Arthur und der Reformationstag

Hallo liebe Menschenkinder und Erwachsene, ich möchte euch dieses mal etwas zum Thema „Reformationstag“ erzählen. Ich hoffe, ihr habt Lust, etwas über diesen Tag zu erfahren.

Also das Wort Reformation klingt ja erst einmal etwas komisch, aber es bedeutet einfach so viel wie „Veränderung“ oder „Erneuerung“. Wie viele Wörter aus der Kirche und der Religion kommt es aus der Sprache der Römer, dem Lateinischen. Veränderungen und damit gibt auch Neuanfänge gibt es ja viele in so einem Menschen- oder Ameisenleben.

Wir fangen zum Beispiel mit dem ersten Tag im Kindergarten oder in der Schule, mit neuen Freunden oder einem Umzug etwas Neues an. Und immer sind damit auch Gefühle verbunden – gute, aber auch nicht so schöne. Ich kleine Ameise bin dann meistens neugierig und hoffnungsvoll, aber auch aufgeregt und ein bisschen ängstlich. Euch Menschen geht es bestimmt auch so, oder? Naja – jedenfalls war diese Reformation vor über 500 Jahren ein großer Neuanfang für die Kirche und die Gläubigen in der damaligen Zeit.

Ein Mann war damals besonders wichtig, Martin Luther. Ihr seht ihn auf dem Bild. Er sieht ganz nett aus, oder? Er hat ganz viele Dinge für die Kirche gemacht und war auch ein paar Jahre lang Mönch, das heißt er hat in einem Kloster ohne Frau und Familie gelebt. Er hat viele Kirchenlieder geschrieben, z.B. „Vom Himmel hoch da komm ich her“ und von ihm stammen viele Sprichwörter wie beispielsweise „ Wer Andern ein Grube gräbt, fällt selbst hinein.“

Luther hat die Bibel in die deutsche Sprache übersetzt, sodass ihr sie heute lesen könnt. Er hatte aber auch negative Seiten, so wie alle Menschen und wie wir Ameisen auch. Jedenfalls hat Luther zu dieser Zeit, als mein Ur-ur-ur-uropa gelebt hat, die Kirche verändert. Er war nicht glücklich, was der Papst und die anderen Menschen in der katholischen Kirche den Gläubigen erzählt haben. Sie waren der Meinung, dass man sich die Liebe Gottes erkaufen kann und seine Sünden mit Geld los wird. Martin Luther aber hat im Text der Bibel beim Apostel Paulus entdeckt, dass das nicht stimmt. Gott hat alle Menschen lieb, die an ihn glauben, auch ohne Geld. Das hat Luther den Menschen erzählt und dadurch hat er mit der Kirche Ärger bekommen.

Am 31. Oktober 1517 soll er seine Meinung in 95 Sätzen, sogenannten Thesen, an die Kirchentür von Wittenberg genagelt habe. Aus diesem Grund feiert ihr evangelischen Christen seit dem Jahr 1667 an diesem Datum auch den Reformationstag.

In manchen Bundesländern, wie zum Beispiel auch Thüringen, ist das dann ein Feiertag und die Erwachsenen müssen nicht arbeiten und auch wir Ameisenkinder müssen nicht zur Schule gehen.

Nach Luther hat sich die Kirche getrennt, auch wenn er das eigentlich so nicht wollte – manche Menschen blieben katholisch und andere wurden evangelisch.

Und heute gibt es sogar noch ganz andere Kirchen, z.B. die Methodisten. Sie haben zwar einige Dinge gemeinsam, aber auch einige Unterschiede – das ist manchmal gar nicht so einfach zu verstehen. Das hat mir alles mal mein Opa Ameise erklärt, aber ich erzähle euch das ein anderes Mal.

Evangelisch bedeutet übrigens „frohe Botschaft“- ein schöner Name oder? Das klingt irgendwie fröhlich und ist ja auch das, was Jesus unter euch Menschen verbreiten wollte.

Jedenfalls gibt es zum Reformationstag nicht so ganz viele Bräuche wie zu anderen Feiertagen im Kirchenjahr. Letztes Jahr hat Papa Ameise mal ein Stück Reformationsbrötchen erwischt, das ein Kind fallen lassen hat. Mmh war das lecker. Da ist ja auch immer ein bisschen Marmelade in der Mitte. Papa hat erzählt, dass die Brötchen mit ihrer Form an die Lutherrose erinnern sollen. Sie ist ein Symbol von Martin Luther und ihr seht sie auch auf dem Bild.

Das Kreuz in der Mitte steht für Jesus Christus. Das rote Herz ist das Symbol für die Liebe. Und Liebe ist ja meistens etwas Schönes. Ach, da muss ich gleich an meine Anni Ameise denken. Die beiden Bilder kennt ihr ja schon von meinem Bauch – cool oder? Die weiße Rose soll die Menschen an Freude, Trost und Friede erinnern. Sie ist auf einem blauen Untergrund, der den Himmel darstellen soll. Der goldene Ring hält alles zusammen und er hat keinen Anfang und kein Ende. Das hat Martin Luther auch selber so erklärt.

