Adventsandachten – ein Ausblick

Auch in diesem Jahr wird es wieder in allen unseren Kirchen adventlich werden, wenn auch in veränderter Form.

Mit viel Musik zum Hören und Singen, adventlichen Texten und kleinen Köstlichkeiten können Sie sich wieder auf das Weihnachtsfest einstimmen lassen.

Wir freuen uns auf eine gemeinsame Reise durch unsere Kirchen und den Advent.

Elisabethtag im Altvaterturm

Die Heilige Elisabeth von Thüringen war eine der ersten großen Frauengestalten der abendländischen Kultur.

Elisabeth – Königstochter, Landgräfin, Heilige – überragende Frau des 13. Jahrhunderts, vor der sich ein Kaiser niederkniete und die das Volk über alle Maßen verehrte, hat bis in unsere Zeit nichts von ihrer Größe verloren.

Elisabeth-Fenster links 2. Bild in der Elisabethkirche in Marburg
Elisabeth-Fenster links 2. Bild in der Elisabethkirche in Marburg. Photo: © Heinrich Stürzl, Wikimedia, CC BY-SA 4.0

Als junge Thüringer Landgräfin wurde sie zur Heiligen, weil sie selbstvergessene Gottes- und Nächstenliebe gelebt hat. Bis heute ist sie großes Vorbild für diakonisches Handeln.

Sie ist als eine Frau in die Geschichte eingegangen, die kompromisslos Menschen in Not beistand und so die Werke der Barmherzigkeit tat. Im Altvaterturm befindet sich eine Kapelle, die den Namen „Elisabeth“ trägt. Man hat ihr deshalb den Namen gegeben, weil auch sie von ihrer Heimat „vertrieben“ wurde.

Herzlich willkommen allen, die vom Leben der Heiligen Elisabeth erfahren möchten, am 19. November 2024 in den Altvaterturm.

  • 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr: Leben der Heiligen Elisabeth in verschiedenen Stationen
  • 10.00 Uhr: Kinderandacht in der Elisabethkapelle

Gedenken an die Grenzöffnung vor 35 Jahren

Herzliche Einladung zu einer ökumenischen Andacht mit dem Posaunenchor Saalfeld / Graba an den Gedenkort „Alte Grenze – Steine helfen erinnern“.

  • Zeit: 9. November 2024 um 14 Uhr
  • Ort: am Originalzaun in Lehesten

Im Anschluss sind alle zum gemütlichen Beisammensein in den Kultursaal zu Kaffee, Kuchen und Thüringer Spezialitäten eingeladen. Im Foyer gibt es einen filmischen Rückblick zu den Jubiläumsfeiern der letzten 35 Jahre. Weiterhin können Sie eine Fotoausstellung über die Grenze sowie ostalgische Erinnerungen vor der Grenzöffnung besichtigen.

Für die musikalische Unterhaltung sorgen der Musikverein „Glück Auf“ Lehesten und die Blaskapelle Ebersdorf / Ludwigsstadt.

Monatsspruch für November

Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.

2. Petrus 3,13

Wie besonders sind doch die letzten Momente vor einer Reise. Die Sachen und die Kinder sind schon im Auto und gleich geht sie los, die lange Reise, auf die ich mich schon seit Monaten gefreut habe. Natürlich ist es auch ein bisschen hektisch gewesen, aber nun gehe ich noch einmal konzentriert durch die Wohnung und schaue, ob wir auch an alles gedacht haben.

Die Fenster sind geschlossen, die Heizung ist abgedreht, Licht und alle Geräte sind aus, besonders der Herd. Für die Katzenfütterer liegt alles bereit. Ein letzter Blick auf alles. Es wird noch genauso sein, wenn wir in 2 Wochen wiederkehren. Das dicke Buch wird noch da liegen, bereit weitergelesen zu werden. Die Kaffeetassen werden noch genauso auf der Spüle stehen und die Strickjacke immer noch über dem Stuhl hängen.

Ich schließe die Tür voller Vorfreude. Doch genauso spüre ich da ganz kurz diese kleine Angst. Wie jedes Mal. Ob alles gut gehen wird?

Was, wenn dies oder das passiert? Viele kleine Filme laufen in meinem Kopf ab.Was, wenn jemand aus der Familie dann die Wohnungstür öffnen wird? Die Kaffetassen stehen da, als wurde gerade noch daraus getrunken.

