Andacht zum Monatsspruch Juli

Text: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart – Grafik: © GemeindebriefDruckerei

Liebe Leserinnen und Leser,

ich mag Dinge, die vor mir da waren und nach mir da sein werden.

Der Fliederbaum, der sich schon knochig und gewunden an die Ecke unseres Hauses schmiegte als ich noch ein Kind war. Erste Kletterversuche habe ich dort gemacht und seine Blüten in eine Vase gestellt. Und wenn ich seinen Duft vernahm, habe ich geglaubt, so würde es im Himmel riechen.

Hier am Fuß des Berges, an dem vor mehreren hundert Jahren der Grundstein für die Kirche gelegt wurde. Der Berg scheint dem Zahn der Zeit mühelos stand zu halten, während die Menschen, die an seinem Fuß stehen andere sind.

Auch in der Kirche sitze ich gerne. Andere haben ihre Steine neu übereinander geschichtet, als ein Brand sie zerstörte. Haben die Bögen der Fenster konzipiert und kunstvoll die Emporen bemalt.

All diese Dinge erzählen Geschichten.

Wie viele Gebete haben sie vernommen, wie viele Paare haben sie gesehen, die zuversichtlich und hoffnungsvoll „Ja“ zueinander sagten? Und haben sie auch jene trösten können, die Abschied nehmen mussten, die sich in schweren Zeiten in diese Mauern geflüchtet haben?

Ja, ich mag den Fliederbaum, den Berg und die schöne Kirche. Sie erzählen mir von Verlässlichkeit. Sie stehen für ein Versprechen von Beständigkeit, das ich weder einlösen kann noch muss.

Dafür ist ein anderer da.

Es gibt vieles, was mich überdauern wird. Ich führe manches fort, was ein anderer begonnen hat. Und anderes, was ich beginne, wird vielleicht eine andere vollenden.

Ich weiß: Auch die Dinge, von denen ich erzählt habe, werden irgendwann einmal vergehen. Und doch scheinen sie mir da zu sein für eine kleine Ewigkeit.

Als seien sie Bilder, die über sich hinausweisen und mehr sagen, als es mit Worten möglich ist. Sie sind Hinweise, eingebaut in unsere vergängliche Welt, die schon von Gott erzählen, der ewig ist und sich von nichts fassen lässt, weder in Raum noch Zeit.

Einen unvergesslichen Sommer wünscht Ihnen,

Ihre Pfarrerin Sarah Zeppin

Eindrücke vom Orgelsommer

Der Leutenberger Orgelsommer ist am heutigen Freitag gestartet und 23 Besucherinnen und Besucher lauschten den Klängen von Marion Meinhardt.

Hörprobe von Station 1 des Leutenberger Orgelsommers

In 14 Tagen geht der Orgelsommer in Steinsdorf weiter.

Ordination von Frau Zeppin

Da Frau Zeppin am 2. Mai nicht zu ihrer Ordination nach Magdeburg fahren konnte, soll diese im Juli nachgeholt werden – in der Kirche in Leutenberg.

Wir freuen uns, Sie herzlich einzuladen, zum Ordinationsgottesdienst von Frau Zeppin am 18. Juli um 15 Uhr in der Kirche Leutenberg.

Es wird ein besonderer Gottesdienst, den unser Landesbischof Friedrich Kramer und unser Probst Tobias Schüfer mitgestalten. Wir freuen uns, wenn viele Gemeindeglieder diesen einzigartigen Moment mit erleben.

Leutenberger Orgelsommer

Wir wollen endgültig den Staub und den Coronaschlaf der letzten Monate abschütteln. Und wie könnte das besser gehen, als mit schöner Sommermusik?

Wir laden Sie ein zu unserer sommerlichen Andachtsreihe, die in verschiedenen Kirchen unseres Kirchspiels stattfinden wird. Dabei hören sie vor allem sommerliche Orgelmusik, aber auch andere musikalische Begleitung von verschiedenen Kirchenmusikern aus der Region, sowie kleine geistliche Lesungen.

Termine:

  • 25.6. 19.00 Uhr Leutenberg
  • 9.7. 19.00 Uhr Steinsdorf
  • 23.7. 19.00 Uhr Lehesten
  • 6.8. 19.00 Uhr Herschdorf
  • 20.8. 19.00 Uhr Schmiedebach

Gemeindenachmittage

Im Juni und Juli sind wieder Gemeindenachmittage geplant. Bitte beachten Sie die Aushänge oder die Beiträge auf der Internetseite.

Leutenberg:

  • Mittwoch 16.6. um 14 Uhr
  • Mittwoch 7.7. um 14 Uhr

Lehesten:

  • Mittwoch 23.6. um 14 Uhr
  • Mittwoch 14.7. um 14 Uhr

Schmiedebach:

  • Donnerstag 24.6. um 14 Uhr
  • Donnerstag 15.7. um 14 Uhr

Kirchgeld Lehesten

Das Kirchgeld in Lehesten kann am 9. Juni zwischen 15 Uhr und 16.30 Uhr in der Lutherstube abgegeben werden. 

