Hallo meine lieben Menschenfreunde,
seit über einem Jahr darf ich euch nun etwas zur Kirche und zu ihren Festen erzählen und ihr habt schon viel erfahren. So schnell ist ein Jahr vergangen und sie beginnt wieder, die schönste Zeit des Jahres.
Mit dem Advent warten wir wieder vier Wochen lang auf ein ganz besonderes Fest. Nun ist es endlich soweit und ich kann euch endlich etwas zu meinem absoluten Lieblingsfest erzählen – dem Weihnachtsfest.
Ich, als kleine Ameise, liebe es, wenn die Tage wieder kürzer und die Nächte länger werden. Bei euch Menschen und auch in unserem Ameisenhaufen wird es dann so richtig romantisch. Das liegt vor allem an den vielen Lichtern, die dann die Welt schmücken. Es gibt ja noch so viele Bräuche mehr in dieser tollen Zeit. Aber dazu erzähle ich euch später mehr. Zuerst wollen wir erst einmal dazu kommen, warum wir überhaupt Weihnachten feiern.
Der Grund ist die Geburt Jesu. Er wurde um das Jahr 0 geboren und das unter ganz besonderen Umständen. Mein Opa hat mir erzählt, dass es ungefähr so in der Bibel steht: Es war zur der Zeit, als es in Rom den Kaiser Augustus gab. Er befahl den Menschen, dass sie sich in ihre Geburtsstadt aufmachen und zählen lassen sollten.
So mussten sich auch die Eltern von Jesus – Maria und Josef – auf den Weg machen und zwar nach Betlehem, weil Josef daher stammte. Maria war damals mit Jesus schwanger und deshalb ist ihr der Weg nicht so leicht gefallen. Zuvor hatte sie ja schon ein Engel besucht und ihr gesagt, dass sie einen Sohn bekommen wird.
Meine Mama Ameise wusste auch schon vorher, dass ich ein Junge werde und hat sich den schönen Namen Arthur für mich ausgedacht. Maria hat vor 2000 Jahren von Gott gesagt bekommen, dass sie ihr Kind Jesus nennen soll. Das heißt nämlich auf Deutsch so viel wie „Gott rettet“. Cool – oder? Naja machen wir mal weiter mit der Geschichte…
Jedenfalls sind Maria und Josef dann nach Betlehem gekommen und haben einen Platz zum Schlafen gesucht. In der ganzen Stadt gab es aber kein Gasthaus, in dem sie schlafen konnten. Ein Wirt hatte allerdings Mitleid mit ihnen und bot ihnen seinen Stall zum Übernachten an. Dort wurde mitten in der Nacht dann auch Jesus geboren.
Als Erste erfuhren Hirten durch einen Engel von der Geburt des neuen Königs. Sie machten sich schnell auf den Weg nach Betlehem zur Krippe, um das Kind zu begrüßen. Im Gepäck hatten sie das Wenige, was sie besaßen als Geschenke.
Neben Hirten machten sich auch drei Könige aus dem Morgenland auf zur Krippe. Sie fanden Jesus mit Hilfe eines Sterns, der über der Krippe stand. Sie brachten ihm als Geschenke Gold, Weihrauch und Myrrhe mit. Diese Dinge waren zu dieser Zeit sehr wertvoll.
Gold kennt ihr alle. Der Weihrauch drückt die Verehrung der Könige aus und er ist ein Zeichen für die Göttlichkeit Jesu. Auch die Myrrhe ist ein Zeichen der Ehre und soll schon ein Symbol für den Karfreitag, den Todestag Jesu, sein.
Auf dem Foto seht ihr dieses Mal die Krippe mit Maria, Josef und dem Jesuskind, Ochse und Esel, die vielleicht auch im Stall dabei waren und die drei Könige mit ihren wertvollen Geschenken. Und habt ihr mich auch schon entdeckt? Ich habe ein großes Herz als Zeichen für die Liebe und als Geschenk für Jesus dabei. Und im Gegensatz dazu, ist Jesus ein großes Geschenk für euch Menschen.
Viele Menschen und auch viele Ameisen sehen Weihnachten als das wichtigste Fest im Kirchenjahr und auch als ihr Lieblingsfest an. Daher wird es als Fest der Liebe, der Familie, der Lichter und des Friedens auch am größten gefeiert. Das erste Weihnachtsfest, das gefeiert wurde, geht übrigens auf das Jahr 336 in Rom zurück. Das ist also schon ganz schön viele Jahre her.
