Arthur und Weihnachten

Hallo meine lieben Menschenfreunde,

seit über einem Jahr darf ich euch nun etwas zur Kirche und zu ihren Festen erzählen und ihr habt schon viel erfahren. So schnell ist ein Jahr vergangen und sie beginnt wieder, die schönste Zeit des Jahres.

Mit dem Advent warten wir wieder vier Wochen lang auf ein ganz besonderes Fest. Nun ist es endlich soweit und ich kann euch endlich etwas zu meinem absoluten Lieblingsfest erzählen – dem Weihnachtsfest.

Ich, als kleine Ameise, liebe es, wenn die Tage wieder kürzer und die Nächte länger werden. Bei euch Menschen und auch in unserem Ameisenhaufen wird es dann so richtig romantisch. Das liegt vor allem an den vielen Lichtern, die dann die Welt schmücken. Es gibt ja noch so viele Bräuche mehr in dieser tollen Zeit. Aber dazu erzähle ich euch später mehr. Zuerst wollen wir erst einmal dazu kommen, warum wir überhaupt Weihnachten feiern.

Der Grund ist die Geburt Jesu. Er wurde um das Jahr 0 geboren und das unter ganz besonderen Umständen. Mein Opa hat mir erzählt, dass es ungefähr so in der Bibel steht: Es war zur der Zeit, als es in Rom den Kaiser Augustus gab. Er befahl den Menschen, dass sie sich in ihre Geburtsstadt aufmachen und zählen lassen sollten.

So mussten sich auch die Eltern von Jesus – Maria und Josef – auf den Weg machen und zwar nach Betlehem, weil Josef daher stammte. Maria war damals mit Jesus schwanger und deshalb ist ihr der Weg nicht so leicht gefallen. Zuvor hatte sie ja schon ein Engel besucht und ihr gesagt, dass sie einen Sohn bekommen wird.

Meine Mama Ameise wusste auch schon vorher, dass ich ein Junge werde und hat sich den schönen Namen Arthur für mich ausgedacht. Maria hat vor 2000 Jahren von Gott gesagt bekommen, dass sie ihr Kind Jesus nennen soll. Das heißt nämlich auf Deutsch so viel wie „Gott rettet“. Cool – oder? Naja machen wir mal weiter mit der Geschichte…

Jedenfalls sind Maria und Josef dann nach Betlehem gekommen und haben einen Platz zum Schlafen gesucht. In der ganzen Stadt gab es aber kein Gasthaus, in dem sie schlafen konnten. Ein Wirt hatte allerdings Mitleid mit ihnen und bot ihnen seinen Stall zum Übernachten an. Dort wurde mitten in der Nacht dann auch Jesus geboren.

Als Erste erfuhren Hirten durch einen Engel von der Geburt des neuen Königs. Sie machten sich schnell auf den Weg nach Betlehem zur Krippe, um das Kind zu begrüßen. Im Gepäck hatten sie das Wenige, was sie besaßen als Geschenke.

Neben Hirten machten sich auch drei Könige aus dem Morgenland auf zur Krippe. Sie fanden Jesus mit Hilfe eines Sterns, der über der Krippe stand. Sie brachten ihm als Geschenke Gold, Weihrauch und Myrrhe mit. Diese Dinge waren zu dieser Zeit sehr wertvoll.

Gold kennt ihr alle. Der Weihrauch drückt die Verehrung der Könige aus und er ist ein Zeichen für die Göttlichkeit Jesu. Auch die Myrrhe ist ein Zeichen der Ehre und soll schon ein Symbol für den Karfreitag, den Todestag Jesu, sein.

Auf dem Foto seht ihr dieses Mal die Krippe mit Maria, Josef und dem Jesuskind, Ochse und Esel, die vielleicht auch im Stall dabei waren und die drei Könige mit ihren wertvollen Geschenken. Und habt ihr mich auch schon entdeckt? Ich habe ein großes Herz als Zeichen für die Liebe und als Geschenk für Jesus dabei. Und im Gegensatz dazu, ist Jesus ein großes Geschenk für euch Menschen.

Viele Menschen und auch viele Ameisen sehen Weihnachten als das wichtigste Fest im Kirchenjahr und auch als ihr Lieblingsfest an. Daher wird es als Fest der Liebe, der Familie, der Lichter und des Friedens auch am größten gefeiert. Das erste Weihnachtsfest, das gefeiert wurde, geht übrigens auf das Jahr 336 in Rom zurück. Das ist also schon ganz schön viele Jahre her.

Natürlich gehören für uns Alle auch sehr viele verschiedene Bräuche und Symbole dazu. Diese ganze Sache geht bereits im Advent, also vier Wochen vor Weihnachten, los. Da werden Plätzchen gebacken, Lichter aufgestellt, Wohnungen und Häuser geschmückt oder Weihnachtsmärkte besucht. Vor allem Sterne, Engel, Kerzen, aber auch Weihnachtsmänner spielen dabei eine große und wichtige Rolle.

Oftmals nutzt man auch die Weihnachtszeit, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Natürlich werden auch viele Lieder gesungen wie zum Beispiel „In der Weihnachtsbäckerei“. Für euch Menschen gibt es Weihnachtsfeiern mit Freunden und Kollegen. An den Weihnachtstagen kommen die Familien zusammen und genießen die gemeinsame Zeit, zum Beispiel bei einem guten Essen und mit den gegenseitigen Geschenken.

Da fällt mir ein, dass ich mir noch gar nicht überlegt habe, was ich mir dieses Jahr zu Weihnachten wünsche. Aber, was ich meiner kleinen Ameisenfreundin Anni schenken möchte, dass weiß ich schon. Ich verrate es euch. Ich schenke ihr ein kleines Kettchen mit einem Herzchen dran. Das soll ihr zeigen, wie lieb ich sie habe.

Ganz wichtig ist ja auch der Weihnachtsbaum als Symbol für das Fest. Geschmückt wird er ganz oft mit Kugeln aus Glas. Diese wurden hier ganz in der Nähe, nämlich in Lauscha, erfunden und dort werden auch heute noch verschiedene Formen und Arten der Glaskugeln hergestellt. Die sehen ganz hübsch aus.