In diesem Jahr gibt es Schäden an der Beschieferung der Kirche, wahrscheinlich durch den vielen Schnee, zudem versuchen wir die Christenlehre nach der langen Corona-Pause wieder anzukurbeln. Um wieder fröhlich loslegen zu können und unsere schöne Kirche weiter zu erhalten, erbitten wir Ihre Spende. Vielen Dank dafür!

Arthur erklärt Trinitatis

Hallo, ich bin es wieder – Euer Arthur Ameise. Ihr fragt Euch sicherlich, was ich Euch heute zu erzählen habe. Das hat mich meine kleine Schwester Anna, die meine Geschichten immer sehr mag, auch gefragt. Denn viele Menschen und auch Ameisen denken ja, dass wir uns gerade in einer eher langweiligen Zeit im Kirchenjahr befinden. Das ist aber nicht ganz richtig, denn jetzt, wo das Osterfest vorbei ist und auch die Kirche zu Pfingsten schon ihren Geburtstag  gefeiert hat, kommt eine lange Zeit, in der es um Gott geht. Und ich finde das hat er auch verdient. Die Kirche ist dann grün, in der Farbe der Hoffnung, geschmückt. Die Zeit, in der wir jetzt im Jahr sind, ist die Trinitatiszeit. Das habe ich mal gehört, als ich im Tulpenstrauß auf dem Altar saß und dem Gottesdienst gelauscht habe. 

Aber was heißt denn Trinitatis?  Mal wieder so ein schwieriges Wort… Es heißt Dreifaltigkeit. Dabei geht es darum, wie christliche Menschen sich Gott vorstellen. Christen glauben an einen einzigen Gott, der sich unsere Erde mit Euch Menschen und uns Ameisen und Vielem mehr ausgedacht hat. Aber warum heißt es dann DREI-faltigkeit? Mit Falten hat das gar nix zu tun, auch wenn Gott wahrscheinlich schon sehr, sehr alt ist und bestimmt auch ein paar hat. Es geht eher um das Wort „Vielfalt“ – also verschiedene Formen, in denen man sich Gott vorstellen kann. „Aber wieso denn jetzt drei“, fragt mich Anna, „obwohl es doch nur einen Gott gibt?“ Na ja die Menschen sagen ja häufig: „Alle guten Dinge sind drei“, antworte ich ihr dann erst einmal. 

Christliche Menschen glauben, dass Gott drei Formen hat, die alle irgendwie zusammen gehören, aber nicht ganz genau das Selbe sind. Man kann es sich vielleicht ein bisschen so vorstellen: Ich bin manchmal Kind Arthur, natürlich immer ganz lieb, manchmal Freund Arthur und manchmal Bruder Arthur, wo wir uns natürlich auch manchmal streiten. Und ihr seid ja sicherlich auch nicht immer gleich drauf oder? Im Kindergarten oder in der Schule benehmt ihr euch doch sicher auch anders als zu Hause. Oder ich habe noch eine Idee, euch das zu erklären: Wasser gibt es manchmal flüssig, manchmal gefroren als Eis und manchmal als Dampf – es ist dabei immer ein bisschen verschieden, aber es bleibt Wasser. Bei Gott denken es sich die Menschen so: Als Erstes ist Gott ein Vater und damit ein Schöpfer, der sich alles auf dieser Erde ausgedacht hat. Der war vielleicht kreativ und hatte Ideen. Dann ist Gott aber auch Sohn. Jesus hat auf der Erde den Menschen Alles verkündet, was Gott wollte und Gutes für sie möchte. Er war aber eben nur eine bestimmte Zeit bei den Menschen. Das was am schwierigsten zu verstehen ist, finden Anna und ich, ist die Sache mit dem Heiligen Geist. Er zeigt das Handeln Gottes auf der Erde, er gibt Trost und hilft, Entscheidungen zu treffen. Ich finde, das ist ein schöner Gedanke, für uns Ameisen und hoffentlich auch für viele Menschen, dass Gott immer da ist – in welcher Form auch immer. 

Die Gottesdienste in der Kirche beginnen mit den Worten „ … im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ oder Kinder und Erwachsene werden mit diesen Worten getauft. Wenn Ihr das mal wieder hört, dann wisst Ihr jetzt auch, was das bedeuten kann und soll. Ach ja, was ich noch vergessen habe, zu sagen: Das eigentliche Fest Trinitatis wird am ersten Sonntag nach Pfingsten, also im Mai oder Juni jedes Jahr gefeiert und danach kommen ganz viele Sonntage nach Trinitatis, aber dazu kann ich Euch beim nächsten Mal etwas mehr erzählen.

Viele Grüße schickt Euch – Euer Arthur Ameise