Als meine Schwiegermutter starb, haben wir die Wohnung ausgeräumt. Alles sah aus als ob es wartet. Als ob sie gleich durch die Tür treten und ihr Leben wieder aufnehmen würde. Die Kaffeetassen abspülen und das Buch zu Ende lesen.

Der neue Himmel und die neue Erde kommen ganz bestimmt. Für jeden.

Schnell schüttle ich die Gedanken ab; gleich geht die Reise los. Ans Meer soll es gehen.

Da kommt mir ein Comic in den Sinn, der in den sozialen Netzwerken öfter mal auftaucht. Charlie Brown von den Peanuts sitzt mit seinem Hund Snoopy auf einem Steg und schaut auf das weite Meer. Melancholisch ist er, wie so oft.

„Eines Tages werden wir alle sterben, Snoopy.“, sagt Charlie. Und obwohl man ihn nur von hinten sieht, stelle ich mir sein resigniertes Gesicht und seine traurige Stimme vor. „Ja, das stimmt“ antwortet der kluge Snoopy. „Aber an allen anderen Tagen nicht.“

Ich atme kräftig aus, lächle und steige ins Auto. „Alles gut?“ fragt mein Mann. „Na klar.“ sage ich. Sterben kommt später. Sagt der Hund Snoopy. Und solange wir hier auf dieser Erde sind, stimmt das auch. Wann wir sterben und das Neue kommt, wissen wir nicht. Nur darauf zu warten, das ist nicht das Leben.

Ich nehme mir vor, immer mal wieder daran zu denken. Heute! Das ist der Tag um zu leben. In jedem Moment. Das Leben zu genießen, Freude zu empfinden, Gemeinschaft und Liebe.

Ein wunderbarer, von Gott geschenkter Vorgeschmack auf den neuen Himmel und die neue Erde.

Einen goldenen und leuchtenden Herbst wünscht Ihre Pfarrerin Sarah Zeppin.

Martinstag

Die Tage werden kürzer, die Abende länger und dunkler. Deshalb sind bald wieder die Laternen unterwegs durch unsere Orte.

Herzliche Einladung zum Martinstag am 11.11.2024 in Lehesten. Der Umzug beginnt 17.00 Uhr an der Grundschule Lehesten. Im Anschluss gibt es ein Martinsspiel in der Kirche.

Ebenso am 11. November, 17.30 Uhr starten wir am Friedhof in Leutenberg und ziehen zur Kirche zum Martinsspiel.

Friedensdekade 2024

Wir laden wieder ganz herzlich ein zu den Andachten während der Friedensdekade, die in diesem Jahr unter dem Motto „Erzähl mir vom Frieden“ steht. Vom 12. bis 15. November
sowie vom 18. bis 20. November wollen wir uns an jedem Abend 18.00 Uhr in der Leutenberger Stadtkirche treffen.

Monatsspruch für August

Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.

Psalm 147,3

Im Frühjahr waren wir als Familie mit dem Wohnmobil unterwegs durch Frankreich. Eine grobe Route hatten wir. Alles andere wollten wir auf uns zukommen lassen. Es gibt ja so viel zu sehen und zu erleben.

Und trotzdem war ich etwas traurig, denn im April/ Mai würde ich keine blühenden Lavendelfelder sehen. Da gab es tolle Städte mit beeindruckenden Kirchen, toller Geschichte und Kultur, schöne Strände und Buchten, Ausritte auf weißen Pferden und Flamingos. Riesige Burgen haben wir besichtigt, eimerweise Muscheln gesammelt und noch so viel mehr. Aber eben keine Lavendelfelder. Kein Blick über das unendliche Lila, kein Spaziergang durch die Reihen, kein beruhigender und allgegenwärtiger Duft um mich herum.

So fühlt es sich an, wenn Träume nicht in Erfüllung gehen. Vielleicht noch nicht. Ich bin nach Frankreich gefahren. Bin eingestiegen ins Wohnmobil, hatte die Route schon geplant und den Reiseführer in der Hand. Es war die falsche Zeit für Lavendel, das Timing stimmte nicht. Wenn die Felder im Sommer blühen, werde ich schon längst nicht mehr da sein.

Und nun?

