Arthurs Opa erklärt zwei Festtage der Weihnachtszeit

Liebe Menschenfreunde,

zunächst wünsche ich euch erst einmal ein frohes neues Jahr.

Wieder ist ein Jahr vergangen und damit bin ich auch etwas traurig. In der Zeit zwischen den Jahren geht es mir immer nicht so gut, denn das Weihnachtsfest ist vorbei und es dauert wieder sehr lange bis zum nächsten Mal.

Natürlich hat das auch mein Opa mitbekommen, dass ich traurig bin. Er hat gesagt, dass wir es uns bei einem Kakao und ein paar Kekskrümeln gemütlich machen und er mir etwas erzählen möchte. Und das hat er mir gesagt:

„Mein lieber kleiner Arthur, es ist nicht ungewöhnlich, dass du nach der Adventszeit und den Weihnachtsfeiertagen etwas traurig bist. Schließlich war es eine besondere Zeit. Es geht auch vielen Menschen so. Sie haben die Zeit intensiv vorbereitet, Plätzchen gebacken, dekoriert, Geschenke gepackt, Weihnachtsmärke besucht, fürs Krippenspiel geprobt, Konzerte oder Märchenspiele vorbereitet, den Weihnachtsbaum aufgestellt und Vieles mehr und dann ging das eigentliche Feste wieder so schnell vorbei.

Am Ende des Jahres hat man dann viel Zeit über das Vergangene nachzudenken und das macht einen vielleicht auch etwas traurig. Die Menschen und Ameisen sind in der Adventszeit vielleicht etwas verändert, das Strahlen der Sterne erscheint uns heller und vielleicht ist uns auch Gott selber etwas näher in dieser Zeit, wir fühlen uns dem Himmel nah. Im Glanz der Lichter erscheint uns eine friedliche Welt näher.

Aber Arthur, wir müssen die Kerzen noch nicht auspusten und auch den Weihnachtsbaum noch nicht wegräumen, denn die Weihnachtszeit endet eigentlich erst am 2. Februar im neuen Jahr.

Am 6. Januar ist der Dreikönigstag, der in einigen Teilen Deutschlands sogar Feiertag ist. Wie der Name schon sagt, geht es an dem Tag um die 3 Könige, die das Jesuskind neben den Hirten auch im Stall besucht haben sollen.

Der Ursprung der Geschichte ist das Matthäus Evangelium aus dem Neuen Testament der Bibel. Der zu dieser Zeit herrschende König Herodes sprach laut biblischer Geschichte mit den drei Weisen und schickte sie aus, das Jesuskind zu finden, damit er es später töten kann.

Doch als die drei Weisen nun den strahlenden Stern sahen, folgten sie seinem Weg bis hin zum Stall nach Bethlehem und fielen dort vor dem Jesuskind nieder, huldigten ihm und seiner Mutter und übergaben ihnen Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Daraufhin befahl Gott den Weisen, einen geheimen Rückweg anzutreten und nicht wieder zu Herodes zurückzukehren.

Um diese Männer ranken sich zahlreiche Geschichten und der Volksglaube verbreitete, dass sie aus drei verschiedenen Erdteilen stammten. Im 6. Jahrhundert kamen ihre Namen Kaspar, Melchior und Balthasar auf. Dabei stammt der Name Kaspar aus dem Persischen und bedeutet „Schatzmeister“. Melchior wird aus dem Hebräischen abgeleitet und mit „König des Lichts“ übersetzt. Balthasar kann man aus dem Hebräischen übersetzen mit „Gott wird helfen“.

Dieser Tag heißt auch „Fest der Erscheinung Christi“ oder auch „Epiphanie-Fest“. Denn drei große Geheimnisse sollen sich einst am 6. Januar verschiedener Jahre zugetragen haben: die Ankunft der Könige beim Jesuskind, Jesu Taufe im Fluss Jordan und das erste Wunder Jesu in der Bibel. Heute ist es üblich, dass als Könige verkleidete Kinder den Stern durch die Orte tragen und die Häuser der Menschen segnen. Sie schreiben das Zeichen C + M +B an die Balken der Haustüren. Die Buchstaben stehen für „Christus mansionem benedicat“ und bedeuten übersetzt: „Christus segne dieses Haus“.

Außerdem sind sie die Anfangsbuchstaben der Namen der Heiligen Drei Könige. Dazu schreiben die Sternsinger die aktuelle Jahreszahl und versehen sie mit einem Stern. Dieser Stern symbolisiert den Stern von Bethlehem, während die Kreuze zwischen den Buchstaben für den dreifaltigen Gott stehen.

