Monatsspruch für April

Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende.

Röm 14,9

„Tiere kommen nicht in den Himmel!“, habe ich als Kind gesagt bekommen und es hat mich lange Zeit verstört. Wie könnte es auch nicht? Was geschieht mit dem geliebten Haustier sonst nach dem Tod? Kann ich nicht auf ein Wiedersehen hoffen?

Am Weltfrauentag, am 8. März, ist unsere Katze verstorben, nachdem sie uns fast 17 Jahre begleitet hat. Ein Familienmitglied, welches wir noch einige Zeit betrauern werden. Was kommt nach ihrem Tod, dem Sterben überhaupt? Wir können es nicht wissen. Der Tod ist wie ein Horizont, der sich, je mehr wir uns näher, umso mehr nach hinten verschiebt. Wir können ihn als Lebende vielleicht etwas erweitern. Ihn zu überschreiten, das vermögen wir jedoch nicht.

Hinübergehen und wissen wie es dort ist, das können wir erst, ja, können wir nur, wenn wir sterben.

Nur einer hat diesen Horizont zwei mal überschritten. Er war nicht nur lebendig und ist gestorben, so wie wir es alle tun. Nein, er ist auch wieder lebendig geworden. Er hat den Horizont überschritten und ist in dieses Land gereist, welches wir so gern kennen würden, uns aber verschlossen bleibt. Er hat die besucht die dort wohnen und alles gesehen, worauf wir hoffen.

Die Bibel schenkt uns Bilder von dem, was auf der anderen Seite ist. Bilder, die wir uns ausmalen und weiter träumen können. In allen Farben und mit all dem, was wir ersehnen.

Gott selbst wohnt dort. Er macht groß, die gering geachtet waren. Traurigen wischt er die Tränen ab. Schmerz, Leid und Klagen sind vergangen. Die Grenze, die uns trennte, ist verschwunden. Wir sind Gott ganz nahe, denen, die wir lieben. Da ist Leben in Fülle und es bleibt.

Wir dürfen uns in diesen Bildern bewegen. Sie reichen schon jetzt in diese vergängliche und unsichere Zeit. In Sorgen und Trauer schenken Sie uns Hoffnung für die, die schon gegangen sind. Ob geliebter Mensch, geliebtes Tier, ich bin gewiss, Gottes Gnade und Fülle reicht weiter und tiefer als wir es uns erträumen.

Jesus Christus, der in beiden Welten war, er verbindet uns miteinander. Ich stelle mir vor, wie er auf der Grenze steht, die nur er überbrücken kann. Eine Hand reicht zu uns auf der Erde herüber, die andere reicht er denen, die uns voraus gegangen sind. Deren Zuhause jetzt im Himmel ist. Die wir vermissen, die auf uns warten. So schließt Jesus Christus den Kreis des Lebens über den Tod und über alle Zeit hinaus.

Unvorstellbar für uns, unverständlich. Wir können es nur mit unserer Hoffnung und unseren Träumen füllen.

Und wir wissen, wir sind gut aufgehoben, diesseits und jenseits des Horizonts, und alles was wir lieben geht nicht einfach verloren. Bei dem Herrn, der sein Leben mit uns teilt, in der Zeit und in Ewigkeit.

Eine gesegnete Osterzeit und wunderbare Frühlingstage wünscht Ihnen,

Ihre Pfarrerin Sarah Zeppin.

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