kümmern sich dann um das Grab, lassen einen Grabstein anfertigen, pflanzen zum Beispiel Blumen oder stellen Engel oder andere Symbole darauf. Sie möchten damit zeigen, dass sie den Verstorbenen auch weiterhin in ihren Herzen tragen und ihn nicht vergessen. Aber auch Menschen, die allein waren und keine Verwandten hatten oder kein Grab wollten, bekommen eine letzte Ruhestätte.

In Deutschland gibt es da zum Beispiel das Kolumbarium, das ist eine Art Schrank für die Urnen. Oder manche Menschen möchten auch einen Platz an einer Stele. Das ist eine Säule mit dem Namen dran. Es gibt ganz viele Möglichkeiten, wie Menschen bestattet werden können – zum Beispiel im Meer oder in einem Wald. Für euch Menschen jedenfalls ist selbst der Tod mit ganz viel Mühe, Papierkram und auch Geld verbunden. Jeder geht aber anders mit dem Thema um. Der eine möchte in Ruhe und allein trauern, andere freuen sich, wenn liebe Mitmenschen mittrauern. Die Menschen sprechen sich dann Beileid aus und zeigen so, dass auch sie traurig über den Tod sind. Oftmals werden dann auch Karten geschrieben.

Für die Erinnerung an die Toten gibt es in jeder Kultur einen besonderen Festtag im Jahr. In Mexiko wird dieser ganz bunt und lustig gefeiert. Hier in Deutschland ist es ein stiller Feiertag. Die Menschen erinnern sich am Totensonntag an ihre Verstorbenen. Sie gehen dann zum Friedhof und schmücken die Gräber besonders festlich. Meist gehört dazu das Bedecken der Erde mit Tannengrün als Symbol für die Hoffnung. Vielen Gräber sind dann auch mit einem Kranz oder Herz als Symbole für die Ewigkeit und die Liebe geschmückt. Familien besuchen dann oft gemeinsam den Friedhof oder auch den jeweiligen Gottesdienst.

Der Totensonntag ist der letzte Sonntag im November bevor dann die schöne Adventszeit und damit das neue Kirchenjahr beginnt. Vorher schmückt man auch sein Haus nicht mit Weihnachtssachen. Mama sagt, dass sich das nicht gehört. Der Sonntag heißt auch Ewigkeitssontag, weil die Christen auf die Wiederkunft Christi und das Leben im Reich Gottes vorausblicken. Opa kann mich auch ein bisschen beruhigen, als ich ihn frage, wo Uroma Ameise denn jetzt ist. Er sagt, dass sie jetzt bei Gott in einem neuen Leben ist und dass wir alle hoffen, dass wir nach unserem Tod auch dorthin kommen. Das ist das Schöne am christlichen Glauben. Wir glauben, dass das Leben mit dem Tod nicht zu Ende ist.

In der Kirche spricht der Pfarrer über das Gleichnis von den 10 Jungfrauen, die sich unterschiedlich auf das Wiederkommen Jesu vorbereiten. Wer mit Jesus befreundet ist, kommt in den Himmel. Und Opa denkt, dass es da ganz schön sein kann, auch wenn er das natürlich, wie alle anderen Lebenden, nicht wissen kann. Opa und ich gehen gemeinsam nach draußen und schauen in die Sterne. Vielleicht sitzt Uroma Ameise ja tatsächlich da oben auf ihrer Wolke und schaut auf unser herunter. Vielleicht strickt sie ja auch Strümpfe und schickt den einen oder anderen Schutzengel zu uns. Vielleicht hat sie mir sogar ein klitzekleines bisschen bei meiner 1 im Sportunterricht geholfen. Und plötzlich können Opa und ich sogar schon ein bisschen lächeln über die schönen Erinnerungen. Und irgendwann, da sehen wir uns sicherlich im Ameisenhimmel wieder und wir haben uns ganz viele tolle Dinge zu erzählen.

Ich hoffe, ihr seid gerade nicht traurig und müsst nicht um einen geliebten Menschen oder ein geliebtes Haustier weinen und trauern. Und wenn doch, dann denkt daran, dass der Tod hier auf Erden nicht das Ende ist. Die Erinnerung an einen geliebten Menschen oder eine geliebte Ameise und die Hoffnung auf ein neues Leben mit und bei Gott sind das, was für uns zählt.

