Arthurs Opa erklärt zwei Festtage der Weihnachtszeit

Liebe Menschenfreunde,

zunächst wünsche ich euch erst einmal ein frohes neues Jahr.

Wieder ist ein Jahr vergangen und damit bin ich auch etwas traurig. In der Zeit zwischen den Jahren geht es mir immer nicht so gut, denn das Weihnachtsfest ist vorbei und es dauert wieder sehr lange bis zum nächsten Mal.

Natürlich hat das auch mein Opa mitbekommen, dass ich traurig bin. Er hat gesagt, dass wir es uns bei einem Kakao und ein paar Kekskrümeln gemütlich machen und er mir etwas erzählen möchte. Und das hat er mir gesagt:

„Mein lieber kleiner Arthur, es ist nicht ungewöhnlich, dass du nach der Adventszeit und den Weihnachtsfeiertagen etwas traurig bist. Schließlich war es eine besondere Zeit. Es geht auch vielen Menschen so. Sie haben die Zeit intensiv vorbereitet, Plätzchen gebacken, dekoriert, Geschenke gepackt, Weihnachtsmärke besucht, fürs Krippenspiel geprobt, Konzerte oder Märchenspiele vorbereitet, den Weihnachtsbaum aufgestellt und Vieles mehr und dann ging das eigentliche Feste wieder so schnell vorbei.

Am Ende des Jahres hat man dann viel Zeit über das Vergangene nachzudenken und das macht einen vielleicht auch etwas traurig. Die Menschen und Ameisen sind in der Adventszeit vielleicht etwas verändert, das Strahlen der Sterne erscheint uns heller und vielleicht ist uns auch Gott selber etwas näher in dieser Zeit, wir fühlen uns dem Himmel nah. Im Glanz der Lichter erscheint uns eine friedliche Welt näher.

Aber Arthur, wir müssen die Kerzen noch nicht auspusten und auch den Weihnachtsbaum noch nicht wegräumen, denn die Weihnachtszeit endet eigentlich erst am 2. Februar im neuen Jahr.

Am 6. Januar ist der Dreikönigstag, der in einigen Teilen Deutschlands sogar Feiertag ist. Wie der Name schon sagt, geht es an dem Tag um die 3 Könige, die das Jesuskind neben den Hirten auch im Stall besucht haben sollen.

Der Ursprung der Geschichte ist das Matthäus Evangelium aus dem Neuen Testament der Bibel. Der zu dieser Zeit herrschende König Herodes sprach laut biblischer Geschichte mit den drei Weisen und schickte sie aus, das Jesuskind zu finden, damit er es später töten kann.

Doch als die drei Weisen nun den strahlenden Stern sahen, folgten sie seinem Weg bis hin zum Stall nach Bethlehem und fielen dort vor dem Jesuskind nieder, huldigten ihm und seiner Mutter und übergaben ihnen Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Daraufhin befahl Gott den Weisen, einen geheimen Rückweg anzutreten und nicht wieder zu Herodes zurückzukehren.

Um diese Männer ranken sich zahlreiche Geschichten und der Volksglaube verbreitete, dass sie aus drei verschiedenen Erdteilen stammten. Im 6. Jahrhundert kamen ihre Namen Kaspar, Melchior und Balthasar auf. Dabei stammt der Name Kaspar aus dem Persischen und bedeutet „Schatzmeister“. Melchior wird aus dem Hebräischen abgeleitet und mit „König des Lichts“ übersetzt. Balthasar kann man aus dem Hebräischen übersetzen mit „Gott wird helfen“.

Dieser Tag heißt auch „Fest der Erscheinung Christi“ oder auch „Epiphanie-Fest“. Denn drei große Geheimnisse sollen sich einst am 6. Januar verschiedener Jahre zugetragen haben: die Ankunft der Könige beim Jesuskind, Jesu Taufe im Fluss Jordan und das erste Wunder Jesu in der Bibel. Heute ist es üblich, dass als Könige verkleidete Kinder den Stern durch die Orte tragen und die Häuser der Menschen segnen. Sie schreiben das Zeichen C + M +B an die Balken der Haustüren. Die Buchstaben stehen für „Christus mansionem benedicat“ und bedeuten übersetzt: „Christus segne dieses Haus“.