Viele Gedanken um das Weihnachtsfest hat sich Martin Luther gemacht. Ihr kennt ihn ja vielleicht noch aus dem letzten Gemeindebrief?! Er hat auch viele Weihnachtslieder geschrieben, wie „Vom Himmel hoch, da komm ich her.“ Es wird ja oft zum Weihnachtsfest im Gottesdienst gesungen. In der Kirche wird auch oft ein Krippenspiel gezeigt. Da war ich auch schon einmal im Gottesdienst. Das ist total schön, wenn die Kinder oder auch die Erwachsenen die Geschichte von der Geburt Jesu nachspielen. Und auch, wenn es zu Weihnachten jedes Jahr um die gleiche Geschichte geht, es ist doch immer wieder schön.

Letztes Jahr waren wir am Heiligen Abend sogar gemeinsam als Ameisenfamilie in der Kirche und haben uns das Krippenspiel mit den vielen, vielen Menschen an diesem besonderen Abend angeschaut. An Weihnachten wird auch an die Menschen und Ameisen gedacht, denen es nicht so gut geht. Das finde ich auch ganz toll und ich hatte sogar ein kleines Tränchen im Auge. Das Geld, das die Menschen spenden, wird oft für die Aktion „Brot für die Welt“ gesammelt, die dann armen Leuten auf der ganzen Welt ein bisschen helfen wollen. Wenn man dann nach der Kirche nach Hause krabbelt und es schneit, wenn man sich auf den Weihnachtsbaum und die Geschenke freut, dann gibt es doch nichts Schöneres oder?

Nach dem Heiligabend gibt es noch 2 Weihnachtsfeiertage. Der erste Weihnachtstag ist nämlich der eigentliche Tag, an dem wir an die Geburt Jesu erinnern. Das habe ich natürlich auch von meinem Opa gelernt. Am schönsten sind aber trotzdem immer noch der Heilige Abend und die Stimmung, die in dieser Nacht unter den Menschen und Ameisen herrscht. Und wenn dann das Weihnachtslied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ erklingt und die Lichter so langsam ausgehen, dann ist wirklich Weihnachten.

In diesem Sinne wünsche ich Euch eine schöne Adventszeit, ein besinnliches und gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start für das Jahr 2023. Ich freue mich, wenn wir uns dann wieder lesen.

Alles Liebe, euer Arthur Ameise

Arthur und der Reformationstag

Hallo liebe Menschenkinder und Erwachsene, ich möchte euch dieses mal etwas zum Thema „Reformationstag“ erzählen. Ich hoffe, ihr habt Lust, etwas über diesen Tag zu erfahren.

Also das Wort Reformation klingt ja erst einmal etwas komisch, aber es bedeutet einfach so viel wie „Veränderung“ oder „Erneuerung“. Wie viele Wörter aus der Kirche und der Religion kommt es aus der Sprache der Römer, dem Lateinischen. Veränderungen und damit gibt auch Neuanfänge gibt es ja viele in so einem Menschen- oder Ameisenleben.

Wir fangen zum Beispiel mit dem ersten Tag im Kindergarten oder in der Schule, mit neuen Freunden oder einem Umzug etwas Neues an. Und immer sind damit auch Gefühle verbunden – gute, aber auch nicht so schöne. Ich kleine Ameise bin dann meistens neugierig und hoffnungsvoll, aber auch aufgeregt und ein bisschen ängstlich. Euch Menschen geht es bestimmt auch so, oder? Naja – jedenfalls war diese Reformation vor über 500 Jahren ein großer Neuanfang für die Kirche und die Gläubigen in der damaligen Zeit.

Ein Mann war damals besonders wichtig, Martin Luther. Ihr seht ihn auf dem Bild. Er sieht ganz nett aus, oder? Er hat ganz viele Dinge für die Kirche gemacht und war auch ein paar Jahre lang Mönch, das heißt er hat in einem Kloster ohne Frau und Familie gelebt. Er hat viele Kirchenlieder geschrieben, z.B. „Vom Himmel hoch da komm ich her“ und von ihm stammen viele Sprichwörter wie beispielsweise „ Wer Andern ein Grube gräbt, fällt selbst hinein.“

Luther hat die Bibel in die deutsche Sprache übersetzt, sodass ihr sie heute lesen könnt. Er hatte aber auch negative Seiten, so wie alle Menschen und wie wir Ameisen auch. Jedenfalls hat Luther zu dieser Zeit, als mein Ur-ur-ur-uropa gelebt hat, die Kirche verändert. Er war nicht glücklich, was der Papst und die anderen Menschen in der katholischen Kirche den Gläubigen erzählt haben. Sie waren der Meinung, dass man sich die Liebe Gottes erkaufen kann und seine Sünden mit Geld los wird. Martin Luther aber hat im Text der Bibel beim Apostel Paulus entdeckt, dass das nicht stimmt. Gott hat alle Menschen lieb, die an ihn glauben, auch ohne Geld. Das hat Luther den Menschen erzählt und dadurch hat er mit der Kirche Ärger bekommen.

Am 31. Oktober 1517 soll er seine Meinung in 95 Sätzen, sogenannten Thesen, an die Kirchentür von Wittenberg genagelt habe. Aus diesem Grund feiert ihr evangelischen Christen seit dem Jahr 1667 an diesem Datum auch den Reformationstag.

In manchen Bundesländern, wie zum Beispiel auch Thüringen, ist das dann ein Feiertag und die Erwachsenen müssen nicht arbeiten und auch wir Ameisenkinder müssen nicht zur Schule gehen.

Nach Luther hat sich die Kirche getrennt, auch wenn er das eigentlich so nicht wollte – manche Menschen blieben katholisch und andere wurden evangelisch.

Und heute gibt es sogar noch ganz andere Kirchen, z.B. die Methodisten. Sie haben zwar einige Dinge gemeinsam, aber auch einige Unterschiede – das ist manchmal gar nicht so einfach zu verstehen. Das hat mir alles mal mein Opa Ameise erklärt, aber ich erzähle euch das ein anderes Mal.