Liebe Grüße und bis bald im Advent

Euer Arthur Ameise

Arthur denkt über das Leben als Christ nach

Hallo liebe Menschenfreunde,

ich bin’s mal wieder – euer Arthur.

Gestern bin ich etwas traurig aus der Ameisenschule gekommen. Einer meiner Ameisenmitschüler hat mich als Idiot bezeichnet, weil ich beim Fußballspiel einen Elfmeter verschossen habe. Dabei hat er selbst auch nicht so toll gespielt hat. Als ich heim kam, hat Opa Ameise natürlich sofort gemerkt, dass es mir nicht so gut geht. Nachdem ich ihm alles erzählt habe, meinte es, dass das Verhalten von meinem Mitschüler aber nicht sehr christlich gewesen sei. „Nicht sehr christlich?“, fragte ich? Was bedeutet denn überhaupt christlich leben für die Menschen und auch für uns Ameisen? Natürlich wusste Opa wie immer eine Antwort und wir setzten uns gemütlich zusammen auf einen Stein und er fing an zu erzählen: „ Überlegen wir doch einmal gemeinsam, was es denn für euch Menschen und teilweise auch für uns Ameisen bedeuten könnte, christlich zu sein und zu leben. Heißt es, dass man jeden Sonntag zum Gottesdienst gehen oder regelmäßig zu Gott beten muss? Bedeutet es, dass man christliche Feste feiern oder Symbole wie das Kreuz oder den Fisch tragen muss? Ihr Menschenkinder geht zur Christenlehre oder in den Kindergottesdienst, besucht Taufen oder kirchliche Hochzeiten. Sicherlich gehören diese Dinge auch dazu, wenn man ein Christ sein möchte, aber eigentlich ist es doch noch viel mehr. Und die meisten Dinge fangen dabei im Herzen an und gehen mit dem Denken, Fühlen und Handeln, was daraus erwächst, weiter.

Erst einmal bedeutet ja Christ sein, getauft sein. Damit gehört man zu Gott und zur Gemeinde. Aber die Taufe ist ja nur einmal im Leben und an einem Tag. „Wie merkt man es denn an jedem Tag?“, wirst du dich jetzt wohl fragen. Natürlich finden sich gewisse Antworten auf meine und eure Fragen zu dem Thema auch in der Bibel. Da wäre als erster Spruch die sogenannte Goldene Regel. Sie hat diesen Namen, weil sie für das Zusammenleben für Menschen und auch Ameisen so wertvoll ist wie Gold. `Behandle andere so, wie du auch behandelt werden möchtest`, so steht es in der Heiligen Schrift der Christen. Diesen wichtigen Spruch gibt es allerdings in leicht anderer Form auch in den anderen Religionen. Somit hat er nicht nur etwas mit einem christlichen Leben zu tun. Zum Leben nach christlichen Werten gehört auch die Beachtung der biblischen 10 Gebote, die schon ganz viele Jahre alt sind. In der Bibel steht, dass Mose von Gott selbst diese Vorschriften für die Menschen erhalten haben soll. Ich denke, dass sie immer noch aktuell sind. Darin steht unter anderem: Du sollst nicht stehlen, nicht lügen, nicht neidisch sein, niemanden weh tun, die Eltern lieb haben, den Sonntag ohne Arbeit verbringen, nur an einen Gott glauben. Das sind schon alles Dinge, die beim Zusammenleben zwischen euch Menschen aber auch unter uns Ameisen sehr wichtig sind. Und ich glaube, dass diese Regeln auch wichtig sind, wenn man sich nicht als christlich bezeichnen würde.