Es dauert, sich abzufinden. Immer wieder einmal trauere ich dem hinterher, was ein Traum geblieben ist und sich nicht in mein Leben holen ließ.Doch ich möchte darüber nicht bitter und hart werden. Nicht über den Lavendel und die falsche Zeit, nicht über andere geplatzte Pläne.

Es dauert umzudenken. Sich einzulassen auf ganz andere Möglichkeiten und Träume, die das Leben und Gott für uns bereithält.Und dann kam er, der Punkt, an dem ich merkte: auch im Frühjahr lässt sich in Frankreich so viel entdecken, auch wenn es nicht die Lavendelfelder sind.Ich schlendere durch wunderschöne Orte und verwinkelte Gassen, blicke aufs Meer und grabe meine Füße in den Sand. Manchmal gönne ich mir ein buttriges Croissant oder ein üppig gefülltes Crepes. Staunend bleibe ich stehen und genieße den Tanz der Straßenmusiker und die Kinder tanzen mit.

Auch wenn Träume platzen und die Wege mich woanders hinführen als geplant: In meinem Leben gibt es so viel Wunderbares. Jeder Tag, jede Stunde ist es wert entdeckt und gelebt zu werden. Und vielleicht kann ja das neue Abenteuer, was uns bevorsteht, den Schmerz über Zerbrochenes etwas lindern.

Wir legen es in Gottes Hand.

Ihre Pfarrerin Sarah Zeppin.

Monatsspruch für Juli

Du sollst dich nicht der Mehrheit anschließen, wenn sie im Unrecht ist.

2. Mose 23,2

Ein Spaziergang im Frühjahr mit meinen Jungs, die Bäume treiben frisches Grün und die Sonne scheint kraftvoll zwischen den Zweigen hindurch. Wir sind auf den Waldwegen am Schlossberg unterwegs und freuen uns, wenn eine Lichtung den Blick auf die Friedensburg oder Leutenberg freigibt. Ein wunderbarer Blick. Dazu noch die blühenden Buschwindröschen und das Zwitschern der Vögel. Was für ein schönes Fleckchen Erde!

Wir gehen wieder zurück, am schönen Pavillon der Pabst-Höhe vorbei, den schmalen Weg durch die Wiesen. Als wir uns dem Friedhof nähern, schaue ich mit Pfarrerinnenblick, denke an die Menschen, die hier lebten und nun begraben sind.

„Können wir auch mal diese komischen Gräber da anschauen, Mama? Wer ist da gestorben?“ Wir gehen auf den kleinen Ehrenfriedhof, der am Rand liegt. Friedlich ist es hier am Waldrand, und doch scheint dieser Ort nicht so richtig hier her zu gehören. Mühsam lese ich ein paar Namen vor, die auf sich gleichenden Grabsteinen stehen.

„Die waren nicht hier aus Leutenberg, ge?“ Ich denke an die Geschichten aus dem Zwangsarbeiterlager „Laura“, an die Gedenksteine zum Todesmarsch, die an den Straßen stehen, an die Geschichten, die mir manchmal von den Senioren erzählt werden. Ob sie noch hofften, bald nach Hause zu dürfen? Die Menschen in die Arme zu schließen, die sie liebten? Kam der Tod für sie plötzlich oder haben sie geahnt und gemerkt, dass sie Kraft zu Ende geht?

Ich erzähle meinem Kind vom Krieg hier in Deutschland, in Europa. Dass deutsche Armeen andere Länder angegriffen haben. So wie jetzt Russland die Ukraine. Dass Menschen gedacht haben, sie wären besser und wichtiger als die anderen und hätten das Recht sich alles zu nehmen. Andere auszubeuten, zu quälen, arbeiten zu lassen, bis sie vor Erschöpfung sterben. Oder zu erschießen.

„Haben die vergessen, dass Gott die Welt für alle Menschen und Tiere gemacht hat?“ Ich blicke auf die Frühblüher zwischen den Gräbern, die dicken Knospen der Bäume, die überschäumende Kraft der Natur. Menschen aus Leutenberg und Lehesten und Saalfeld waren es, die da in den Krieg gezogen sind. Solche Menschen wie du und ich und unsere Nachbarn, erzähle ich weiter. Sie standen den Anderen direkt gegenüber.

