Monatsspruch für Juli

Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!

Philipper 4,6

Es gibt so eine Sorte von Sorgen, mit denen ich mir das Leben unnötig schwer mache. Es sind die Gedanken um das, was ich weder selbst in der Hand habe, noch irgendwie ändern kann. Und gerade diese Sorgen sind meist besonders aufdringlich, sie bedrängen und rauben einem nachts den Schlaf.

Da stelle ich mir vor, ich sitze an einem Strand. Schiffe fahren und ziehen vorbei, sie sind unglaublich schwer beladen mit Sorgen. Nicht mit irgendwelchen Sorgen der Welt, sondern mit meinen eigenen. Ich lasse sie bewusst vorbei ziehen. Wenn sie auf mich zusteuern und anlegen wollen, hole ich den Steg ein. Ich rufe ihnen zu, sie müssen weiter fahren und können hier nicht anlegen, es gibt keinen Platz.

So lassen sie mich in Ruhe und ich lasse sie ziehen. Sie reisen weiter auf ihren Schiffen, immer weiter, bis sie am Horizont verschwunden sind. Ich weiß, dort landen sie an einem Ort, den ich nur vom Hörensagen kenne. Und ich darf hier am Strand sitzen, lausche den Wellen, atme die salzige Luft ein, spüre den entspannenden Rhythmus. Ich lasse innerlich los.

Unterdessen nimmt sich einer der großen Sorgenfracht an. Jedes Paket nimmt Gott in die Hand, sortiert meine Sorgen nach Größe, Gewicht und Dringlichkeit. Dann entscheidet er, was er damit macht.

Nur einige wenige schickt er zurück zu mir, sie passen auf ein winziges Boot. Ein kleiner Brief liegt dabei: Hier sind die, um die du dich kümmern kannst. Bitte tu es mit der Kraft die du hast, aber achte auf dich. Und wenn du ausgelaugt bist, dann setze dich an den Strand, atme und schau auf die Wellen.

Die Wellen kommen und gehen, ich sitze am Strand, ich beobachte die Schiffe, ich blicke nach oben in den Himmel, atme ein und aus. Himmelblau flattert die Fahne eines kleinen Bootes, wie ein flüchtiger Gruß im Wind.

Einen sorglosen und stärkenden Sommer wünscht Ihnen

Ihre Pfarrerin Sarah Zeppin.

Segenswunsch

So weit der Himmel über uns.
So vieles, was darunter geschieht.

Ich wünsche dir Momente,
in denen du
deine Sorgen loslassen kannst,
um sie zum Horizont weiter zu schicken.

Damit dein Kopf frei wird
und du neue Kraft gewinnst,
um an diesem Tag
das dir Mögliche zu tun.

(nach Tina Willms)