Dazu singen die Kinder Lieder und tragen Gedichte vor, um Spenden für Not leidende Kinder in aller Welt zu sammeln und führen damit die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder durch. Im Süden ist es Brauch, eine Bohne oder Mandel in einen Kuchen einzubacken. Wer sie beim Essen erwischt, darf für einen Tag lang als König die Familie regieren.

Es gibt sogar Länder, in denen der 6. Januar der Tag der Bescherung ist. Den Kindern bringt nicht das Christkind oder der Weihnachtsmann am Heiligen Abend die Geschenke, sondern sie werden von den Heiligen Drei Königen beschenkt. Hierzulande räumen am Dreikönigstag viele Menschen ihre Weihnachtsdeko weg und der Weihnachtsbaum muss Platz für andere Dinge in der Wohnung schaffen.

Aber die Weihnachtszeit geht eigentlich noch weiter, nämlich bis zum 2. Februar. An dem Tag ist Mariä Lichtmess und früher war dieser Tag das offizielle Ende von Weihnachten.

Auch er hat natürlich einen biblischen Hintergrund und einen Bezug zur Geburt Jesu. Er heißt nämlich auch „Darstellung des Herrn“. Maria und Josef kamen mit ihrem Baby in den Tempel – und dort merken zwei Menschen sofort, dass es kein gewöhnliches Kind ist und bekennen, dass Jesus der Erlöser ist.

Das Lukasevangelium berichtet von zwei Riten, die die Heilige Familie an dem Tag erledigt. Im Tempel sollte die „männliche Erstgeburt dem Herrn geweiht“ werden. Das Gesetz Mose schrieb damals Juden vor, ein Neugeborenes innerhalb einer bestimmten Frist in den Tempel zu bringen.

Außerdem sollte die Mutter zur „Reinigung“ ein Schaf und eine Taube an den Priester übergeben, denn Frauen galten bis 40 Tage nach der Geburt eines Sohnes als unrein. Der Tag wurde bald als der erste Einzug Jesu in Jerusalem betrachtet. Aus dem Grund kam es zu Lichterprozessionen als Ritual.

Die Gläubigen wollten Christus entgegengehen, ähnlich wie sie es aus den Evangelien kannten, wo die Menschen den erwachsenen Jesus an Palmsonntag begrüßten. Der Brauch der Kerzensegnung führte dazu, dass das Fest als „Maria Lichtmess“ bekannt wurde, denn die Kirche betonte lange Zeit eher die Reinigung Marias als Festinhalt. Im Anschluss an die Messfeier wird häufig auch der Blasiussegen gespendet, welcher vor Krankheit schützen soll.“

Irgendwie finde ich es cool, was Opa mir gerade erklärt hat. Nun muss ich nicht mehr so traurig sind, denn wir sind ja noch mittendrin in der, von mir so geliebten, Weihnachtszeit. Der Christbaum kann noch etwas stehen bleiben und die Kerzen sowieso. Wenn das Gefühl von Weihnachten, der Zusammenhalt in der Familien, die Gemütlichkeit, der Zauber der besonderen Zeit in den Menschen und Ameisen bleibt, dann können wir Weihnachten auch im übrigen Jahr in unseren Herzen bewahren.

Das wünsche ich uns allen.

Euer Arthur Ameise

Weihnachtskonzert mit dem Nicolaisingkreis

Herzliche Einladung zu einem Konzert zwischen Weihnachten und Epiphanias am 3. Januar 2025 um 18.00 Uhr in die Stadtkirche Leutenberg. Es musiziert der Nicolaisingkreis Bad Blankenburg.

Der Singkreis mit Sängern und Sängerinnen aus Bad Blankenburg, Oberweißbach, Rudolstadt, Gräfenthal, Saalfelder Höhe und Leutenberg war schon mehrfach in unseren Gemeinden zu Gast mit Chor- und Instrumentalmusik.

Andacht zur Jahreslosung 2025

Prüft alles und behaltet das Gute.

1. Thessalonicher 5, 21

Zugegeben, ich bin nicht gut im Aufräumen, Sortieren und Ausmisten. Ich bin eher der Schätzesammler-Typ. Da sehe ich Schönheit und Nutzen in fast allen Dingen. Muscheln, Steine, Kerzen, Gebasteltes und Gemaltes der Jungs, kleine Geschenke. Aber auch Dies und Das, was man doch noch zum Basteln für die Christenlehre gebrauchen könnte, oder für Weihnachten… Ideen habe ich viele.