Christlich sein kann auch heißen, sich in der Kirche einzubringen – zum Beispiel Dinge zu organisieren, im Kirchenchor mitzusingen oder im Posaunenchor mitzuspielen, die Kirche schön zu machen, Gottesdienste mitzugestalten und Gottesdienste zu besuchen. Ich weiß schon, dass ihr Menschen im Sommer bei der großen Hitze lieber ins Freibad geht, aber dabei kann Kirche euch Menschen doch auch so Einiges bringen, nicht nur eine Abkühlung. Nicht nur zu Weihnachten oder Ostern, auch im restlichen Jahr sind Gottesdienste toll. Man kann etwas über Gott, aber auch über sich selbst und seine Mitmenschen erfahren, hat einmal eine Stunde Zeit zum Nachdenken oder um Ruhe finden. Davor und danach kann man mit Menschen oder Ameisen ins Gespräch kommen, mit denen man sonst im Alltag vielleicht auch nicht so viel zu tun hat. Opa trifft zum Gottesdienst zum Beispiel auch ganz oft seinen Freund Friedrich Ameise. Sein Enkel ist mein Ameisenfreund Fritz. Aus dem Gottesdienst kann man einige Dinge mitnehmen, auch bildlich gesehen. Nämlich einen Gedanken für die Woche, ein Lied auf den Lippen, das Lächeln eines anderen Menschen oder einer anderen Ameise oder den Segen der Pfarrerin.“

Jetzt haben wir schon ganz viele Ideen, was es bedeutet christlich zu leben, aber Opa Ameise und ich haben uns noch weitere Gedanken dazu gemacht. Christen haben das Glück, dass sie mit Problemen nicht allein sind. Sie können auf Gott und seine Liebe vertrauen und auf ihn hoffen. Christlich leben bedeutet aber auch, dass man Werte in seinem Leben für wichtig hält. Werte? – was bedeutet das denn nun schon wieder? Es sind eigentlich Dinge, die unser Leben miteinander schöner und besser oder auch lebenswerter machen. Das sind zum Beispiel Glaube, Hoffnung, Liebe, Frieden, Respekt, Barmherzigkeit, Toleranz, Verständnis füreinander und ganz viele Dinge mehr. Und auch dabei möchte die Kirche euch Menschen ein Stück weiterhelfen. Sie kann vor allem eine Gemeinschaft bieten. Nicht umsonst kennt ihr Menschen viele verschiedene Bilder und Symbole für das Wort Kirche und Gemeinde. Zum Beispiel hat sich der Apostel Paulus vor fast 2000 Jahren überlegt, dass die Gemeinde ist, wie ein Schiff. Es kann Menschen sicher durch Gefahren bringen, an Bord bildet sich eine enge Gemeinschaft – deswegen wird die christliche Gemeinde oft damit verglichen – wie in dem berühmten Kirchenlied „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, fährt durch das Meer der Zeit“. Christ sein heißt, sich zu Gott und Jesus bekennen und entsprechend mit Mitmenschen oder –Ameisen umgehen. Und dazu habe ich zum Abschluss noch einen dritten Ausschnitt aus der Bibel für euch, denn alle guten Dinge sind ja drei. Was ich meine, ist das Doppelgebot der Liebe. Es heißt ungefähr so: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Das hatte sich Jesus so überlegt. Irgendwie ganz schön diese Gedanken, oder? Vor allem, wenn sich mehrere Menschen daran halten, dann wäre unsere Welt vielleicht noch ein Stück weit schöner. Vielleicht habt ihr ja auch Lust einmal darüber nachzudenken… Eigentlich hat Christ sein also ganz viel mit Liebe und sich gern haben zu tun und das ist doch eigentlich eine feine Sache. Ich habe jedenfalls ganz viele Ameisen gerne, vor allem Mama und Papa, meine Geschwister, meine Freundin Anni Ameise, Oma und Opa Ameise und so weiter und so weiter. Und letzten Endes ist es doch auch viel schöner voller positiver Gedanken zu sein und respektvoll miteinander umzugehen, auch wenn man mal nicht ein und derselben Meinung ist. Oder findet ihr nicht? Wichtig ist aber, dass man ein christliches Leben selbst wollen muss, es kann einem keiner aufzwingen. Auch wenn es manchmal schwer fällt, vergesst die Regel nicht: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. So kann es auch gut gehen. Beim nächsten Fußballspiel werde ich auch daran denken und mein Klassenkamerad auch. Und vielleicht erinnert ihr euch ja an meine Worte, wenn die Glocken das nächste Mal zum Gottesdienst rufen.