Evangelisch bedeutet übrigens „frohe Botschaft“- ein schöner Name oder? Das klingt irgendwie fröhlich und ist ja auch das, was Jesus unter euch Menschen verbreiten wollte.

Jedenfalls gibt es zum Reformationstag nicht so ganz viele Bräuche wie zu anderen Feiertagen im Kirchenjahr. Letztes Jahr hat Papa Ameise mal ein Stück Reformationsbrötchen erwischt, das ein Kind fallen lassen hat. Mmh war das lecker. Da ist ja auch immer ein bisschen Marmelade in der Mitte. Papa hat erzählt, dass die Brötchen mit ihrer Form an die Lutherrose erinnern sollen. Sie ist ein Symbol von Martin Luther und ihr seht sie auch auf dem Bild.

Das Kreuz in der Mitte steht für Jesus Christus. Das rote Herz ist das Symbol für die Liebe. Und Liebe ist ja meistens etwas Schönes. Ach, da muss ich gleich an meine Anni Ameise denken. Die beiden Bilder kennt ihr ja schon von meinem Bauch – cool oder? Die weiße Rose soll die Menschen an Freude, Trost und Friede erinnern. Sie ist auf einem blauen Untergrund, der den Himmel darstellen soll. Der goldene Ring hält alles zusammen und er hat keinen Anfang und kein Ende. Das hat Martin Luther auch selber so erklärt.

Leider ist der Reformationstag in Deutschland von Halloween aus Amerika ganz schön verdrängt worden. Ich als kleine Ameise mag das nicht so, ich habe ein bisschen Angst vor dem ganzen Grusel. Aber 500 Jahre Reformation habt ihr Menschen vor 5 Jahren ganz groß gefeiert, vor allem hier in der Mitte von Deutschland, wo Luther ja auch zu Hause war.

Da gab es Alles von ihm: Socken und T-Shirts, Bonbons, Ausstechformen für Plätzchen und ganz viele andere Sachen. Die Kirche hat sich wegen Halloween überlegt, ein Projekt namens Hallo Luther zu starten, um den Reformationstag wieder wichtiger zu machen. Und ich glaube, der Gedanke der Reformation, mit der Liebe von Gott für Alle, ist und bleibt ganz ganz wichtig.

Ich wünsche euch eine schöne Zeit und sage: Bis zum nächsten Mal.

Euer Arthur Ameise

Arthur und die Schöpfung

Hallo ihr Lieben, ich bin es wieder, euer Arthur Ameise.

Schaut mal nach draußen: Es ist Sommer, das Wetter ist toll, die Blumen blühen – deshalb möchte ich euch heute etwas über die Schöpfung, also die Entstehung der Welt, erzählen.

Im Glaubensbekenntnis der Christen heißt es am Anfang: Ich glaube an Gott den Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Das heißt also, dass Gott als Ideengeber Alles erschaffen hat. Dazu gehören die Luft zum Überleben, alle möglichen Pflanzen, aber auch die Tiere.

Es gibt ja große und kleine Tiere, zum Beispiel Elefanten, Hunde, Katzen, Hasen, Frösche, Löwen, aber auch uns Ameisen. Auch die Gefühle, wie Liebe, Wut und Freundlichkeit, hat Gott sich ausgedacht. Überlegt mal, wie kreativ er war und wie viele Ideen er für die Welt hatte. Stellt euch mal vor, wie unterschiedlich die Pflanzen und Tiere alle sind.

Und auch die Menschen sind alle unterschiedlich, wenn sie sich auch manchmal ähnlich sind. Meine Uroma Ameise hat immer gesagt: „ Der liebe Gott kann sich ja gar nicht so viele verschiedene Gesichter ausdenken.“ Es wäre ja möglich, dass jeder einen Doppelgänger auf der Welt hat. Vielleicht gibt es ja auch einen zweiten Arthur. Das wäre irgendwie eine lustige Vorstellung und ich möchte ihn gerne mal kennenlernen.

Bei uns Ameisen und allen Tieren ist das ja schon schwierig mit dem Auseinanderhalten. Bei euch Menschen ist das etwas einfacher. Euer Fingerabdruck macht euch einzigartig, den gibt es nur einmal weltweit.8 Milliarden Menschen leben auf der Welt, sekündlich werden Menschen geboren, aber sie sterben auch. Wie viele Ameisen es weltweit gibt, weiß keiner. Es gibt 13.000 Arten auf der ganzen Welt und es gab uns auch schon zur Zeit der Dinosaurier. Die Meisten von uns leben in den tropischen Regenwäldern.

Schon alleine in unserem Ameisenhaufen bei der Leutenberge Kirche wohnen ja mehrere Tausend Ameisen.

Bild: Heidi Richter

Ihr Menschen überlegt und untersucht schon sehr sehr lange, wann und wie die Welt entstanden. Natürlich kann das keiner ganz genau wissen, aber schon immer haben Menschen irgendwie geglaubt und gewusst, dass Gott das gemacht hat.

In der Bibel gibt es zwei Geschichten darüber, die Schöpfungsgeschichten. Im Rahmen einer Siebentagewoche hat Gott die Welt erschaffen: Licht und Finsternis bzw. Tag und Nacht; die Wasser über der Himmelsfeste und die darunter; das Meer und das Land mit den Gräsern, Kräutern und Bäumen; die Himmelslichter als Orientierungshilfen für die Festzeiten – eines für den Tag (die Sonne), eines für die Nacht (der Mond); die Tiere des Wassers und der Luft; die Landtiere und die Menschen, die er männlich und weiblich schafft und denen er die Herrschaft über die Schöpfung anvertraut hat. Am siebten Tag vollendete Gott die Schöpfung und ruhte von seinen Werken aus – damit war der siebte Tag als Ruhe- und Festtag. Es ist heute euer Sonntag, aber darüber schreibe ich ein anderes Mal.

Einige der erschaffenen Dinge seht ihr auch auf dem Bild zusammen mit mir. Einige Menschen streiten aber, wie die Welt entstanden ist. Dabei geht es um die Frage, ob die Welt durch Zufall entstanden ist, z.B. durch den Urknall und Evolution, oder ob Gott diese ganzen tollen Ideen hatte. Naja – jedenfalls habe ich mich dazu auch schon einmal ein bisschen mit meinem kleineren Bruder Aaron Ameise gestritten. Ich sage mir halt, so etwas Schönes wie unsere Erde, die vielen Tierarten und das so genau abgestimmte Ökosystem können doch nicht durch Zufall entstanden sein. Ich finde es viel schöner zu wissen, dass Gott jede kleine Ameise und auch jeden von euch Menschen mit einem genauen Plan gemacht hat.