Ganz klar, dass sich da in der großen Pfarrwohnung über die Jahre recht viel angesammelt hat. Und so ganz schleichend werden die vielen schönen Schätze plötzlich zur Last. Gerade jetzt, wo doch aus dem Bastel- und Ramschzimmer ein Kinderzimmer werden soll, stehe ich da mit meinen vielen Schätzen.

Die Jahreslosung ist da für mich plötzlich keine Ermahnung mehr, sondern eine große erleichternde Erlaubnis. Die 15 verschiedenen Packungen Weihnachtsservietten oder das gemalte Osterhasenbild meiner Nichte aus der 2. Klasse waren tolle Schätze, aber sie können und müssen es nicht ewig sein. Ich darf sortieren und ausmisten, das Haus, meinen Alltag, mein Leben.

Ich prüfe und ich darf abgeben, was mir nicht gut tut. Das Gute behalten, anderes gehen lassen, ohne schlechtes Gewissen.

Aber was ist das Gute?

In Gedanken gehe ich einiges durch. Ich frage mich, was die Zukunft bringt, was ich brauchen werde. Ich frage mich, wie ich mich verändert habe, was mir noch wichtig ist, oder neu geworden ist. Was von all meinen Schätzen dient dem Leben, was macht es beschwerlicher oder hindert es sogar? Was lässt mich vorankommen und andere, was lässt mich wachsen oder schafft Freiräume?

Manches ist ganz klar. Da bin ich richtig froh, es los zu werden.

Die alte Nähmaschine, die ich immer reparieren wollte, aber es nie hinbekommen habe. Sie hat schon eine dicke frustrierte Staubschicht angesammelt. Aber auch die Sorgen, die sich immer wieder ungefragt in meine Gedanken schummeln und mein Herz schwer machen. Die Idee und das Zubehör dazu, in die ich mich irgendwie verrannt habe. Aus der nichts mehr werden wird. Sie schürt nur den Frust in mir.

Bei anderen Dingen merke ich, dass sie ihre Zeit hatten. Aber nun ist es besser, wenn wir uns trennen.

Die geliebten Kleider, die schon ein paar Jahre ungetragen im Schrank hängen, weil sie nicht mehr passen. Weihnachtsdeko, die schon lang nicht mehr aufgestellt wird. Aber genauso auch liebgewonnene Gewohnheiten, von denen ich eigentlich weiß, dass sie mir nicht mehr gut tun.

Ich nehme mir vor, öfter mal auszumisten, auch wenn es mir schwer fällt. Es tut doch gut. Ich prüfe und entscheide neu, was meinem Leben Sinn gibt.

Und ich entdecke ganz erstaunlich für mich: Altes loszulassen verschafft Platz, neuen Raum, Spielraum, in dem sich Gutes und Wunderbares ausbreiten kann.

Viel weiten Raum für gute Begegnungen und Erfahrungen im neuen Jahr 2025 wünscht Ihre Pfarrerin Sarah Zeppin.

Verlag am Birnbach - Motiv von Stefanie Bahlinger, Mössingen

Arthur und die Heiligen im Advent

Hallo liebe Menschenfreunde,

normalerweise halten die evangelischen Christen ja nicht viel von Heiligen, zumindest nicht so viel wie die katholischen Gläubigen. Im Advent, der für mich, wie ihr wisst, schönsten Zeit des Jahres, ist das aber etwas Anderes.

Unsere Ameisenlehrerin hat uns im Religionsunterricht erzählt, dass es sogar 3 Heilige gibt, an deren Lebensgeschichte wir im Advent denken und zu denen ihr Menschen besondere Bräuche habt. Sie hat uns natürlich auch gefragt, ob wir die kennen. Ich konnte ganz stolz berichten, dass Opa Ameise mir schon viel vom Nikolaus erzählt hat und der jedes Jahr in der Nacht zum 6. Dezember auch bei uns im Ameisenhaufen unterwegs war. Dann hat die Lehrerin mich gelobt und gefragt, ob ich denn die 2 Frauen auch kenne, aber das musste ich leider verneinen.

Natürlich habe ich Zu Hause gleich Opa gefragt. „Na klar“, hat er gesagt, „setzt dich zu mir auf meinen gemütlichen Sessel und ich will dir erzählen, was ich dazu weiß.