Leider ist der Reformationstag in Deutschland von Halloween aus Amerika ganz schön verdrängt worden. Ich als kleine Ameise mag das nicht so, ich habe ein bisschen Angst vor dem ganzen Grusel. Aber 500 Jahre Reformation habt ihr Menschen vor 5 Jahren ganz groß gefeiert, vor allem hier in der Mitte von Deutschland, wo Luther ja auch zu Hause war.

Da gab es Alles von ihm: Socken und T-Shirts, Bonbons, Ausstechformen für Plätzchen und ganz viele andere Sachen. Die Kirche hat sich wegen Halloween überlegt, ein Projekt namens Hallo Luther zu starten, um den Reformationstag wieder wichtiger zu machen. Und ich glaube, der Gedanke der Reformation, mit der Liebe von Gott für Alle, ist und bleibt ganz ganz wichtig.

Ich wünsche euch eine schöne Zeit und sage: Bis zum nächsten Mal.

Euer Arthur Ameise

Ökumenisches Familientreffen

Als Familie tut es manchmal gut, nicht nur allein im Alltag unterwegs zu sein.Wir wollen uns Zeit zum Austausch, Entspannen, Quatschen und einfach einen schönen Nachmittag nehmen und treffen uns zum ersten Mal am 16. Oktober, 15 Uhr an der methodistischen Friedenskirche.

Herzliche Einladung an alle Familien zu einem herbstlichen Spaziergang.

Gemeinsam wollen wir dann weiter planen, was wir mit unseren Familien in der kommenden Zeit gemeinsam unternehmen wollen.

Wir freuen uns auf eine bunte Runde!

Konzert der Musikhochschule Weimar

Das Konzert „Franz Liszt – Konpositionen“ interpretiert von Studenten der Musikhochschule Weimar findet am 7. Oktober um 19 Uhr in der Stadtkirche Leutenberg statt.

Herzliche Einladung! Der Eintritt ist frei. Um eine Spende wird gebeten.

Andacht zum Monatsspruch Oktober 2022

Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker.

Offenbarung 15,3

Der Wochenspruch für den Oktober spricht davon, dass Gottes Taten groß und wunderbar sind. Gerecht und zuverlässig sind seine Wege.

Sieht so aber die Wirklichkeit aus? Corona, Krieg in der Ukraine, hohe Gas- und Lebensmittelpreise, die Angst vieler Menschen vor der kommenden Nebenkostenabrechnung, erste Insolvenzen, hohe Abschlagszahlungen und eine zunehmende Zahl von Menschen, die auf die Straßen gehen. Ich habe das Gefühl, dass eine Krise auf die andere folgt. Anzeichen der Endzeit, dafür, dass unsere Welt bald ein Ende hat, sagen manche. Sie wollen im biblischen Buch der Offenbarung Bestätigung finden.

Und ja, Johannes beschreibt dort seine Visionen vom Ende der Zeiten. Faszinierende und gleichzeitig befremdliche Bilder finden sich dort. Von Drachen ist die Rede, von Wasser, das zu Blut wird, Sonnenfinsternissen und Erdbeben.

Aber dann sind da auch die tröstlichen Worte, die ich schon so oft zu Trauerfeiern gelesen habe. Gott selbst wischt den Menschen die Tränen weg und macht Leid und Tod zunichte. Auf der einen Seite die schrecklichen Untergangsszenarien auf der anderen Seite so wunderbar und kraftvoll tröstende Bilder. Schwarz und weiß, dazwischen scheint wenig zu sein.

Wenn man sich bewusst macht, dass Johannes, als er diese Worte schrieb im Gefängnis saß, verzweifelt in einer großen Krise des Lebens, dann ist klar, warum seine Worte so deutlich sind. Sie sollen durch die Krise helfen, indem sie den Blick ganz deutlich auf Gottes Zukunft lenken. Sie rufen: Am Ende wird Christus siegen, über alle, die Unrecht verbreiten. Sie trösten, weil sie wissen, dass Leid und Tod von Gott selbst beendet werden. Ganz deutlich wird: Gott tut das, nicht wir! Wir können uns auf ihn verlassen, seine Wege werden früher oder später zu ihm, in seine Arme führen.

Wenn wir jetzt Krisen erleben, sollten wir unseren Blick wohl besonders deutlich auf unseren liebenden und zuverlässigen Gott richten. Dann entdecken wir nämlich, was auch so alles Wunderbares vor uns liegt: der goldene Herbst, das Erntedankfest, gemütliche Abende mit warmen Getränken und guten Gesprächen, Herbstferien und Ausflüge. Und ja, dann können wir auch voller Hoffnung einstimmen in die biblischen Worte:Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker.

Ihre Pfarrerin Sarah Zeppin.