Schaut euch doch einmal um, wie schön unsere Erde ist, wenn ihr zum Beispiel in den Urlaub fahrt. Sind die Berge, die Seen, das Meer und die Natur überhaupt nicht einfach nur toll?! Und wenn noch die schönen Dinge, die sich die Menschen dazu ausgedacht haben, dazukommen, dann ist es doch traumhaft.

Die Erhaltung der Schöpfung durch euch Menschen ist daher super wichtig. Dabei können schon kleine Sachen, wie zum Beispiel Müll reduzieren und trennen, Wasser sparen, nicht immer das Auto benutzen und ein guter Umgang mit der Tier- und Pflanzenwelt, helfen. Für mich ist es wichtig, dass ihr uns Ameisen leben lasst, auch wenn wir manchmal in Häusern sind, wo wir nicht hingehören und dort ein bisschen stören oder was vom Essen stibitzen. Außerdem dürft ihr Ameisenhaufen nicht zerstören, denn sie sind unser Zuhause. Gott hat sich die Welt so schön gedacht und wir wollen und sollen sie doch nicht kaputt machen…

In diesem Sinne schicke ich euch ganz liebe sommerliche Grüße

Euer Arthur

Arthur und Himmelfahrt

Hallo liebe Menschenkinder und Erwachsene,

ich bin es wieder, euer Arthur Ameise, und ich möchte euch heute etwas zum nächsten Fest im Osterfestkreis des Kirchenjahres, nämlich Christi Himmelfahrt, erzählen. Ihr Menschen fahrt ja grundsätzlich viel, z.B. in den Urlaub, zur Arbeit, in die Schule oder in den Kindergarten, zur Kirche und vieles mehr – aber in den Himmel? Die christlichen Menschen glauben, dass man nach dem Tod dort hinkommt. Aber wie sieht es denn dort aus? Gesehen hat es ja noch keiner, der noch hier auf der Erde lebt. Die Sonne, den Mond, die Stern, die Wolken, Blitz und Donner, den Regen und den Schnee, den Regenbogen – all das kann man am Himmel sehen. Die Frage ist, was ist das Unsichtbare – wie sieht es im Himmel bei Gott aus?

Im Glaubensbekenntnis der Christen heißt es von Jesus: aufgefahren in den Himmel, er sitzt zur Rechten Gottes. Ich kleine Ameise stelle mir also vor, dass Gott im Himmel wohnen muss. Sitzt er denn da auf einer Wolke mit einem Glas Brause in der Hand und schaut in seinem Fernseher, was so auf der Erde mit euch Menschen und uns Ameisen und allem Anderen hier passiert? Und wohnen da auch alle Menschen und Ameisen, die schon gestorben sind? Dann wären ja Uroma und Uropa Ameise vielleicht auch schon dort.

Außerdem frage ich mich, was die Alle im Himmel so machen. Strickt Uroma Ameise dort auch Strümpfe? Ist es im Himmel lustig oder sind dort alle traurig? Und die wichtigste Frage für mich ist, ob man dort Gott auch treffen und mit ihm sprechen kann.

Einer, der es wissen müsste, ist Jesus. Laut der Bibel und wie ich es in der Kirche mal gehört habe, soll Jesus nach seinem Tod und der anschließenden Auferstehung nach 40 Tagen vor den Augen seiner Freunde in den Himmel aufgefahren sein. Vielleicht hat er ja auch eine Treppe benutzt.

Christi Himmelfahrt feiert ihr Menschen in diesem Jahr am 26. Mai. Das Fest hat allerdings nicht in allen Jahren den gleichen Termin. Es richtet sich nach Ostern und findet immer 40 Tage nach dem Fest der Auferstehung Jesu statt. Eines ist jedoch in jedem Jahr gleich, nämlich der Wochentag an dem Christi Himmelfahrt gefeiert wird.

Es ist immer ein Donnerstag und in Deutschland ein Feiertag. Also müsst ihr Kinder nicht zur Schule gehen und eure Eltern nicht arbeiten. Meine Ameisenfreunde und ich müssen an dem Tag auch nicht in die Ameisenschule. Außerdem hat der Tag mehrere Namen. Er wird auch Vater- oder Männertag genannt. Die Männer in der Menschenwelt sind dann oft unterwegs und machen gemeinsame Wanderungen. Papa Ameise ist da mit seinen Freunden auch immer auf Tour und vielleicht darf ich auch bald mal mit, ich bin ja auch schon ein kleiner Ameisenmann.

Außerdem können wir Kinder den Tag nutzen, um unseren Vatis einmal eine Freude zu bereiten, darüber freuen sie sich bestimmt ganz sehr. In den Gottesdiensten ist es in manchen Kirchen so, dass wirklich eine Jesusfigur an einem Seil bis an die Decke gezogen wird. Hier bei uns habe ich das leider noch nicht gesehen, aber vielleicht kommt das ja mal noch.

Wenn ihr Lust habt, legt euch doch auch einmal ins Gras und beobachtet einfach die Wolken am Himmel oder schaut nachts einmal in die Sterne und stellt euch vor, wie es da oben wohl aussehen wird, da wo Jesus und Gott nun gemeinsam auf uns alle herabschauen.

Ich schicke euch liebe Grüße und sage bis bald
euer Arthur Ameise

Arthur und der Frieden

Hallo Ihr Lieben,

normalerweise habe ich ja immer gute Laune, aber heute bin ich doch etwas traurig. In meinem neuen Text möchte ich über ein Thema schreiben, über das ich dachte, dass ich und ihr Menschen hier uns niemals solche Gedanken machen müssen. Leider ist aber seit dem 24. Februar 2022 alles anders auf der Welt und es ist wichtiger denn je, über das Thema FRIEDEN nachzudenken.