Am 4. Dezember denken Menschen an die Heilige Barbara, am 13. Dezember ist der Tag der Lucia und den Nikolaus kennst du ja schon. Aber fangen wir mal von vorne an und ich kann dir zuerst die Geschichte von der Heiligen Barbara erzählen.

Barbara lebte um das Jahr 300 in der heutigen Türkei und sie war Christin in einer Zeit, in der diese Religion eigentlich verboten war und deren Anhänger wegen ihres Glaubens sogar verfolgt und getötet wurden. Barbaras Vater war sehr reich und konnte seiner Tochter alles bieten, aber auch er hasste die Christen und wollte nicht, dass sich seine Tochter diesem Glauben anschließt. Sie sollt einen Mann heiraten, der nicht Christ war. Der Vater sperrte Barbara in einen Turm, um sie vor schlechten Einflüssen zu beschützen.

Trotzdem ließ sie sich während seiner Abwesenheit taufen und bekannte sich somit endgültig zum christlichen Glauben. Als ihr Vater dies erfuhr, wurde er sehr wütend und ließ sie in einen Kerker bringen. Auf dem Weg dorthin soll Barbara mit ihrem Kleid an einem Kirschbaum hängen geblieben sein. Sie nahm einen abgebrochenen Zweig mit und stellte ihn in eine Schale mit Wasser.Dem christlichen Glauben blieb sie trotz großer Folter treu und wurde daher zum Tode verurteilt. Am Tag ihrer Hinrichtung soll der Kirchzweig Blüten getragen haben. Die heilige Barbara ist die Schutzheilige der Bergwächter, Turmwächter, Glockengießer, Gefangenen und Mädchen.

Bis heute schneiden Menschen am Barbaratag, dem 4. Dezember, Zweige von einem Kirsch- oder Obstbaum und stellen diese in eine Vase. Man sagt, dass es Glück für das neue Jahr bringt, wenn die Zweige am Heiligen Abend blühen.“ Kennt ihr denn diesen Brauch? Ich finde ihn ja total cool. Probiert es doch in diesem Jahr einmal aus. Erkennt ihr Barbara auch auf dem Bild?

Dann erzählt Opa Ameise mal wieder vom Nikolaus. Es ist eine seiner Lieblingsgeschichten. Ich kann euch nochmal sagen, was er von ihm so weiß:

„Nikolaus wurde auch in der heutigen Türkei, aber kurz vor Barbara im Jahr 270, geboren. Er verschenkte sein Geld an die Armen und wurde Priester. Die Menschen liebten ihn, weil er so gut zu ihnen war und so wurde er sogar zum Bischof gewählt. Auch er lebte in einer Zeit, in der die Christen verfolgt wurden, weil die Römer in weiten Teilen der damals bekannten Welt die Herrschaft übernommen hatten. Sie sperrten ihn zunächst ein. Da er sein Schicksal ohne Klagen ertrug, ließen sie ihn aber wieder frei.

Danach half Nikolaus wieder Menschen, die in Not waren. So schlich er sich zum Beispiel eines Nachts zu einem Mann, der aus lauter Armut sogar seine Töchter verkaufen wollte. Nikolaus warf drei Beutel gefüllt mit Gold durch das Fenster des Mannes und so konnten die Mädchen bei ihm bleiben und sogar heiraten. Als Nikolaus im Jahr 351 starb, waren die Menschen sehr traurig, doch seine guten Taten blieben in bester Erinnerung. Er ist der Schutzheilige der Seefahrer, der Kaufleute, der Reisenden und der Kinder.“

Apropos Kinder. Kommt der Nikolaus jedes Jahr am 6. Dezember auch bei euch vorbei? Bei mir schon, weil ich ja immer eine liebe kleine Ameise bin und meine Schuhe schön putze und vor den Ameisenhaufen stelle. Dies ist ein Brauch in der Nacht vor Nikolaus. Da können sich Kinder über Süßigkeiten und kleine Geschenke freuen. Den Nikolaus seht ihr auf dem Bild rechts neben mir und auch einen schön gefüllten Stiefel. Der Name Nikolaus leitet sich übrigens vom griechischen Wort für Sieger ab.