Ich wünsche euch einen schönen Sommer und sage bis zum nächsten Mal

Euer Arthur Ameise

PS: Auf dem Foto sitze ich dieses Mal auf einem großen Anker in meiner Lieblingsfarbe grün. Beide sind Symbole für die Hoffnung, denn ich hoffe auf: Liebe, Mitmenschlichkeit untereinander, Wertschätzung der Natur, viele Gottesdienstbesucher, engagierte Menschen im Bereich Kirche und vor allem immer noch auf den Frieden.

Arthur zu Besuch bei der Konfirmation

„Heute ist Konfirmation“, höre ich die Jugendlichen sagen, die an unserem Ameisenhaufen vorbeilaufen. Konfirmation, was ist das denn für ein komisches Wort? Bestimmt hat es etwas mit Kirche zu tun, aber was? Am besten fragen ich wieder den Experten für solche Fragen in der Familie – Opa Ameise. Er sitzt gemütlich in der Sonne und beantwortet mir meine Fragen gerne und geduldig. Ich erzähle euch nun, was er mir dazu gesagt hat. Also… das Wort Konfirmation kommt aus der lateinischen Sprache und bedeutet „bestätigen“. Mein Opa sagt, das heißt, dass die Jugendlichen „Ja“ zur Kirche und zum Glauben sagen. Manche Kinder machen die Konfirmation, wenn sie 14 Jahre alt sind und andere Jugendliche feiern die Jugendweihe. Das Fest hat aber mit der Kirche nix zu tun. Bei dieser Feier geht es bisschen mehr um das Erwachsenwerden und den weiteren Lebensweg. Aber, wir wollen ja etwas zur Konfirmation erfahren. Für die Jugendlichen ist das ein richtig großes Fest, bei dem sie auch ihre Taufe bestätigen. Die meisten Menschen werden als ganz kleines Kind getauft und damit in die Gemeinde und von Gott aufgenommen. Davon wissen sie dann später oftmals nichts mehr. Denn bei der Taufe haben die Eltern und die Paten stellvertretend für das Kind gesprochen und „Ja“ zu Gott gesagt. Bei der Konfirmation können das die Jugendlichen nun selber machen. Das Fest ist auch ein Fest der Familie. Bei vielen kommen dann auch Menschen zusammen, die sich sonst nur selten im Jahr sehen. Auf der Gästeliste stehen dann die Geschwister, die Eltern, die Großeltern, Freunde und die Paten. Eigentlich ist die Konfirmation für die Paten die letzte große Sache für den Jugendlichen, danach ist er aus kirchlicher Sicht erwachsen. Und somit ist die Aufgabe der Paten beendet, aber trotzdem möchte man sich natürlich nicht aus den Augen verlieren. Auf dem Bild seht ihr dieses Mal meine Familie. Das ist auch ein seltenes Bild. Und alle sind das längst nicht, denn bei uns Ameisen wären das ja viel zu viele, wie ihr euch denken könnt.

Für so ein großes Fest braucht man natürlich auch viele Vorbereitungen und es gehören einige Bräuche dazu. Vor der eigentlichen Konfirmation gibt es den Konfirmandenunterricht. Er dauert zwei Jahre und die Jugendlichen lernen dabei ganz viele Dinge über Gott und die Welt. Das ist also fast ein bisschen wie in der Schule. Man macht im Konfiunterricht aber auch lustige Sachen, bastelt etwas oder tauscht sich über sein Leben aus. Außerdem gehört oft auch eine Konfifahrt dazu. Da verreisen die Jugendlichen dann gemeinsam, besuchen Kirchen oder andere religiöse Orte, essen und beten zusammen. Dieses Jahr waren die Konfirmanden in Dresden und haben zum Beispiel einen Gottesdienst in der berühmten Frauenkirche besucht. Da war Opa Ameise auch schon einmal, nachdem er heimlich im Koffer vom Pfarrer mitgefahren ist. Jedenfalls kann man da gemeinsam ganz viele Dinge erleben. Außerdem bekommen die Jugendlichen eine Karte, auf der sie Unterschriften sammeln müssen. Für jeden Gottesdienstbesuch bekommt man eine Unterschrift. Der Pfarrerin ist wichtig, dass die Konfirmanden wissen, wie ein Gottesdienst abläuft und dass sie sich ins Gemeindeleben einbringen können. Besonders wichtig und schön im Vorfeld der Konfirmation ist der Vorstellungsgottesdienst. Diesen gestalten die Jugendlichen fast ganz allein. Sie suchen die Texte und Lieder aus, schreiben aber auch Gebete oder das Glaubensbekenntnis selbst und gestalten die Kirche schön. In diesem Jahr ging es dabei um das Thema „Träume“. Die übrigen Mitglieder der Gemeinde sollen bei dem Gottesdienst die Konfirmanden kennenlernen.

