Andacht zum Monatsspruch Oktober 2022

Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker.

Offenbarung 15,3

Der Wochenspruch für den Oktober spricht davon, dass Gottes Taten groß und wunderbar sind. Gerecht und zuverlässig sind seine Wege.

Sieht so aber die Wirklichkeit aus? Corona, Krieg in der Ukraine, hohe Gas- und Lebensmittelpreise, die Angst vieler Menschen vor der kommenden Nebenkostenabrechnung, erste Insolvenzen, hohe Abschlagszahlungen und eine zunehmende Zahl von Menschen, die auf die Straßen gehen. Ich habe das Gefühl, dass eine Krise auf die andere folgt. Anzeichen der Endzeit, dafür, dass unsere Welt bald ein Ende hat, sagen manche. Sie wollen im biblischen Buch der Offenbarung Bestätigung finden.

Und ja, Johannes beschreibt dort seine Visionen vom Ende der Zeiten. Faszinierende und gleichzeitig befremdliche Bilder finden sich dort. Von Drachen ist die Rede, von Wasser, das zu Blut wird, Sonnenfinsternissen und Erdbeben.

Aber dann sind da auch die tröstlichen Worte, die ich schon so oft zu Trauerfeiern gelesen habe. Gott selbst wischt den Menschen die Tränen weg und macht Leid und Tod zunichte. Auf der einen Seite die schrecklichen Untergangsszenarien auf der anderen Seite so wunderbar und kraftvoll tröstende Bilder. Schwarz und weiß, dazwischen scheint wenig zu sein.

Wenn man sich bewusst macht, dass Johannes, als er diese Worte schrieb im Gefängnis saß, verzweifelt in einer großen Krise des Lebens, dann ist klar, warum seine Worte so deutlich sind. Sie sollen durch die Krise helfen, indem sie den Blick ganz deutlich auf Gottes Zukunft lenken. Sie rufen: Am Ende wird Christus siegen, über alle, die Unrecht verbreiten. Sie trösten, weil sie wissen, dass Leid und Tod von Gott selbst beendet werden. Ganz deutlich wird: Gott tut das, nicht wir! Wir können uns auf ihn verlassen, seine Wege werden früher oder später zu ihm, in seine Arme führen.

Wenn wir jetzt Krisen erleben, sollten wir unseren Blick wohl besonders deutlich auf unseren liebenden und zuverlässigen Gott richten. Dann entdecken wir nämlich, was auch so alles Wunderbares vor uns liegt: der goldene Herbst, das Erntedankfest, gemütliche Abende mit warmen Getränken und guten Gesprächen, Herbstferien und Ausflüge. Und ja, dann können wir auch voller Hoffnung einstimmen in die biblischen Worte:Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker.

Ihre Pfarrerin Sarah Zeppin.

Wir feiern Erntedank

  • am 25. September in Schmiedebach, Schweinbach und Steinsdorf
  • am 2. Oktober in Leutenberg und Lehesten
  • am 9. Oktober in Herschdorf und St. Jakob

Naturalien können gern auf ortsübliche Weise abgegeben werden. Vom Anna-Luisen-Stift Bad Blankenburg werden diese Spenden dann gern abgeholt.

Geldspenden werden in den Leutenberger Gemeinden für das stationäre Hospiz sowie den ambulanten Hospizdienst in Saalfeld gesammelt.

Gemeindefahrt nach Bamberg – ein Rückblick

Am 13. September starteten wir mit einen Reisebus von Kombus zu unserer Gemeindefahrt nach Bamberg.

Leider durfte der Bus nicht wie erhofft bis auf den Domplatz fahren. Somit hatten wir eine ungeplante Wanderung zum Dom, die unseren Zeitplan etwas durcheinander brachte.

Dort angekommen, bekamen wir mitgeteilt, dass wir unsere Andacht erst im Anschluss an die Führung halten können. So erfuhren wir erst einmal viel Wissenswertes und Historisches über den Dom, bevor wir in der Nagelkapelle zur Ruhe und Andacht gekommen sind.

Anschließend erwarteten uns fränkische Speisen im Gasthaus „Kachelofen“ gleich in der Nähe. Mit einem Spaziergang überbrückten wir die Zeit bis die Stadtrundfahrt in Oldtimer-Panorama-Bussen begann.