Und zum Schluss erzählte Opa Ameise mir noch das zu den Heiligen im Advent: „Der Luciatag ist sicherlich der unbekannteste Tag unter den drei. Lucia hat eine ähnliche Lebensgeschichte wie Barbara. Auch sie lebte in der Zeit der Christenverfolgung und kämpfte bis zum Schluss gegen alle Widerstände für ihren Glauben. Aber von vorne…

Geboren wurde Lucia, deren Name sich übrigens vom lateinischen Wort für Licht ableitet, und so viel wie die Leuchtende bedeutet, im 3. Jahrhundert auf der italienischen Insel Sizilien. Lucia soll der Verfolgten geholfen haben, sich in Höhlen zu verstecken und sie mit Nahrung versorgt haben. Um den Weg in der Dunkelheit zu finden, setzte sich Lucia einen Kranz mit Kerzen auf den Kopf. So hatte sie auch die Hände frei und konnte die Verpflegung transportieren.

Eine Geschichte aus ihrem Leben erzählt, dass Lucias Mutter sehr krank gewesen war. Gemeinsam beteten die beiden Frauen zur Heiligen Agatha und die Mutter wurde wieder gesund. Nach dem Erlebnis legte sie ihren Groll gegen den christlichen Glauben ab und erlaubte ihrer Tochter christlich zu leben. Auch Lucia wurde wegen ihres Glaubens zum Tod verurteilt und ist bis heute eine Schutzheilige. Sie passt besonders auf Arme, Blinde, Kranke, Elektriker, Anwälte und Glaser auf. Der 13. Dezember wird vor allem in Skandinavien als Luciatag gefeiert und dort spielen auch die Kerzen eine wesentliche Rolle. In anderen Ländern werden Luciasamen ausgesät, die bis zum Weihnachtsfest grünen und damit für die Hoffnung stehen sollen.“

So nun haben wir wieder ganz viele Dinge über den Advent und vor allem über drei Menschen erfahren, die zwar schon sehr lange tot sind, aber trotzdem für die christlichen Werte wie Nächstenliebe, Hoffnung stehen und vor allem für den christlichen Glauben einstehen.

Außerdem mochten sie wohl alle die Farbe rot und ich finde sie müssen wohl sehr besonderen Menschen in ihrer Zeit und darüber hinaus gewesen sein. Vielleicht habt ihr ja Lust, in diesem Advent einmal die Bräuche in eurer Familie auszuprobieren. Wir werden es jedenfalls in unserem Ameisenhaufen tun.

Eine schöne Weihnachtszeit wünscht euch

Arthur Ameise

Adventsandachten – ein Ausblick

Auch in diesem Jahr wird es wieder in allen unseren Kirchen adventlich werden, wenn auch in veränderter Form.

Mit viel Musik zum Hören und Singen, adventlichen Texten und kleinen Köstlichkeiten können Sie sich wieder auf das Weihnachtsfest einstimmen lassen.

Wir freuen uns auf eine gemeinsame Reise durch unsere Kirchen und den Advent.

Arthur macht sich Gedanken zur Friedensdekade

Halli hallo liebe Menschenkinder und Erwachsene,

heute haben wir in der Ameisenschule im Religionsunterricht den Auftrag bekommen, uns mit dem Wort Frieden zu beschäftigen. Meine Lehrerin meinte, dass ohne Frieden auf der Welt alles Andere nichts ist und dass es deswegen besonders wichtig ist, dass wir uns zu dem Thema Gedanken machen. Sie hat außerdem gesagt, dass es jedes Jahr im November eine Zeit gibt, die die Menschen Friedensdekade nennen, in der es besonders um den Frieden geht.

Natürlich bin ich nach der Schule gleich auf die Suche nach Opa Ameise gegangen und habe ihn zu dem Thema gefragt und er hat mir das hier dazu gesagt: „Mein lieber Arthur, wir haben ja schon einmal über das Thema Frieden gesprochen und es ist immer wieder sehr sehr wichtig. Man sollte sich dabei auch über besondere Tage in der kirchlichen Welt der Menschen unterhalten. Bevor es im Dezember mit dem Advent und somit der schönsten Zeit des Jahres mit dem Kirchenjahr wieder von vorne losgeht, haben wir am Ende des Jahres, zum Beginn der kalten Jahreszeiten Herbst und Winter, eine eher besinnliche und nachdenkliche Zeit.

Es gibt viele Festtage, die an Trauer, aber auch welche, die an die eigene Umkehr erinnern. Das ist beispielsweise der sogenannte Buß- und Bettag. Achtung, er hat aber nichts mit dem Bett zu tun. Er ist ein eher unbekannter Tag, weil er eigentlich nur noch im Bundesland Sachsen ein Feiertag ist. Jedes Jahr am Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag wird dieser Tag gefeiert.Er ist also immer an einem anderen Datum.