Ein Brauch für die Konfirmation ist außerdem das Binden einer Ehrenpforte und eines Kranzes. Das soll auch zeigen, dass es ein besonderes Fest ist. Außerdem ist es ein schönes Fotomotiv. Die Pforte besteht auch zwei Bäumen, die mit einer Girlande aus Reisig umwickelt sind. Außerdem gibt es einen Kranz, in dem ein Spruch steht. Außerdem haben die Eltern und Konfirmanden noch zu Hause Vorbereitungen zu treffen, wie zum Beispiel das Gestalten oder Auswählen der Konfikerze, das Backen von Kuchen oder Plätzchen und vieles mehr. Zwei Tage vor der Konfirmation gibt es eine kurze Andacht für die Beichte und sozusagen zum Üben des Abendmahls. Der Gottesdienst ist aber nur für die Konfirmanden und ihre Eltern.

Am Konfirmationstag gibt es auch einen Gottesdienst mit Abendmahl. Alle haben sich ganz schick gemacht und sind auch ein bisschen aufgeregt, was da so auf sie zukommt. Am Anfang ist besonders, dass die Konfirmanden mit der Pfarrerin und dem Gemeindekirchenrat in die Kirche einlaufen. Alle anderen stehen dann auf. Die Konfirmanden sitzen in der Kirche ganz vorn und können die ganze Zeit über von allen anderen Gästen angeschaut werden. In dem Gottesdienst bekommen die Jugendlichen dann eine Urkunde, eine Kerze und einen persönlichen Segen. Und es gibt eine Predigt zum Beispiel über die Themen Zukunft, Wege mit Gott gehen und den Glauben. Jeder Konfirmand darf sich auch einen Spruch aus der Bibel aussuchen, der ihn in seinem weiteren Leben begleitet. Irgendwie finde ich die Vorstellung ganz schön. Ich glaube, ich hätte auch schon eine Idee, welchen Spruch ich mir ausgesucht hätte. Den hat mir auch Opa mal erzählt und er heißt: Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg. Da muss ich dann immer an einen Leuchtturm denken und vor allem an das Licht. Es ist schön, dass Gott mir und allen Menschen und Ameisen Licht schenkt – ich habe nämlich Angst im Dunkeln. Am Ende des Gottesdienstes gibt es dann noch das Abendmahl für die Konfirmanden und Alle anderen, die es möchten. Dann gehen alle Menschen wieder nach draußen vor die Kirche und es gibt Glückwünsche und es werden Fotos gemacht. Dann feiert jeder Konfirmand mit seinen Gästen ein hoffentlich schönes Fest. Irgendwie ist das schon ein cooles Fest so eine Konfirmation: man sieht liebe Menschen wieder, bekommt viele gute Wünsche und schöne, liebevolle Geschenke. Und vor allem gehört man dann endgültig zu Gott und seiner Gemeinde und das ist doch ein sehr schöner Gedanke. Die Konfirmationen sind immer ganz unterschiedlich in den verschiedenen Kirchen, aber sie sind trotzdem immer besonders. Mal sehen, wie der heutige Gottesdienst zur Konfirmation so wird. Ich glaube, ich schleiche mich jetzt ganz schnell in die Kirche, dass ich den Anfang nicht verpasse.