Krieg gibt es ja schon lange und immer wieder auf der Welt, z.B. in Syrien, in Afghanistan oder Israel. Es ist immer sehr sehr schlimm, besonders für die direkt betroffenen Menschen. Jetzt beim Krieg in der Ukraine ist das Alles aber näher als sonst und daher haben viele Menschen Angst davor. Sie haben Angst vor Kämpfen, aber hier in Deutschland auch Bedenken vor den sogenannten wirtschaftlichen Folgen zum Beispiel im Supermarkt, wo es manchmal schon kein Öl oder keine Nudeln mehr gibt. Viele Dinge werden für euch Menschen teurer, vor allem Benzin zum Tanken oder Öl zum Heizen. Die meisten Menschen können nichts für den Krieg, es sind immer nur einzelne Menschen, die ihn aus unerfindlichen Gründen wollen und das Kämpfen beginnen. Jeder macht mal Fehler, aber eben Jeder und deshalb sollte sie auch jeder Mensch und jede Ameise akzeptieren lernen. Krieg bedeutet immer Trauer, Leid, Tod, Zerstörung und niemals etwas Gutes. Er kann niemals die Lösung für ein Problem sein.

Christliche Menschen stehen im Auftrag Gottes für den Frieden ein. Jesus hat in seiner Bergpredigt gesagt: „Selig sind diejenigen, die Frieden stiften.“ Das soll heißen, dass die Menschen oder auch die Ameisen glücklich sind, die sich für den Frieden einsetzen. Und das kann man auch schon im kleinen Rahmen tun. In meiner Ameisenschule haben sich zum Beispiel letzte Woche auch zwei meiner Mitschüler gestritten und da habe ich sie gebeten, doch einfach aufzuhören und mal in Ruhe miteinander zu reden. Das hat auch gut geklappt.

In der Bibel gibt es noch mehrere Textstellen zum Thema „Frieden“, wie zum Beispiel die hier: „Suche Frieden und jage ihm nach“. Vielleicht kennen Einige von euch auch noch die Geschichte meines Opas von den vier Kerzen auf dem Adventskranz. Neben den Kerzen Glaube, Hoffnung und Liebe war als vierte Kerze der Frieden dabei.

Friedenssymbole sieht man ja im Moment überall: die Regenbogenfahne, Hände oder die Friedenstaube. Überall fanden und finden in den Kirchen Friedensgebete statt. Sie sind immer sehr emotional. Ich weiß das, weil ich letztens mal wieder neugierig war und einfach in die Kirche gekrabbelt bin und zugeschaut und zugehört habe.

Auf dem Foto seht ihr dieses Mal ein Bild von meiner Mama Ameise, die sehr gerne malt. Sie hat mich und Ameisenfreunde auf der ganzen Welt gezeichnet. Egal ob es eine Ameise aus China, aus der Ukraine, eine jüdische oder afrikanische Ameise ist – Alle haben, wie bei euch Menschen auch, Frieden, Respekt, Gerechtigkeit, Freundschaft und alles Gute für ihr Leben verdient.

Im Moment wollen in eurer Menschenwelt ja ganz viele Leute helfen und tun dies auch durch Spenden von Geld und Anziehsachen oder anderen Dingen. Manche nehmen sogar Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, bei sich auf und bieten ihnen ein neues Zuhause. In unserem Ameisenhaufen lebt seit ein paar Tagen auch eine kleine Ameisenfamilie aus der Ukraine. Sie sind in einem Koffer mit nach Deutschland gekommen. Die kleinen Mädchen weinen abends oft, weil sie so traurig sind und Heimweh haben. Am Tag versuchen wir, gemeinsam zu spielen und auch Spaß zu machen.

Außerdem gibt es auf der ganzen Welt Friedensdemonstrationen. Dazu gehen Menschen auf die Straßen und zeigen, dass sie für den Frieden und gegen den Krieg sind. Das habe ich zumindest in der Kirche schon einmal so gehört. Dabei zu sein wäre für mich als kleine Ameise viel zu gefährlich. Aber solche Veranstaltungen zeigen doch, dass viele Länder und Menschen zusammen halten und das ist doch ein schönes Gefühl.

Mein Uropa Ameise hat gelebt als Krieg in Deutschland war. Bevor er gestorben ist, hat er immer erzählt, dass das ganz ganz schlimm war und dass er Niemanden wünscht, das erleben zu müssen. Er wollte, dass wir in einer Welt im Frieden aufwachsen. Am Ende sollte die Hoffnung stehen, dass alles wieder gut wird und dass wir darauf vertrauen können, dass Gott dafür sorgt und uns dabei hilft.

Ich habe mal ein Lied gehört, das heißt „Wozu sind denn Kriege da?“. Das frage ich mich auch immer wieder aufs Neue. „Kriege gehören ins Geschichtsbuch und nicht in unsere reale Welt.“ Das ist ein Spruch, der mir im Gedächtnis geblieben ist. Bitte Gott hilf uns, dass es endlich ein Ende hat.

Ich hoffe, dass mit dem Sommer auch das Gute und der Frieden wieder auf die Welt zurückkommen.

Es grüßt euch ganz lieb

Euer Arthur Ameise

Arthur und die Liebe

Huhu ihr Lieben,

ich bin es wieder, Euer Arthur Ameise.

Zum Beginn des neuen Jahres habe ich mir Gedanken über ein ganz wichtiges Wort gemacht, nämlich das Wort Liebe.

Das hat mehrere Gründe. Das Fest der Liebe – das Weihnachtsfest – habt ihr Menschen ja zum Ende des alten Jahres gefeiert und nun im Februar gibt es den Tag der Verliebten in eurer Welt. Aber dazu kommen wir gleich. Noch sind wir ja auch in der christlichen Weihnachtszeit. Sie dauert übrigens bis zum 2. Februar und auch, wenn der Tag der Verliebten nicht zum Kirchenjahr gehört, ist er schon interessant.