Bei der Buße geht es den Menschen um das Bereuen von Sünden und die Besinnung auf den Glauben an Gott. Sie wollen sich also bewusst machen, dass ihnen das besonders wichtig ist. Außerdem können sie darüber nachdenken, was in der Gesellschaft nicht so gut läuft, z.B. dass Viele nur an sich selber denken und nur ihre eigenen Wünsche durchsetzen möchten, ohne an die Konsequenzen für die Mitmenschen zu denken. Das ist leider auch manchmal und immer öfter bei uns Ameisen so. Im Gebet kann man mit Gott über alles sprechen, auch über Schuld, Versäumnisse oder Fehler, die man gemacht hat.

Der erste evangelische Buß- und Bettag fand im Jahre 1532 in Straßburg im heutigen Frankreich statt, obwohl sogar die alten Römer schon solch einen Tag kannten, um ihre Götter gnädig zu stimmen. Später gab es dann ganz viele Buß- und Bettage über das ganze Jahr verteilt. Ab 1934 legte man dann den selben Termin für das ganze Land fest. Seit 30 Jahren ist er nicht mehr in ganz Deutschland ein Feiertag. Oftmals werden aber trotzdem kleine Andachten am frühen Abend gefeiert, damit auch berufstätige Menschen und auch Ameisen daran teilnehmen und die Worte zum Thema Frieden und Versöhnung hören können.

“Ok jetzt habe ich kleine Ameise schon wieder ganz schön viel erfahren, aber was kann Opa denn nun noch zur sogenannten Friedendekade erzählen? Der Begriff ist ja im Reliunterricht auch gesagt wurden. Natürlich weiß mein geliebter Opa auch dazu etwas, ich sage euch, was er mir erzählt hat: „Nicht nur am Buß- und Bettag sind diese Dinge wichtig, sondern auch ganz besonders in den Tagen davor. Sie sind für die Christen die sogenannte Friedensdekade. Sie heißt so, weil das Wort Dekade nichts anderes als zehn bedeutet und es Tage im Jahr sind, an denen die Christen mehr als sonst über das Thema nachdenken und sich darum kümmern. Dies geschieht zum Beispiel in kurzen Andachten, die meistens in den Kirchen gefeiert werden, wenn es schon ein bisschen dunkel ist.

Weißt du Arthur, es gab ja eine Zeit, in der Deutschland geteilt war, nach dem schrecklichen 2. Weltkrieg. Leider haben die Menschen daraus nicht viel gelernt. Im Osten Deutschlands, der DDR, hat man sich dann im Jahr 1980 überlegt, dass man 10 Tage im November für die Friedensarbeit nutzen will, die leider immer noch notwendig war und es bis heute ist. Die Dekade wurde zu einem so großen Erfolg, dass sie seither jedes Jahr stattfindet.

Ein Symbol dafür wurde ein Bild aus der Bibel: „Schwerter zu Pflugscharen“, das sich relativ schnell verbreitete. Es bedeutet, dass man den Krieg und das Symbol des Schwertes abschaffen und sich lieber um die Landwirtschaft kümmern wollte. Jedes Jahr hat die Friedensdekade, weil sie vom Buß- und Bettag abhängt, auch ein anderes Datum. In diesem Jahr sind das die Tage vom 10. bis 20. November.

Außerdem gibt es immer ein Thema. Es heißt dieses Mal „Erzähl mir vom Frieden“ – also genau das, was wir zwei hier gerade machen. Und wie wichtig es ist, über den Frieden zu sprechen und ihn auch gemeinsam zu erreichen, dass sollte uns allen klar sein, wenn wir daran denken, wie viel Krieg und Leid es auf der Erde gibt. Die Bitte um Frieden im Gebet ist und bleibt also bedeutend. Vor allem aber ist es wichtig, dass Menschen und kleine Ameisen nicht denken müssen, dass Frieden eine Illusion ist.

Zumal das Wort auch sooft in unserem Alltag auch in anderen Wörtern vorkommt.“ Ist euch das denn auch schon einmal aufgefallen? Opa Ameise hat natürlich noch mehr erzählt, als ich ihm dann gesagt habe, dass ich vorhin aus der Schule kam und sehr zufrieden mit meiner Note 2 in Mathe war. Eigentlich konnte ich das Fach ja nicht so gut leiden, aber jetzt habe ich meinen Frieden damit geschlossen. Ich bin jetzt voll ok mit meiner Leistung und mit dem, was ich geschafft habe.