Ich wünsche euch einen schönen weiteren Frühling und einen ganz tollen Sommerbeginn. Wir lesen uns dann im August wieder. Bis dahin sendet euch liebe Grüße

Arthur Ameise

Arthur und das Pfingstfest

Hallo liebe Menschenfreunde,

heute möchte ich euch einmal wieder etwas über ein Fest im Kirchenjahr erzählen. Wie immer weiß ich ganz viele Dinge darüber von meinem allerliebsten Opa Ameise. Er hat das einmal im Gottesdienst erfahren. Also – es geht um das Pfingstfest.

Das ist unter euch Menschen eher etwas unbekannt, obwohl ihr zwei Feiertage dazu habt und zwar den Pfingstsonntag und den Pfingstmontag. Das Pfingstfest wird 50 Tage nach Ostern gefeiert und hat seinen Namen aus dem Griechischen. Schon im 2. und 3. Jahrhundert haben eure Vorfahren dieses Fest nach Ostern und Christi Himmelfahrt gefeiert. Es ist der Abschluss der Osterzeit.

Doch nun zu Frage, warum das Pfingstfest überhaupt gefeiert wird. Nach dem Tod und der Himmelfahrt Jesu wissen die Jünger nicht so richtig, wie es mit ihnen weiter gehen soll. Sie haben auch Angst vor den Soldaten und beten nun gemeinsam. Plötzlich kommt vom Himmel her ein Sturm und bringt eine Art Zungen aus Feuer mit. Das siehst du auch auf dem Bild unten.

Damit fällt alle Angst von den Freunden Jesu ab, sie gehen hinaus in die Welt und erzählen ihnen von Jesus. Mein Opa Ameise ist damit ja auch fast wie ein Jünger, wenn er mir und unserer Ameisenfamilie immer von Jesus, Gott und den ganzen Sache alles erzählt, was wir wissen wollen.

Jesus selber hat seinen Freunden damals gesagt, dass sie das tun und somit den Glauben unter den Menschen verbreiten sollen. Zu Pfingsten geht es um die Erinnerung daran, dass Jesus den Heiligen Geist zu den Jüngern geschickt und gesagt hat, dass dieser im Glauben der Menschen erhalten bleiben soll. Die Pfingstgeschichte erzählt also davon, wie die ersten Christen auf die Idee kamen, die Geschichte von Jesus auf der Welt zu verbreiten. Deshalb sagen die Menschen auch, dass Pfingsten der Geburtstag der Kirche ist.

Die Geschichte begann in Jerusalem. Das ist eine Stadt, die von hier aus ganz schön weit weg ist. Sie liegt in Israel und dort leben auch heute noch Menschen und Ameisen verschiedener Religionen. Sie haben damals verschiedene Sprachen gesprochen und trotzdem haben sie verstanden, was die Jünger untereinander sprachen. Opa Ameise hat mir erklärt, dass der Heilige Geist die schöpferische Macht allen Lebens ist. Das heißt, dass die Liebe von Gott nicht weg ist, nachdem Jesus gestorben ist, sondern dass sie weiterhin in den Menschen wirkt. Sie soll Grenzen zwischen euch Menschen überwinden.

Das Sprachenwunder von Pfingsten soll die ganze Welt inspirieren, auch über die größten Unterschiede hinweg. Kein Mensch ist wie der Andere und bei uns Ameisen ist das genauso. Ihr habt unterschiedliche

Sprachen, Träume und Wünsche, Lebensziele. Ihr habt unterschiedliche Vorstellungen vom Leben und trotzdem kann es wie bei den Freunden von Jesus damals sein. Diese Unterschiede müssen uns nicht trennen, sie können uns sogar zusammenführen. Gottes Geist ist da, wo man sich nicht trennen lässt, sondern sich versteht.

Wichtig ist es dabei, Verständnis für den Anderen zu haben, Hilfsbereitschaft für Jemanden oder Begeisterung für Etwas zu zeigen. Oma Ameise freut sich auch immer, wenn ich ihr helfe, weil sie nicht mehr so fit ist. Und sich gegenseitig zu helfen, füreinander da zu sein, finde ich ganz wichtig im Leben – egal, ob als Mensch oder als Ameise.

