Liebe Menschenkinder und Erwachsene,
in eurer Welt beginnt nun die schönste Zeit des Jahres, die Zeit der Lichter, der Tannenbäume, der Plätzchen und vieler weiterer schöner Sachen – die Adventszeit. Für euch Menschen soll sie eine ruhige Zeit als Warten auf die Weihnachtszeit sein, auch wenn sie ganz oft eher mit Stress verbunden ist. Ihr habt viele Bräuche, wie z.B. das Schmücken der Häuser mit vielen, vielen Lichtern, Weihnachtsmännern, Krippen, Tannengrün und Vielem mehr. Ihr Kinder bekommt einen Adventskalender, der euch das Warten auf das Weihnachtsfest verkürzen soll.
Es gibt Festtage, die an berühmte Menschen erinnern, wie der Barbaratag am 4. Dezember oder der Nikolaustag am 6. Dezember. Habt ihr eure Schuhe dafür eigentlich schon geputzt? Ich habe ja keine Schuhe, aber meine Strümpfe sind schon frisch gewaschen und einer liegt auch für den Nikolaus bereit.
Die Krippe als Schmuck zeigt die Geburt Jesu. Da ist er also noch ein ganz kleines Baby und seine Eltern, die Hirten und Könige sind auch dabei, manchmal auch Tiere. Der Weihnachtsbaum wird aufgestellt und geschmückt. Wir haben in unserem Ameisenhaufen auch einen kleinen Weihnachtsbaum. Ich sitze sehr gerne darunter und schaue mir den Schmuck und die Lichter an und natürlich den Stern ganz oben auf der Spitze. Den darf ich immer ganz zum Schluss, wenn der Baum fertig geschmückt ist, oben drauf setzen.
Bei euch Menschen gibt es Weihnachtsmärkte, wo sich viele Menschen treffen und zusammen fröhlich sind. Das ist aber für mich als kleine Ameise viel zu gefährlich, leider.
Ein wichtiger und schöner Brauch ist auch der Adventskranz. Er sah ja ursprünglich mal ganz anders aus. Da waren nicht nur vier Kerzen drauf, sondern ganz viele, für jeden Tag im Advent eine. Die Kerzen für die Adventssonntage waren weiß und die anderen rot. Der Kranz war ganz schön groß, glaube ich.
Ich finde außerdem die Engel in der Dekoration als Boten Gottes ganz toll. Ich würde ganz gerne mal einen richtigen Engel sehen. Ihr auch?Das Wort „Advent“ bedeutet so viel wie Ankunft, aber wer kommt denn wo an? Die Christen glauben, dass Jesus an Weihnachten geboren wurde und feiern jedes Jahr dieses Fest. Der Advent ist die Vorbereitungszeit auf die Ankunft Jesu in der Welt, also die Vorfreude auf seine Geburt und dazu gibt es die vier Adventssonntage.
Natürlich weiß ich das als kleine Ameise nicht alles alleine, sondern mein Opa Ameise hat mir wieder eine Geschichte aus seinem großen Geschichtenbuch vorgelesen.
Sie handelt davon, wie sich die vier Kerzen auf dem Adventskranz einmal unterhalten haben. Eigentlich ist sie sogar ein bisschen traurig, aber sie hat ein gutes Ende. Habt ihr Lust, dass ich Euch die Geschichte erzähle?
Los geht´s: „Die vier Kerzen brannten am Adventskranz und es war still. Da hörte man, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heiße Frieden.“ „Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht!“ Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz. Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich heiße Glauben, aber ich bin überflüssig.“ „Die Menschen wollen von Gott nichts wissen.“ „Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne!“ Ein Luftzug wehte durch den Raum und die Kerze war aus. Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: „Ich heiße Liebe.“ „Ich habe keine Kraft mehr zu brennen.“ „Die Menschen stellen mich an die Seite.“ „Sie sehen nur sich selbst und nicht die Anderen, die sie lieb haben sollen.“ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht. Da kam ein Kind in den Raum. Es schaute die Kerzen an und sagte: „Aber, aber ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!“ Und fast fing es an zu weinen. Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab nur keine Angst!“ „Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden.“ „Ich heiße Hoffnung.“ Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an. Ende!“
Ist der Gedanke nicht schön, dass die Hoffnung bleibt und damit Alles möglich ist? Meine Lieblingsfarbe Grün für die Hoffnung sehen wir nicht nur am Adventskranz sondern auch am Weihnachtsbaum. Und die Zeichen auf meinem Bauch haben ja mit den Namen der Kerzen auch etwas zu tun. Deshalb solltet auch Ihr Menschen die Hoffnung haben, dass in eurer Welt alles wieder schön wird. Ich weiß, dass es bei euch in der Menschenwelt in der letzten Zeit nicht so einfach war. Aber bitte denkt daran, dass gegenseitige Liebe, Gerechtigkeit, Respekt und Verständnis das Wichtigste sind und diese nicht verloren gehen sollten.
Draußen liegt im Advent Schnee und es ist eine klirrende Kälte. Da kann man es sich drinnen schön gemütlich machen mit Feuer im Kamin und Kerzenwärme. Letztes Jahr gab es in der Kirchgemeinde eine Adventsreise durch alle Kirchen und die soll es wohl auch in diesem Jahr wieder geben. Ich bin sehr gespannt und werde das genau für Euch beobachten.
Ich wünsche allen Menschenkindern und Erwachsenen eine schöne, besinnliche und gesunde Adventszeit mit der einen oder anderen Überraschung und ein frohes und friedliches Weihnachtsfest. Wir lesen uns im neuen Jahr 2022 wieder.
Alles Liebe, Euer Arthur