„Und mein lieber Enkel, fällt dir etwas auf?“, hat er mich dann gefragt. „ Das ist ja cool, beide Wörter haben nichts mit Krieg zu tun und trotzdem steckt das Wort Frieden darin“, habe ich ihm dann geantwortet. „ Ja, das stimmt! Es heißt auch, dass Menschen versuchen sollen, v.a. am Ende ihres Lebens ihren Seelenfrieden oder innerer Frieden zu finden, also mit sich und ihrem Leben einverstanden sein.

Stell dir vor, Arthur, du hast dich mit einem Freund furchtbar gestritten. Beinahe wäre es zu einer Prügelei gekommen. Doch dann seht ihr ein, dass der Grund für den Krach gar nicht so wichtig, vielleicht sogar ganz dumm war. Ihr vertragt euch wieder, habt also Frieden geschlossen. Allerdings tritt Frieden nicht einfach ein, man muss sich darum bemühen. Das ist auch so, wenn Länder der Erde untereinander Unfrieden oder Kriegszustand haben. Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg. Frieden entsteht im täglichen Miteinander – im Kleinen wie im Großen. Dafür setzen sich weltweit viele Menschen und Organisationen ein, aber allzu oft bleiben ihr Engagement und ihre Geschichten leider noch unsichtbar.

Andererseits gibt es sogar Preise für den Frieden, so zum Beispiel den Friedennobelpreis. Er wird seit 1901 immer im Dezember an Menschen verliehen, die sich besonders für den Frieden einsetzen. Und die Menschen kennen viele Symbole, wie zum Beispiel das Peacezeichen oder die Friedenstaube.

“Apropos Taube: Sie ist ja bereits seit der biblischen Geschichte von der Arche Noah ein Symbol für die Versöhnung – damals zwischen Gott und den Menschen nach der großen Sintflut. Wie ihr auf dem Bild seht, hat mich letztens mal eine Taube auf ihrem Rücken mitgenommen und ich konnte die Welt von oben sehen. Total cool, wenn man sieht, wie friedlich doch alles sein kann. Ich habe versucht, sie nicht zu kitzeln und sie ist jetzt meine Freundin – Tina die Taube. Auf alle Fälle weiß ich jetzt total viel Neues für den nächsten Unterricht.

Nun möchte ich euch einladen, euch auch mit dem Thema Frieden zu beschäftigen und zwar nicht nur im November. Es grüßt euch ganz herzlich und wünscht euch einen schönen Herbst

Arthur Ameise

Elisabethtag im Altvaterturm

Die Heilige Elisabeth von Thüringen war eine der ersten großen Frauengestalten der abendländischen Kultur.

Elisabeth – Königstochter, Landgräfin, Heilige – überragende Frau des 13. Jahrhunderts, vor der sich ein Kaiser niederkniete und die das Volk über alle Maßen verehrte, hat bis in unsere Zeit nichts von ihrer Größe verloren.

Elisabeth-Fenster links 2. Bild in der Elisabethkirche in Marburg
Elisabeth-Fenster links 2. Bild in der Elisabethkirche in Marburg. Photo: © Heinrich Stürzl, Wikimedia, CC BY-SA 4.0

Als junge Thüringer Landgräfin wurde sie zur Heiligen, weil sie selbstvergessene Gottes- und Nächstenliebe gelebt hat. Bis heute ist sie großes Vorbild für diakonisches Handeln.

Sie ist als eine Frau in die Geschichte eingegangen, die kompromisslos Menschen in Not beistand und so die Werke der Barmherzigkeit tat. Im Altvaterturm befindet sich eine Kapelle, die den Namen „Elisabeth“ trägt. Man hat ihr deshalb den Namen gegeben, weil auch sie von ihrer Heimat „vertrieben“ wurde.

Herzlich willkommen allen, die vom Leben der Heiligen Elisabeth erfahren möchten, am 19. November 2024 in den Altvaterturm.

  • 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr: Leben der Heiligen Elisabeth in verschiedenen Stationen
  • 10.00 Uhr: Kinderandacht in der Elisabethkapelle

Gedenken an die Grenzöffnung vor 35 Jahren

Herzliche Einladung zu einer ökumenischen Andacht mit dem Posaunenchor Saalfeld / Graba an den Gedenkort „Alte Grenze – Steine helfen erinnern“.