Das Pfingstfest hat im Kirchenjahr die Farbe Rot. Das ist die Lieblingsfarbe von Oma Ameise, weil sie auch ganz oft für die Liebe steht. Zum Fest gibt es unterschiedliche Bräuche, die ähnlich sind wie die Bräuche im Monat Mai. Es geht dabei vor allem um das Erwachen der Natur und den Frühling. So werden zum Beispiel Bäume aufgestellt und geschmückt. Oftmals sind das zum Beispiel Birken. Das sind die Bäume mit der weißen Rinde.

Ihr Menschen stellt sie vor euren Häusern auf, damit ihr den Heiligen Geist empfangen könnt und er bildlich gesehen durch das Blattwerk hindurch wehen kann. Irgendwie finde ich das eine schöne Vorstellung, oder nicht? Zu Pfingsten gibt es oftmals auch Gottesdienste im Freien, Pfingstfeuer oder es werden Tauben in Kirchen herabgelassen.

Die Taube gilt neben dem Feuer als Symbol für den Heiligen Geist und das Pfingstfest. Häufig lassen Menschen auch ihre Kinder gerade an diesen Festtagen taufen und damit in die Gemeinschaft Gottes aufnehmen.

Im Zusammenhang mit dem Pfingstfest kann man auch einmal über das Thema Taufe und über Wunder im Leben nachdenken. Das finde ich ganz cool und das machen wir ein anderes Mal zusammen, wenn ihr mögt.

Das war es wieder einmal von mir und ich wünsche euch erst einmal einen schönen Frühling mit den ganze Festen, die jetzt für euch im Kirchenjahr stehen.

Euer Arthur Ameise.

Arthur und der Weltgebetstag

Hallo ihr Lieben,ich hoffe, ihr seid gut in das neue Jahr gestartet!? Auch 2023 gibt es wieder Geschichten von mir von euch rund um das Thema Glauben und Kirche.

Dieses Mal geht es um einen besonderen Tag im Jahr, der auf der ganzen Welt eine Rolle spielt. Trotzdem kennen ihn viele gar nicht so richtig. Es ist der Weltgebetstag.

Er wird seit 130 Jahren immer am 1. Freitag im März von Christen in aller Welt gefeiert und ein Gebet geht dabei um die Welt. Jedes Jahr sind dabei Frauen aus einem anderen Land für die Vorbereitung des Tages zuständig.

Die Verantwortlichen mit ihren verschiedenen Projekten wollen die Lebenssituation und Chancen von Mädchen und Frauen weltweit verbessern. Die Frauen setzten sich also jedes Jahr dafür ein, dass Menschen in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können und weltweit zusammenhalten.

Der Tag macht Menschen und Ameisen auf der ganzen Welt miteinander verbunden und zu einer großen Familie, weil überall gleichzeitig gefeiert wird. Die Frauen bringen in die Texte und Gebete der Gottesdienste ihre eigenen Hoffnungen und Ängste, ihre Freuden und Sorgen, aber auch ihre Wünsche und Träume mit ein.

Sie schreiben dazu verschiedene Texte, die dann in viele unterschiedliche Sprachen übersetzt werden. So können alle Menschen auf der Welt die Anliegen des aktuellen Weltgebetstages verstehen.

In diesem Jahr ist der Weltgebetstag der 3. März und wird von Frauen aus Taiwan vorbereitet. Das Gebet ist ja etwas ganz Wichtiges, wenn man an Gott glaubt. Es ist sozusagen ein Gespräch mit ihm und ihr Menschen könnt dadurch eure Gedanken mit ihm teilen. Ihr könnt euer Leid oder euren Schmerz und eure Bitten, aber auch eure Freude und euren Dank ausdrücken.

Ihr betet im Gottesdienst oder auch am Abend oder vor dem Essen und könnt ihm Alles sagen. Auch ich kleine Ameise rede manchmal mit Gott und sage ihm, was mich bewegt und berührt.

Apropos – bewegt… aber dazu komme ich gleich. Erst einmal möchte ich euch kurz etwas über das Land Taiwan erzählen. Das diesjährige Ausrichtungsland des Weltgebetstages ist eine Insel, die man also nur mit dem Schiff oder dem Flugzeug erreichen kann. Es gibt dort hohe Berge und viele grüne Wälder. Außerdem sind dort viele Tiere zu Hause, sogar Bären und zahlreiche Vogel – und Schmetterlingsarten. Für uns Ameisen ist es dort also sicher nicht ungefährlich.