Das Thema Liebe sollte im Leben jeden Tag eine große und wichtige Rolle spielen. Viele Menschen haben dich lieb, zum Beispiel die Eltern, Großeltern, Geschwister oder Freunde und bei uns Ameisen ist das natürlich genauso. Ohne Liebe können die Menschen und auch die Ameisen nicht leben, genauso wie ohne Luft und Wasser kein Leben möglich ist. Das hat sich Gott für uns Lebewesen so ausgedacht. Vielleicht gibt es deswegen auch so viele Wörter, in denen das Wort „lieb“ vorkommt. Ich kenne zum Beispiel liebevoll, Liebesbrief, lieblich, lieben, Tierliebe, Mutterliebe, Geschwisterliebe, Gottesliebe. Überleg mal, welche du noch kennst.

Das Bild für die Liebe, nämlich das Herz, kennt ihr neben dem Kreuz für den Glauben und dem Anker für die Hoffnung schon von meinem Bauch. Und wer von euch meine letzte Geschichte von den vier Kerzen am Adventskranz gelesen hat, der weiß das vielleicht auch noch.Mein Opa Ameise krabbelt in der Kirche ja immer mal in der Bibel herum und liest sich wichtige Textstellen durch. Er hat mir zu Weihnachten erzählt, dass er einen ganz schönen Text gefunden hat, der super zu den Bildern auf meinem Bauch passt. Ich glaube er heißt so: Und am Ende bleiben diese drei: Glaube, Hoffnung, Liebe. Und die Liebe ist die Größte unter ihnen.

Wichtig ist, dass Gott alle Menschen und Ameisen lieb hat und, dass nur unser Glaube an ihn wichtig ist, auch wenn wir manchmal schlechte Sachen machen oder ein bisschen böse sind. Und auch die Menschen oder wir Ameisen streiten manchmal untereinander, auch wenn wir uns eigentlich ganz doll lieb haben. Wichtig ist nur, dass danach alles wieder gut wird und wir uns wieder lieben wie vorher. Außerdem möchte ich euch heute etwas zur Liebe erzählen, nun ja, weil ich auch ein bisschen verliebt bin.

Sie heißt Anni und geht in meine Ameisenklasse. Ihr seht sie auf dem Bild. Ist sie nicht niedlich? Und erst der kleine Stern auf ihrem Bauch. Ach, ich mag Anni wirklich total gern. Ihr fragt euch, wie ich das spüre?

Naja, erst einmal bin ich gerne mit ihr zusammen und wenn wir nicht zusammen sind, dann kann ich an fast Nichts anderes denken als an sie, vielleicht an ein paar Kekskrümel, aber an sonst nichts. Und wenn sie mich dann so lieb anschaut, dann habe ich ein richtiges Kribbeln im Bauch.

Liebe heißt aber nicht nur, dass man in guten Zeiten zusammenhält, sondern genauso wichtig sind die nicht so schönen Zeiten. Anni hat mich letztens getröstet, als ich in der Ameisenschule mal eine schlechte Note bekommen habe. Das fand ich ganz lieb von ihr und das Gleiche würde ich natürlich für sie auch machen.

Während ich euch versuche zu erklären, was Liebe ist, nimmt mich Mama Ameise in den Arm und drückt mir ein Küsschen auf die Stirn und da wird mir klar, dass das Wort „Liebe“ manchmal keine Worte braucht, sondern sich selbst erklärt.

Sie gibt es in so vielen verschiedenen Formen und Erscheinungen. Man kann sie nicht an- und ausknipsen wie eine Lampe, sie ist einfach da. Und für dieses große Wort gibt es eben auch den 14. Februar – den Valentinstag.

Die Menschen haben ihn, weil sie sich an den heiligen Valentin aus dem 3. Jahrhundert erinnern. Er hat sich für verliebte Menschen eingesetzt, z. B. Soldaten, die eigentlich nicht heiraten durften und Blumen verschenkt und vor allem hat er sich aus Liebe zu Gott die Religion nicht verbieten lassen. Daher sind auch die Bräuche für den Tag entstanden.

Wenn ich so richtig darüber nachdenke, kann man die Liebe nicht wirklich erklären und vielleicht ist das auch ganz gut so. Vielleicht müssen Menschen und auch kleine Ameisen nicht immer alles erklären können, was sich Gott für sie überlegt hat.

In diesem Sinne sende ich euch ganz liebe Grüße

Euer Arthur

Arthur liebt die Adventszeit und erklärt sie uns

Liebe Menschenkinder und Erwachsene,

in eurer Welt beginnt nun die schönste Zeit des Jahres, die Zeit der Lichter, der Tannenbäume, der Plätzchen und vieler weiterer schöner Sachen – die Adventszeit. Für euch Menschen soll sie eine ruhige Zeit als Warten auf die Weihnachtszeit sein, auch wenn sie ganz oft eher mit Stress verbunden ist. Ihr habt viele Bräuche, wie z.B. das Schmücken der Häuser mit vielen, vielen Lichtern, Weihnachtsmännern, Krippen, Tannengrün und Vielem mehr. Ihr Kinder bekommt einen Adventskalender, der euch das Warten auf das Weihnachtsfest verkürzen soll.

Es gibt Festtage, die an berühmte Menschen erinnern, wie der Barbaratag am 4. Dezember oder der Nikolaustag am 6. Dezember. Habt ihr eure Schuhe dafür eigentlich schon geputzt? Ich habe ja keine Schuhe, aber meine Strümpfe sind schon frisch gewaschen und einer liegt auch für den Nikolaus bereit.

Die Krippe als Schmuck zeigt die Geburt Jesu. Da ist er also noch ein ganz kleines Baby und seine Eltern, die Hirten und Könige sind auch dabei, manchmal auch Tiere. Der Weihnachtsbaum wird aufgestellt und geschmückt. Wir haben in unserem Ameisenhaufen auch einen kleinen Weihnachtsbaum. Ich sitze sehr gerne darunter und schaue mir den Schmuck und die Lichter an und natürlich den Stern ganz oben auf der Spitze. Den darf ich immer ganz zum Schluss, wenn der Baum fertig geschmückt ist, oben drauf setzen.

Bei euch Menschen gibt es Weihnachtsmärkte, wo sich viele Menschen treffen und zusammen fröhlich sind. Das ist aber für mich als kleine Ameise viel zu gefährlich, leider.