  • Zeit: 9. November 2024 um 14 Uhr
  • Ort: am Originalzaun in Lehesten

Im Anschluss sind alle zum gemütlichen Beisammensein in den Kultursaal zu Kaffee, Kuchen und Thüringer Spezialitäten eingeladen. Im Foyer gibt es einen filmischen Rückblick zu den Jubiläumsfeiern der letzten 35 Jahre. Weiterhin können Sie eine Fotoausstellung über die Grenze sowie ostalgische Erinnerungen vor der Grenzöffnung besichtigen.

Für die musikalische Unterhaltung sorgen der Musikverein „Glück Auf“ Lehesten und die Blaskapelle Ebersdorf / Ludwigsstadt.

Monatsspruch für November

Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.

2. Petrus 3,13

Wie besonders sind doch die letzten Momente vor einer Reise. Die Sachen und die Kinder sind schon im Auto und gleich geht sie los, die lange Reise, auf die ich mich schon seit Monaten gefreut habe. Natürlich ist es auch ein bisschen hektisch gewesen, aber nun gehe ich noch einmal konzentriert durch die Wohnung und schaue, ob wir auch an alles gedacht haben.

Die Fenster sind geschlossen, die Heizung ist abgedreht, Licht und alle Geräte sind aus, besonders der Herd. Für die Katzenfütterer liegt alles bereit. Ein letzter Blick auf alles. Es wird noch genauso sein, wenn wir in 2 Wochen wiederkehren. Das dicke Buch wird noch da liegen, bereit weitergelesen zu werden. Die Kaffeetassen werden noch genauso auf der Spüle stehen und die Strickjacke immer noch über dem Stuhl hängen.

Ich schließe die Tür voller Vorfreude. Doch genauso spüre ich da ganz kurz diese kleine Angst. Wie jedes Mal. Ob alles gut gehen wird?

Was, wenn dies oder das passiert? Viele kleine Filme laufen in meinem Kopf ab.Was, wenn jemand aus der Familie dann die Wohnungstür öffnen wird? Die Kaffetassen stehen da, als wurde gerade noch daraus getrunken.

Als meine Schwiegermutter starb, haben wir die Wohnung ausgeräumt. Alles sah aus als ob es wartet. Als ob sie gleich durch die Tür treten und ihr Leben wieder aufnehmen würde. Die Kaffeetassen abspülen und das Buch zu Ende lesen.

Der neue Himmel und die neue Erde kommen ganz bestimmt. Für jeden.

Schnell schüttle ich die Gedanken ab; gleich geht die Reise los. Ans Meer soll es gehen.

Da kommt mir ein Comic in den Sinn, der in den sozialen Netzwerken öfter mal auftaucht. Charlie Brown von den Peanuts sitzt mit seinem Hund Snoopy auf einem Steg und schaut auf das weite Meer. Melancholisch ist er, wie so oft.

„Eines Tages werden wir alle sterben, Snoopy.“, sagt Charlie. Und obwohl man ihn nur von hinten sieht, stelle ich mir sein resigniertes Gesicht und seine traurige Stimme vor. „Ja, das stimmt“ antwortet der kluge Snoopy. „Aber an allen anderen Tagen nicht.“

Ich atme kräftig aus, lächle und steige ins Auto. „Alles gut?“ fragt mein Mann. „Na klar.“ sage ich. Sterben kommt später. Sagt der Hund Snoopy. Und solange wir hier auf dieser Erde sind, stimmt das auch. Wann wir sterben und das Neue kommt, wissen wir nicht. Nur darauf zu warten, das ist nicht das Leben.

Ich nehme mir vor, immer mal wieder daran zu denken. Heute! Das ist der Tag um zu leben. In jedem Moment. Das Leben zu genießen, Freude zu empfinden, Gemeinschaft und Liebe.

Ein wunderbarer, von Gott geschenkter Vorgeschmack auf den neuen Himmel und die neue Erde.

Einen goldenen und leuchtenden Herbst wünscht Ihre Pfarrerin Sarah Zeppin.

Martinstag

Die Tage werden kürzer, die Abende länger und dunkler. Deshalb sind bald wieder die Laternen unterwegs durch unsere Orte.

Herzliche Einladung zum Martinstag am 11.11.2024 in Lehesten. Der Umzug beginnt 17.00 Uhr an der Grundschule Lehesten. Im Anschluss gibt es ein Martinsspiel in der Kirche.

Ebenso am 11. November, 17.30 Uhr starten wir am Friedhof in Leutenberg und ziehen zur Kirche zum Martinsspiel.