Lehesten ist 950 Jahre alt!

Mit einem ganzen Festmonat holt die Stadt Lehesten ihre 950 Jahrfeier nach und nimmt auch die Tradition des Bergmannsfestes wieder gebührend auf.

Vom 3. Juni bis 2. Juli wird es zahlreiche Höhepunkte geben. Einer davon ist der Festgottesdienst am 25. Juni um 10 Uhr in der Aegidienkirche mit Regionalbischöfin Dr. F. Spengler, dem Männerchor des Gesangsvereins „Frohsinn“ aus Steinbach an der Haide und dem Lehestner Kirchenchor.

Danach wird auch der Rost brennen.

Herzliche Einladung zu diesem besonderen Gottesdienst!

Arthur zu Besuch bei der Konfirmation

„Heute ist Konfirmation“, höre ich die Jugendlichen sagen, die an unserem Ameisenhaufen vorbeilaufen. Konfirmation, was ist das denn für ein komisches Wort? Bestimmt hat es etwas mit Kirche zu tun, aber was? Am besten fragen ich wieder den Experten für solche Fragen in der Familie – Opa Ameise. Er sitzt gemütlich in der Sonne und beantwortet mir meine Fragen gerne und geduldig. Ich erzähle euch nun, was er mir dazu gesagt hat. Also… das Wort Konfirmation kommt aus der lateinischen Sprache und bedeutet „bestätigen“. Mein Opa sagt, das heißt, dass die Jugendlichen „Ja“ zur Kirche und zum Glauben sagen. Manche Kinder machen die Konfirmation, wenn sie 14 Jahre alt sind und andere Jugendliche feiern die Jugendweihe. Das Fest hat aber mit der Kirche nix zu tun. Bei dieser Feier geht es bisschen mehr um das Erwachsenwerden und den weiteren Lebensweg. Aber, wir wollen ja etwas zur Konfirmation erfahren. Für die Jugendlichen ist das ein richtig großes Fest, bei dem sie auch ihre Taufe bestätigen. Die meisten Menschen werden als ganz kleines Kind getauft und damit in die Gemeinde und von Gott aufgenommen. Davon wissen sie dann später oftmals nichts mehr. Denn bei der Taufe haben die Eltern und die Paten stellvertretend für das Kind gesprochen und „Ja“ zu Gott gesagt. Bei der Konfirmation können das die Jugendlichen nun selber machen. Das Fest ist auch ein Fest der Familie. Bei vielen kommen dann auch Menschen zusammen, die sich sonst nur selten im Jahr sehen. Auf der Gästeliste stehen dann die Geschwister, die Eltern, die Großeltern, Freunde und die Paten. Eigentlich ist die Konfirmation für die Paten die letzte große Sache für den Jugendlichen, danach ist er aus kirchlicher Sicht erwachsen. Und somit ist die Aufgabe der Paten beendet, aber trotzdem möchte man sich natürlich nicht aus den Augen verlieren. Auf dem Bild seht ihr dieses Mal meine Familie. Das ist auch ein seltenes Bild. Und alle sind das längst nicht, denn bei uns Ameisen wären das ja viel zu viele, wie ihr euch denken könnt.

Für so ein großes Fest braucht man natürlich auch viele Vorbereitungen und es gehören einige Bräuche dazu. Vor der eigentlichen Konfirmation gibt es den Konfirmandenunterricht. Er dauert zwei Jahre und die Jugendlichen lernen dabei ganz viele Dinge über Gott und die Welt. Das ist also fast ein bisschen wie in der Schule. Man macht im Konfiunterricht aber auch lustige Sachen, bastelt etwas oder tauscht sich über sein Leben aus. Außerdem gehört oft auch eine Konfifahrt dazu. Da verreisen die Jugendlichen dann gemeinsam, besuchen Kirchen oder andere religiöse Orte, essen und beten zusammen. Dieses Jahr waren die Konfirmanden in Dresden und haben zum Beispiel einen Gottesdienst in der berühmten Frauenkirche besucht. Da war Opa Ameise auch schon einmal, nachdem er heimlich im Koffer vom Pfarrer mitgefahren ist. Jedenfalls kann man da gemeinsam ganz viele Dinge erleben. Außerdem bekommen die Jugendlichen eine Karte, auf der sie Unterschriften sammeln müssen. Für jeden Gottesdienstbesuch bekommt man eine Unterschrift. Der Pfarrerin ist wichtig, dass die Konfirmanden wissen, wie ein Gottesdienst abläuft und dass sie sich ins Gemeindeleben einbringen können. Besonders wichtig und schön im Vorfeld der Konfirmation ist der Vorstellungsgottesdienst. Diesen gestalten die Jugendlichen fast ganz allein. Sie suchen die Texte und Lieder aus, schreiben aber auch Gebete oder das Glaubensbekenntnis selbst und gestalten die Kirche schön. In diesem Jahr ging es dabei um das Thema „Träume“. Die übrigen Mitglieder der Gemeinde sollen bei dem Gottesdienst die Konfirmanden kennenlernen.