Ein wichtiger und schöner Brauch ist auch der Adventskranz. Er sah ja ursprünglich mal ganz anders aus. Da waren nicht nur vier Kerzen drauf, sondern ganz viele, für jeden Tag im Advent eine. Die Kerzen für die Adventssonntage waren weiß und die anderen rot. Der Kranz war ganz schön groß, glaube ich.

Ich finde außerdem die Engel in der Dekoration als Boten Gottes ganz toll. Ich würde ganz gerne mal einen richtigen Engel sehen. Ihr auch?Das Wort „Advent“ bedeutet so viel wie Ankunft, aber wer kommt denn wo an? Die Christen glauben, dass Jesus an Weihnachten geboren wurde und feiern jedes Jahr dieses Fest. Der Advent ist die Vorbereitungszeit auf die Ankunft Jesu in der Welt, also die Vorfreude auf seine Geburt und dazu gibt es die vier Adventssonntage.

Natürlich weiß ich das als kleine Ameise nicht alles alleine, sondern mein Opa Ameise hat mir wieder eine Geschichte aus seinem großen Geschichtenbuch vorgelesen.

Sie handelt davon, wie sich die vier Kerzen auf dem Adventskranz einmal unterhalten haben. Eigentlich ist sie sogar ein bisschen traurig, aber sie hat ein gutes Ende. Habt ihr Lust, dass ich Euch die Geschichte erzähle?

Los geht´s: „Die vier Kerzen brannten am Adventskranz und es war still. Da hörte man, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heiße Frieden.“ „Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht!“ Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz. Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich heiße Glauben, aber ich bin überflüssig.“ „Die Menschen wollen von Gott nichts wissen.“ „Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne!“ Ein Luftzug wehte durch den Raum und die Kerze war aus. Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: „Ich heiße Liebe.“ „Ich habe keine Kraft mehr zu brennen.“ „Die Menschen stellen mich an die Seite.“ „Sie sehen nur sich selbst und nicht die Anderen, die sie lieb haben sollen.“ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht. Da kam ein Kind in den Raum. Es schaute die Kerzen an und sagte: „Aber, aber ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!“ Und fast fing es an zu weinen. Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab nur keine Angst!“ „Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden.“ „Ich heiße Hoffnung.“ Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an. Ende!“

Ist der Gedanke nicht schön, dass die Hoffnung bleibt und damit Alles möglich ist? Meine Lieblingsfarbe Grün für die Hoffnung sehen wir nicht nur am Adventskranz sondern auch am Weihnachtsbaum. Und die Zeichen auf meinem Bauch haben ja mit den Namen der Kerzen auch etwas zu tun. Deshalb solltet auch Ihr Menschen die Hoffnung haben, dass in eurer Welt alles wieder schön wird. Ich weiß, dass es bei euch in der Menschenwelt in der letzten Zeit nicht so einfach war. Aber bitte denkt daran, dass gegenseitige Liebe, Gerechtigkeit, Respekt und Verständnis das Wichtigste sind und diese nicht verloren gehen sollten.

Draußen liegt im Advent Schnee und es ist eine klirrende Kälte. Da kann man es sich drinnen schön gemütlich machen mit Feuer im Kamin und Kerzenwärme. Letztes Jahr gab es in der Kirchgemeinde eine Adventsreise durch alle Kirchen und die soll es wohl auch in diesem Jahr wieder geben. Ich bin sehr gespannt und werde das genau für Euch beobachten.

Ich wünsche allen Menschenkindern und Erwachsenen eine schöne, besinnliche und gesunde Adventszeit mit der einen oder anderen Überraschung und ein frohes und friedliches Weihnachtsfest. Wir lesen uns im neuen Jahr 2022 wieder.

Alles Liebe, Euer Arthur

Arthur und der Tag der Laternen – der Martinstag

Ein besonderer Tag ist auch immer der 11. November. Viele Kinder, aber auch Eltern sind mit Laternen unterwegs. Da wird es ganz schön hell in unserem Ameisenhaufen und man muss als kleine Ameise aufpassen, dass einen keiner aus Versehen zertritt. Schon von Weitem hört man viele Kinder lachen, erzählen oder auch Lieder singen und der Posaunenchor ist aktiv. Sie singen dann zum Beispiel „Laterne, Laterne“ oder „Sankt Martin“.

Apropos Sankt Martin. Vor ein paar Jahren habe ich mich gefragt, wer dieser Martin denn überhaupt ist, vom dem da gesungen wird. Also habe ich mich heimlich in die Kirche geschlichen und beim Gottesdienst zugehört und – geschaut.

Der Pfarrer hat alle noch einmal begrüßt. Mein Onkel Fritz sagt, dass er „noch einmal“ sagt, weil die Kinder und ihre Eltern sich nicht erst in der Stadtkirche treffen, sondern schon am Friedhof von Leutenberg an der katholischen Kapelle. Dort spielt der Posaunenchor schon ein Lied und dann wandern alle mit ihren Laternen los in Richtung Marktplatz. Dort wird dann noch einmal gesungen und dann erst geht es hinauf auf den Berg zur Kirche. Onkel Fritz muss es ja wissen, er hat das schließlich schon einmal genau beobachtet.

In der Kirche wird dann die Geschichte vom heiligen Martin nacherzählt oder auch von Kindern gespielt. Das ist in jedem Jahr anders. Die Geschichte jedenfalls ist schon sehr alt, nämlich über 1600 Jahre. Martin war ein Soldat in Frankreich. An einem kalten Winterabend war er mit seinem Pferd vor der Stadt unterwegs. Dort traf er auf einen armen Bettler, der sehr gefroren hat, weil es draußen bitterkalt war. Martin zögerte nicht lange und teilte mit dem Schwert seinen Mantel und gab die Hälfte an den Bettler ab. Dieser freute sich sehr. In der Nacht träumte Martin von Jesus, der ihm sagte, dass er der arme Mann war, den er mit dem Mantelteil vorm Erfrieren bewahrt hat. Die gute Tat sprach sich herum und die Menschen wollten, dass Martin nicht mehr Soldat ist, sondern Bischof wird. Er selbst wollte dies aber nicht unbedingt und versteckte sich im Gänsestall. Die Gänse aber schnatterten so laut und verrieten ihn damit. Also wurde Martin doch Bischof. Ja, jetzt wisst ihr es, warum der 11. November als Erinnerung an diesen Mann gefeiert wurde, nämlich weil er so nett und hilfsbereit war, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

Nach der Geschichte wird meistens noch ein Gebet gesprochen und man hört vielleicht noch ein oder zwei Lieder. Am Schluss gibt es für alle Menschen noch ein Martinshörnchen. Die Idee ist, dass man sich das Hörnchen mit Jemanden teilt, so wie Martin den Mantel geteilt hat. Manchmal fallen ein paar Krümel auch auf den Boden. Die sind dann für mich und meine Familie. Die sind lecker, sage ich euch. Meine Geschwister und ich freuen uns schon das ganze Jahr darauf. Und unsere Eltern haben uns gelernt, dass auch wir Ameisen uns die leckeren Hörnchenkrümel untereinander teilen.