In Taiwan leben ungefähr 23 Millionen Menschen und nur wenige sind Christen. Es gibt aber viele Sprachen, Lebensweisen und Religionen dort. Den Frauen dort ist es besonders wichtig, am Weltgebetstag über Demokratie, Frieden und Menschenrechte nachzudenken.

Jedes Jahr steht der Weltgebetstag unter einem anderen speziellen Motto. So haben 2022 Frauen aus Großbritannien den Tag mit dem Thema „Ich kenne die Pläne, die ich für dich habe“ vorbereitet. 2024 sind das Frauen aus Palästina die Chefinnen und sie haben das Motto „ Ich bitte euch in Liebe miteinander auszukommen.“

Dieses Jahr ist das Motto „Glaube bewegt“. Aber, was heißt das überhaupt?!

Mein Opa Ameise hat mir das so erklärt: Bewegt sein, kann ja mehre Dinge bedeutet. Einmal kann man es wörtlich verstehen und dann aber auch im übertragenen Sinn. Glaubende Menschen und Ameisen wollen nicht nur für ihr eigenes Wohlergehen sorgen, sondern auch für Andere.

Dadurch sollen sie sich auch aufeinander zu bewegen. Wir sollen unsere Herzen öffnen, um gemeinsam Gott und das Gute seiner Schöpfung zu erkennen. Seine Spuren kann man nämlich in jedem Menschen mit seiner Besonderheit, in jeder kleinen Ameise, in jeder Blume und in jedem Tier entdecken, wenn man sich gemeinsam auf den Weg macht und bewegen lässt. Und mit einem Neuanfang kann immer auch etwas Lebendiges, Schönes und Unerwartetes geschehen.

Der Glaube ist dann manchmal wie eine unsichtbare Hand, die uns bewegt, uns anschubst und dazu motiviert, Erfahrungen auszutauschen. Glaube bewegt kann aber auch bedeuten, dass wir über etwas intensiv nachdenken, manchmal auch im traurigen Sinne.

Der Glaube hat viele Seiten und verändert sich im Laufe des Lebens auch. Er ist eine Bewegung zwischen dem Suchen und dem Finden, dem Vertrauen und dem Zweifeln, aber auch der Nähe und der Ferne.

Der übliche Gruß in der Kirche in Taiwan klingt irgendwie lustig, aber er hat einen ernsten und wichtigen Hintergrund. Er heißt „“Ping an“ und bedeutet auf Deutsch „Friede sei mit dir.“

Er zieht sich wie ein roter Faden durch die Gottesdienste des Weltgebetstages 2023. Und ein Gruß zum Thema Frieden ist in diesen Zeiten, in denen immer noch Krieg auf der Welt herrscht, sehr wichtig.

Natürlich gehört zu den Veranstaltungen auch ein Bibeltext. Opa hat ihn in der Bibel gelesen und mir erzählt. Aber er ist nicht einfach zu verstehen. Ich versuche es mal so zu erklären: Es geht darin darum, dass der Glaube der Menschen auch gehört wird. Glaube ist ja sehr vielfältig.

Und im Text kommen Wörter wie Glaube, Liebe, Weisheit und Offenbarung auf. Gerade die ersten beiden Worte kennt ihr ja. Die Symbole dafür habe ich immer bei mir auf meinem Bauch und sie sind immer wichtig im Leben.

Vielleicht kann Glaube ja auch dazu bewegen, wieder die verschiedenen Werte wie Ehrlichkeit, Miteinander, Liebe, Vertrauen, Gerechtigkeit, Hoffnung und Respekt zu leben und ein bisschen Menschlichkeit ankommen zu lassen in der gerade schwierigen Welt.

Das wünsche ich euch Menschen und uns Ameisen in unserem großen Ameisenhaufen an der Leutenberger Kirche und überall auf der Welt.

Und vielleicht können wir alle ja am 3. März oder auch an einem anderen Tag einmal ganz doll darüber nachdenken, wie uns der Glaube bewegen kann.

Es grüßt euch ganz lieb
Arthur Ameise