Natürlich gehören für uns Alle auch sehr viele verschiedene Bräuche und Symbole dazu. Diese ganze Sache geht bereits im Advent, also vier Wochen vor Weihnachten, los. Da werden Plätzchen gebacken, Lichter aufgestellt, Wohnungen und Häuser geschmückt oder Weihnachtsmärkte besucht. Vor allem Sterne, Engel, Kerzen, aber auch Weihnachtsmänner spielen dabei eine große und wichtige Rolle.
Oftmals nutzt man auch die Weihnachtszeit, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Natürlich werden auch viele Lieder gesungen wie zum Beispiel „In der Weihnachtsbäckerei“. Für euch Menschen gibt es Weihnachtsfeiern mit Freunden und Kollegen. An den Weihnachtstagen kommen die Familien zusammen und genießen die gemeinsame Zeit, zum Beispiel bei einem guten Essen und mit den gegenseitigen Geschenken.
Da fällt mir ein, dass ich mir noch gar nicht überlegt habe, was ich mir dieses Jahr zu Weihnachten wünsche. Aber, was ich meiner kleinen Ameisenfreundin Anni schenken möchte, dass weiß ich schon. Ich verrate es euch. Ich schenke ihr ein kleines Kettchen mit einem Herzchen dran. Das soll ihr zeigen, wie lieb ich sie habe.
Ganz wichtig ist ja auch der Weihnachtsbaum als Symbol für das Fest. Geschmückt wird er ganz oft mit Kugeln aus Glas. Diese wurden hier ganz in der Nähe, nämlich in Lauscha, erfunden und dort werden auch heute noch verschiedene Formen und Arten der Glaskugeln hergestellt. Die sehen ganz hübsch aus.
Viele Gedanken um das Weihnachtsfest hat sich Martin Luther gemacht. Ihr kennt ihn ja vielleicht noch aus dem letzten Gemeindebrief?! Er hat auch viele Weihnachtslieder geschrieben, wie „Vom Himmel hoch, da komm ich her.“ Es wird ja oft zum Weihnachtsfest im Gottesdienst gesungen. In der Kirche wird auch oft ein Krippenspiel gezeigt. Da war ich auch schon einmal im Gottesdienst. Das ist total schön, wenn die Kinder oder auch die Erwachsenen die Geschichte von der Geburt Jesu nachspielen. Und auch, wenn es zu Weihnachten jedes Jahr um die gleiche Geschichte geht, es ist doch immer wieder schön.
Letztes Jahr waren wir am Heiligen Abend sogar gemeinsam als Ameisenfamilie in der Kirche und haben uns das Krippenspiel mit den vielen, vielen Menschen an diesem besonderen Abend angeschaut. An Weihnachten wird auch an die Menschen und Ameisen gedacht, denen es nicht so gut geht. Das finde ich auch ganz toll und ich hatte sogar ein kleines Tränchen im Auge. Das Geld, das die Menschen spenden, wird oft für die Aktion „Brot für die Welt“ gesammelt, die dann armen Leuten auf der ganzen Welt ein bisschen helfen wollen. Wenn man dann nach der Kirche nach Hause krabbelt und es schneit, wenn man sich auf den Weihnachtsbaum und die Geschenke freut, dann gibt es doch nichts Schöneres oder?
Nach dem Heiligabend gibt es noch 2 Weihnachtsfeiertage. Der erste Weihnachtstag ist nämlich der eigentliche Tag, an dem wir an die Geburt Jesu erinnern. Das habe ich natürlich auch von meinem Opa gelernt. Am schönsten sind aber trotzdem immer noch der Heilige Abend und die Stimmung, die in dieser Nacht unter den Menschen und Ameisen herrscht. Und wenn dann das Weihnachtslied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ erklingt und die Lichter so langsam ausgehen, dann ist wirklich Weihnachten.
In diesem Sinne wünsche ich Euch eine schöne Adventszeit, ein besinnliches und gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start für das Jahr 2023. Ich freue mich, wenn wir uns dann wieder lesen.
Alles Liebe, euer Arthur Ameise