Außerdem sind sie die Anfangsbuchstaben der Namen der Heiligen Drei Könige. Dazu schreiben die Sternsinger die aktuelle Jahreszahl und versehen sie mit einem Stern. Dieser Stern symbolisiert den Stern von Bethlehem, während die Kreuze zwischen den Buchstaben für den dreifaltigen Gott stehen.

Dazu singen die Kinder Lieder und tragen Gedichte vor, um Spenden für Not leidende Kinder in aller Welt zu sammeln und führen damit die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder durch. Im Süden ist es Brauch, eine Bohne oder Mandel in einen Kuchen einzubacken. Wer sie beim Essen erwischt, darf für einen Tag lang als König die Familie regieren.

Es gibt sogar Länder, in denen der 6. Januar der Tag der Bescherung ist. Den Kindern bringt nicht das Christkind oder der Weihnachtsmann am Heiligen Abend die Geschenke, sondern sie werden von den Heiligen Drei Königen beschenkt. Hierzulande räumen am Dreikönigstag viele Menschen ihre Weihnachtsdeko weg und der Weihnachtsbaum muss Platz für andere Dinge in der Wohnung schaffen.

Aber die Weihnachtszeit geht eigentlich noch weiter, nämlich bis zum 2. Februar. An dem Tag ist Mariä Lichtmess und früher war dieser Tag das offizielle Ende von Weihnachten.

Auch er hat natürlich einen biblischen Hintergrund und einen Bezug zur Geburt Jesu. Er heißt nämlich auch „Darstellung des Herrn“. Maria und Josef kamen mit ihrem Baby in den Tempel – und dort merken zwei Menschen sofort, dass es kein gewöhnliches Kind ist und bekennen, dass Jesus der Erlöser ist.

Das Lukasevangelium berichtet von zwei Riten, die die Heilige Familie an dem Tag erledigt. Im Tempel sollte die „männliche Erstgeburt dem Herrn geweiht“ werden. Das Gesetz Mose schrieb damals Juden vor, ein Neugeborenes innerhalb einer bestimmten Frist in den Tempel zu bringen.

Außerdem sollte die Mutter zur „Reinigung“ ein Schaf und eine Taube an den Priester übergeben, denn Frauen galten bis 40 Tage nach der Geburt eines Sohnes als unrein. Der Tag wurde bald als der erste Einzug Jesu in Jerusalem betrachtet. Aus dem Grund kam es zu Lichterprozessionen als Ritual.

Die Gläubigen wollten Christus entgegengehen, ähnlich wie sie es aus den Evangelien kannten, wo die Menschen den erwachsenen Jesus an Palmsonntag begrüßten. Der Brauch der Kerzensegnung führte dazu, dass das Fest als „Maria Lichtmess“ bekannt wurde, denn die Kirche betonte lange Zeit eher die Reinigung Marias als Festinhalt. Im Anschluss an die Messfeier wird häufig auch der Blasiussegen gespendet, welcher vor Krankheit schützen soll.“

Irgendwie finde ich es cool, was Opa mir gerade erklärt hat. Nun muss ich nicht mehr so traurig sind, denn wir sind ja noch mittendrin in der, von mir so geliebten, Weihnachtszeit. Der Christbaum kann noch etwas stehen bleiben und die Kerzen sowieso. Wenn das Gefühl von Weihnachten, der Zusammenhalt in der Familien, die Gemütlichkeit, der Zauber der besonderen Zeit in den Menschen und Ameisen bleibt, dann können wir Weihnachten auch im übrigen Jahr in unseren Herzen bewahren.

Das wünsche ich uns allen.

Euer Arthur Ameise

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