Ein Brauch für die Konfirmation ist außerdem das Binden einer Ehrenpforte und eines Kranzes. Das soll auch zeigen, dass es ein besonderes Fest ist. Außerdem ist es ein schönes Fotomotiv. Die Pforte besteht auch zwei Bäumen, die mit einer Girlande aus Reisig umwickelt sind. Außerdem gibt es einen Kranz, in dem ein Spruch steht. Außerdem haben die Eltern und Konfirmanden noch zu Hause Vorbereitungen zu treffen, wie zum Beispiel das Gestalten oder Auswählen der Konfikerze, das Backen von Kuchen oder Plätzchen und vieles mehr. Zwei Tage vor der Konfirmation gibt es eine kurze Andacht für die Beichte und sozusagen zum Üben des Abendmahls. Der Gottesdienst ist aber nur für die Konfirmanden und ihre Eltern.

Am Konfirmationstag gibt es auch einen Gottesdienst mit Abendmahl. Alle haben sich ganz schick gemacht und sind auch ein bisschen aufgeregt, was da so auf sie zukommt. Am Anfang ist besonders, dass die Konfirmanden mit der Pfarrerin und dem Gemeindekirchenrat in die Kirche einlaufen. Alle anderen stehen dann auf. Die Konfirmanden sitzen in der Kirche ganz vorn und können die ganze Zeit über von allen anderen Gästen angeschaut werden. In dem Gottesdienst bekommen die Jugendlichen dann eine Urkunde, eine Kerze und einen persönlichen Segen. Und es gibt eine Predigt zum Beispiel über die Themen Zukunft, Wege mit Gott gehen und den Glauben. Jeder Konfirmand darf sich auch einen Spruch aus der Bibel aussuchen, der ihn in seinem weiteren Leben begleitet. Irgendwie finde ich die Vorstellung ganz schön. Ich glaube, ich hätte auch schon eine Idee, welchen Spruch ich mir ausgesucht hätte. Den hat mir auch Opa mal erzählt und er heißt: Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg. Da muss ich dann immer an einen Leuchtturm denken und vor allem an das Licht. Es ist schön, dass Gott mir und allen Menschen und Ameisen Licht schenkt – ich habe nämlich Angst im Dunkeln. Am Ende des Gottesdienstes gibt es dann noch das Abendmahl für die Konfirmanden und Alle anderen, die es möchten. Dann gehen alle Menschen wieder nach draußen vor die Kirche und es gibt Glückwünsche und es werden Fotos gemacht. Dann feiert jeder Konfirmand mit seinen Gästen ein hoffentlich schönes Fest. Irgendwie ist das schon ein cooles Fest so eine Konfirmation: man sieht liebe Menschen wieder, bekommt viele gute Wünsche und schöne, liebevolle Geschenke. Und vor allem gehört man dann endgültig zu Gott und seiner Gemeinde und das ist doch ein sehr schöner Gedanke. Die Konfirmationen sind immer ganz unterschiedlich in den verschiedenen Kirchen, aber sie sind trotzdem immer besonders. Mal sehen, wie der heutige Gottesdienst zur Konfirmation so wird. Ich glaube, ich schleiche mich jetzt ganz schnell in die Kirche, dass ich den Anfang nicht verpasse.

Ich wünsche euch einen schönen weiteren Frühling und einen ganz tollen Sommerbeginn. Wir lesen uns dann im August wieder. Bis dahin sendet euch liebe Grüße

Arthur Ameise