Ich frage mich, was hätte sie umstimmen können? Was kann bewirken, dass jemand hinter das Feindbild schaut und den Menschen da gegenüber sieht? Weder Mitgefühl, noch die Fülle der Natur, ihre Schönheit, das Leben mit all seiner Kraft, konnten die Menschen damals umstimmen. Ihr Blick ging wie durch einen Tunnel, erstarrt.

„Das war schlimm. Und ganz schön gemein.“ Wir streichen noch etwas altes Laub von den Gräbern und gehen weiter. „Wie gut, Mama, dass wir jetzt wissen, dass man so etwas nicht macht.“

Eine friedliche und fröhliche Sommerzeit wünscht,

Ihre Pfarrerin Sarah Zeppin.

Monatsspruch für Mai

Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.

1. Korintherbrief 6,12

Während man in anderen Ländern, wie Dänemark, Frankreich oder den Niederlanden, gemütlich auf den Autobahnen zwischen 100 und 130 km/h dahinfahren kann, wird es in Deutschland richtig stressig.

Sobald man die Grenze passiert geht es los. Da zischt es nur noch neben dir, während du noch mit dem Drängler hinter dir beschäftigt bist. Dann taucht ein langsamer Lastwagen vor dir auf, den du überholen möchtest, aber die Überholspur ist so verstopft, dass du nach mehreren Anläufen resignierst und hinterher tuckelst.

So schön ist es doch für mich, auch mal beim Fahren nach rechts und links schauen zu können in den anderen Ländern, anstatt mein Herz schneller klopfen zu spüren, wenn einer von hinten auf mich zurast und erst im letzten Moment nach links ausschert.

Seit Jahren sind bei uns die Fronten verhärtet. Während die einen „Tempolimit 130, sofort!“ fordern, lautet für andere die Parole „Freie Fahrt für freie Bürger!“. Es will uns verkaufen, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn die eigene Freiheit zu Lasten der anderen geht. Hauptsache man kommt schnell durch, zur Not mit Drängeln und Ausbremsen. Hauptsache freie Fahrt, zuerst natürlich für mich.

Dieser Freiheitsbegriff macht mich stutzig. Wenn Freiheit nicht auch immer die Freiheit des anderen im Blick hat, dann verkommt sie zu Egoismus und Rücksichtslosigkeit. Die Grenze der eigenen Freiheit ist die Freiheit des anderen. Wo das nicht funktioniert, sind Herzrasen, und viele Verletzte vorprogrammiert. Die Autobahn ist dafür nur ein Beispiel.

Manchmal denke ich, gerade dort, auf der Autobahn, müsste es doch so einfach sein. Freundlich bleiben, etwas Rücksicht nehmen. Nur bei der einen Sache. Wenn ich 10 Minuten mehr einplane, kann ich entspannt Abstand halten und auch ab und zu mal jemanden vor mir einscheren lassen. Ich bekomme Zeit, auch mal einen Blick zur Seite zu werfen, den Wegrand sehen, Städte, Wald und Menschen.

Aber so einfach ist es eben doch nicht. Wir können selbst entscheiden, wie wir uns im Autobahnverkehr verhalten. Schnell fahren kann Freiheit sein, wie so vieles andere auch. Wenn es aber über allem steht, hat es eine fatale Macht über mich und andere.

Das ist nicht nur auf der Autobahn so. Manchmal schimmert sie golden, die Freiheit, ist voller Versprechen und Hoffnungen. Lassen Sie uns schauen, dass alle einen Teil davon genießen können.

Ihre Pfarrerin Sarah Zeppin

Bibelwoche 2024

Vom 4. bis 8. März, jeweils 19.00 Uhr laden wir herzlich ein zur Bibelwoche in den Gemeinderaum.

Unsere Welt ist voller Widersprüche und Spannungen. Die Texte der Urgeschichte spiegeln genau das wider und lassen uns damit klarer und tiefer auf unsere Wirklichkeit blicken. Dabei schlagen sie den Bogen vom „Alles war sehr gut“ des Anfangs zu „unverbesserlich böse von Jugend auf“. Sie erzählen von innigem Verstehen und von babylonischer Verwirrung. In all dem begegnen wir uns selbst und es begegnet uns Gott. Gott ist emotional verwoben mit der Welt. Gott ringt mit den Menschen und ist ihnen barmherzig. So wie Gott auch uns begegnet.

Das neu zu entdecken, dazu lädt die ökumenische Bibelwoche zu den Texten der Urgeschichte aus dem 1. Buch Mose ein.