Arthur erzählt über die kirchliche Trauung

Liebe Menschenfreunde,

juhu ich bin nun wieder aus dem Urlaub in der Südsee zurück und ich sage euch, es ist traumhaft schön dort gewesen. Apropos traumhaft schön. An einem Tag, als ich in meiner Hängematte so vor mich hindöste, hatte ich einen tollen Traum.

Ich habe mich und meine Ameisenfreundin Antonia gesehen. Wir standen in einer Kirche und hatten besondere Kleidung an, ein Ameisenpfarrer war auch da. Ich glaube, das war unsere Hochzeit. Opa Ameise hatte mir mal erzählt, wie seine Hochzeit mit Oma so war und wie das bei euch Menschen so abläuft.

Grundsätzlich heiratet man in Deutschland auf einem Standesamt vor einer Beamtin oder einem Beamten, der die Ehe bestätigt. Damit ist sie gültig und die beiden Liebenden haben gewisse Rechte, aber auch Pflichten.I

hr Menschen könnt aber auch zusätzlich in einer Kirche heiraten oder euch für eine freie Trauung entscheiden. Eine kirchliche Trauung feiern Paare, die sich für ihre Liebe und ihren gemeinsamen Lebensweg den Segen Gottes wünschen. Vor der Hochzeit in der Kirche gibt es ein Traugespräch mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin, bei dem alle wichtigen Dinge geklärt werden, zum Beispiel zur Dekoration, zum Ablauf des Tages und zu den Liedern.

Außerdem sucht sich das Brautpaar einen Trauspruch aus der Bibel aus. Ich würde ja meinen Lieblingsspruch aus dem 1. Korintherbrief nehmen: „Und am Ende bleiben diese 3: Glaube, Hoffnung, Liebe und die Liebe ist die größte unter ihnen.“

Ist doch klar, bei den Symbolen auf meinem Bauch und Antonia mag den übrigens auch. Auch schön finde ich aber den Spruch: „Wo du hingehst, da will auch ich hingehen, wo du bleibst, da bleibe ich auch.“ Der Spruch soll das Ehepaar durch ihr gemeinsames Leben begleiten und sie immer an den schönsten Tag im Leben erinnern. Denn viele Menschen bezeichnen ihren Hochzeitstag als schönsten Tag in ihrem Leben.

Vor der Hochzeit gibt es schon viele Bräuche, wie zum Beispiel den Junggesellenabschied oder den Polterabend, bei dem Geschirr als Zeichen für das Glück zerschlagen wird.

Die Gottesdienste am eigentlichen Hochzeitstag können unterschiedlich ablaufen, aber meistens gibt es die gleichen Elemente. Dazu gehören Gebete, Lieder, eine Predigt, der Segen für das Brautpaar, oft auch eine kleine Geschichte über das Brautpaar und natürlich der Tausch der Eheringe. Ein Ring ist das Symbol für die Unendlichkeit und die ewig andauernde Liebe, denn er hat keinen Anfang und kein Ende. Irgendwie gehört er auch zu dem Satz: Bis, dass der Tod euch scheidet.

Außerdem hoffen die Eheleute auf die immer bleibende Ehe und Liebe. Die Kinder oder Freunde oder Tiere des Brautpaares bringen die Ringe auf einem Kissen nach vorn zum Altar. Oftmals beziehen Brautpaare auch ihre Kinder in die Trauung mit ein, indem sie sogar in dem gleichen Gottesdienst getauft werden.

Als ein Highlight bei jeder Hochzeit gilt der Einzug des Brautpaares oder der Braut zum Beispiel an der Seite ihres Vaters. Alle Blicke sind dann auf die wichtigsten Menschen an diesem Tag gerichtet und da kann es manchmal schon ganz schön emotional werden.

Beim eigentlichen Ja –Wort wird dann der Mann zuerst gefragt, ob er die Braut zu seiner Frau nehmen möchte. Damit hat die Frau sozusagen das letzte Wort, schon am Anfang der Ehe. Die Brautleute sagen nicht nur einfach so „Ja“, sie haben auch noch einen anderen kleinen Text, der so oder so ähnlich heißt:

„Vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meine Frau/ meinen Mann. Ich verspreche dir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens. Trage diesen Ring als Zeichen unserer Liebe und Treue: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

Die Trauzeugen können dann auch noch zu Wort kommen und zum Beispiel gute Wünsche und Gebete vortragen. Jesus selbst war zwar wahrscheinlich nicht verheiratet, aber trotzdem hatte er auch zu diesem Thema eine Meinung. Er hat gesagt: „Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.“ Diesen Satz hört man auch oft vom Pfarrer bei einer Hochzeit vor der Gemeinde und vor Gott.

Oftmals gehören zu einer kirchlichen Hochzeit auch Blumenkinder. Das sind meistens die eigenen Kinder des Brautpaares oder aus der Familie und dem Freundeskreis. Sie gehen beim Auszug aus der Kirche vorm Brautpaar und den Gästen und streuen Blütenblätter auf dem Weg. Das sieht ganz toll aus und ist immer ein sehr schönes Motiv für ein Foto.

Manchmal wird auch Reis auf das Brautpaar geworfen. Die Ehe wird nach der Segnung in der Kirche für das Brautpaar bescheinigt und ins Kirchenbuch der Gemeinde eingetragen. Somit kann man das viele Jahre später auch noch nachlesen. Cool – oder?

Neben der eigentlichen Andacht gibt es auch noch weitere Bräuche. Die Kirche wird natürlich festlich geschmückt und nach der offiziellen Veranstaltung geht es oft mit einer Feier weiter. Für zu Hause haben Freunde des Brautpaares zum Beispiel eine Girlande und einen Kranz gebunden oder sogar eine ganze Ehrenpforte. Es gibt Geschenke, Spiele, Musik, Tanz und gaaaaaaaaanz viel leckeres Essen.

Außerdem ist es Brauch, dass der Bräutigam für die anwesenden Kinder, die eine Schnur vor der Kirche spannen, etwas Kleingeld wirft. Das soll bedeuten, dass sich das Brautpaar von seinen Jugendsünden freikauft und sich den Weg frei macht. Das Geldeinsammeln macht den Kindern bestimmt besonders Spaß. Da würde ich als kleine Ameise auch gerne einmal mitmachen.

Auch Ehejubiläen, also wenn man mehrere Jahre verheiratet ist, können in der Kirche in Form einer Andacht gefeiert werden. Dazu gehören die Silberhochzeit nach 25 Jahren, die Goldene Hochzeit nach 50 Jahren oder nach 60 Jahren die Diamantene Hochzeit. Die eigentliche erste Hochzeit nennt man Grüne Hochzeit. Das würde ich wirklich auch so gerne alles mit meiner Antonia erleben.

Mit diesem Traum im Gepäck wünsche ich euch einen schönen Sommer und wir lesen uns im August wieder.

Bis bald sagt euer Arthur Ameise

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