Auf dem Bild seht ihr mich mit meiner Laterne – natürlich in grün meiner Lieblingsfarbe und mit den typischen Symbolen des Martinstages. Wichtig ist, dass so eine Laterne ganz viel Licht bringt und die Welt ein kleines bisschen heller macht – so, wie auch die gegenseitige Hilfe und das Teilen die Menschen- und die Ameisenwelt schöner machen.

Ich schicke Euch helle Grüße in dieser herbstlichen Zeit.

Euer Arthur

Arthur Ameise

Arthur erklärt Erntedank

Hallo liebe Menschenkinder, heute möchte ich Euch etwas zum Thema „Erntedankfest“ erzählen. Dazu habe ich Euch eine Geschichte von meinem Opa Ameise mitgebracht, aber dazu komme ich gleich. Das Erntedankfest feiert Ihr Menschen im beginnenden Herbst. Ihr wollt dann offiziell „Danke“ sagen, nicht nur für Sachen, die man im tatsächlichen Sinne von einem Feld erntet, sondern auch für alles Andere, was Ihr von Gott bekommt. Meine Eltern haben mir gelernt, dass „Danke“ eines der wichtigsten Wörter überhaupt ist, auch bei uns Ameisen. Manchmal ärgere ich meine Familie ein bisschen, wenn ich zu Hause im Ameisenhaufen Merci, Thank you oder Gratias sage. „Danke“ in den verschiedenen Sprachen habe ich nämlich schon in der Schule gelernt.

Letzte Woche erst hat mir Opa Ameise eine Geschichte von einer berühmten Ameise erzählt. Diese Erzählung fand ich sehr schön und ich glaube sie ging so: „Eine Ameise war einmal auf dem Weizenfeld unterwegs, als sie dort ein übriggebliebenes Weizenkorn entdeckte. Dieses erwartete den Regen, um in die rettende Erde zurückzukehren. Die Ameise lud es auf und trug es mit großer Mühe in Richtung des heimischen Ameisenhaufens. Plötzlich begann das Korn zu sprechen und sprach: „ Warum lässt du mich nicht liegen?“ Die Ameise war erstaunt und antwortete: „Dann werden die Bewohner unseres Ameisenhaufens aber keine Vorräte für diesen Winter haben und wir müssen hungern. Wir sind viele Familienmitglieder in unserem Zuhause und jede Ameise muss soviel in die Vorratskammer bringen, wie sie nur findet.“

Bild: Heidi Richter

Darauf sagte das Korn: „Ich bin aber nicht gemacht, um gegessen zu werden. Ich bin ein Samen und Gottes Idee für mich ist, dass aus mir eine neue Pflanze wächst. Liebe Ameise, lass uns doch einen Vertrag miteinander machen.“ Die Ameise lauschte und fragte: „Was für ein Vertrag soll das denn sein?“ Das Weizenkorn sagte: „Wenn du mich hier auf dem Feld lässt, wirst du in einem Jahr hunderte Körner meiner Art von mir bekommen. Du kannst mir vertrauen.“ Die Ameise war etwas verwundert, aber sie dachte: Mehr als hundert Körner im Tausch gegen eins, das wäre super und ein Wunder. Und sie fragte das Weizenkorn: „Aber wie willst du das schaffen?“ Das Korn entgegnete: „Es ist ein Geheimnis, das Geheimnis des Lebens und Wachsens. Du kannst mir sogar dabei helfen. Hebe ein Loch aus und lege mich hinein. In einem Jahr kannst du zurückkehren.“

Ein Jahr später hatte das Weizenkorn sein Versprechen tatsächlich gehalten. Die Ameise rief laut „Danke“ Richtung Himmel und sie hatte damit wohl sowohl Gott als auch das Weizenkorn aus dem letzten Jahr gemeint.“

Ist das nicht eine tolle Geschichte vom Danke sagen, vom zufrieden sein, aber auch vom Geduld haben. Darum geht es Euch Menschen, aber uns Ameisen ja. Bekanntlich sind wir kleinen Ameisen ja sehr fleißige Tierchen. Wir können das vierzigfache unseres Körpergewichts schleppen, aber ohne Gottes Hilfe können auch wir nicht überleben. Ich habe in der Kirche letztes Jahr zum Erntedankfest ein sehr schönes Lied gehört: Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen liegt nur in Gottes Hand. Im Herbst danken die Menschen Gott für Alles – für das Leben, für Essen und Trinken, die Ernte, die Zufriedenheit. Sie lernen manchmal vielleicht auch den Umgang mit der Schöpfung und der Natur neu kennen. Als Zeichen für die Dankbarkeit werden die Kirchen schön geschmückt, z.B. mit Erntekronen, Blumen, Brot, Trauben, Kürbissen, Kartoffel, Mehl, Nudeln und vielem mehr. Das sieht immer sehr schick aus und bringt eine tolle Atmosphäre in die Kirche, finde ich. Die Menschen wissen, dass es ohne Gottes Hilfe nicht geht. Ich finde ja, dass das auch öfters mal ein Anlass ist, Danke zu sagen und nicht nur zum Erntedankfest.

Das war es heute schon wieder von mir. Ich hoffe, auch Euch hat Opas Geschichte gefallen.

Bis bald
Euer Arthur Ameise