Auf diese Weise wurden wir eine Stunde lang an Bamberger Sehenswürdigkeiten vorbei gefahren und haben manches über die Geschichte der Stadt erfahren, die dann auch noch für eineinhalb Stunden auf eigene Faust erkundet werden konnte. Um 17 Uhr saßen alle wieder gesund im Bus für die Heimfahrt.

Nun sind wir schon gespannt, wohin die Gemeindefahrt im nächsten Jahr gehen wird.

Waldgottesdienst – ein Rückblick

„Endlich mal wieder auf der Schwartzenshöhe!“ werden in diesem Jahr einige gedacht haben.

Bei wunderbarem Sommerwetter konnten wir am 28. August einen schönen Gottesdienst mit Pastor Matthias Zieboll und der musikalischen Gestaltung durch den Posaunenchor feiern. Die sich zur Schwartzenshöhe aufgemacht haben, durften sich zudem über Kaffee und Kuchen freuen.

Herzlichen Dank an alle Helfer!

Konfirmation 2024

Wieder startet ein neuer Jahrgang!

Herzliche Einladung an die Jahrgänge 2009/2010 (die in die 7. Klasse kommen), die ab September in diesem Jahr in den Konfirmandenunterricht gehen wollen.

Die Konfirmation ist dann Ende der 8. Klasse.

Wir treffen uns zum ersten Mal zu einer Kennenlernrunde am 15. September um 17 Uhr an der Kirche in Leutenberg und bitten die Eltern dann um 18 Uhr dazuzustoßen.

Meldet euch gerne vorab im Pfarramt.

Sommermusiken – ein kleiner Rückblick

Hier ein kleiner Rückblick in Bildern und Videos auf unsere musikalischen Veranstaltungen im Sommer.

Die Kirchen durften sich überall über wunderbaren Klang und fröhliche Besucher freuen. Nur von Steinsdorf mussten wir leider mit dem Frauenkirchenkantor Matthias Grünert nach Leutenberg ausweichen, da die Orgel nicht spielbar war.

Wir freuen uns, wenn im kommenden Jahr auch wieder unser Sommer musikalisch werden kann.

Bald beginnt die Schule wieder!

Das neue Schuljahr beginnt bald wieder und hält für alle Kinder und Eltern viel Neues und Aufregendes bereit. Wir wünschen allen Schulkindern und Eltern einen guten Start und Gottes Segen für alles, was da kommen mag!

Besondere Gottesdienste mit persönlichem Segen wird es natürlich auch geben: am 4. September

  • in Leutenberg um 10 Uhr
  • in Lehesten um 14 Uhr

Herzliche Einladung!

Waldgottesdienst

Auch in diesem Jahr wollen wir einen regionalen Gottesdienst für das ganze Kirchspiel auf der Schwartzenshöhe feiern.

Wir treffen uns dazu am 28. August um 14 Uhr auf der Schwartzenshöhe, bei schlechtem Wetter in der Kirche in Schweinbach.

Ein geistliches Wort und schöne Musik werden im Mittelpunkt stehen. Im Anschluss wird aber wieder viel Zeit für Kaffee, Kuchen und Erzählen über die Ferienzeit und Urlaube sein.

Herzliche Einladung!

Arthur und die Schöpfung

Hallo ihr Lieben, ich bin es wieder, euer Arthur Ameise.

Schaut mal nach draußen: Es ist Sommer, das Wetter ist toll, die Blumen blühen – deshalb möchte ich euch heute etwas über die Schöpfung, also die Entstehung der Welt, erzählen.

Im Glaubensbekenntnis der Christen heißt es am Anfang: Ich glaube an Gott den Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Das heißt also, dass Gott als Ideengeber Alles erschaffen hat. Dazu gehören die Luft zum Überleben, alle möglichen Pflanzen, aber auch die Tiere.

Es gibt ja große und kleine Tiere, zum Beispiel Elefanten, Hunde, Katzen, Hasen, Frösche, Löwen, aber auch uns Ameisen. Auch die Gefühle, wie Liebe, Wut und Freundlichkeit, hat Gott sich ausgedacht. Überlegt mal, wie kreativ er war und wie viele Ideen er für die Welt hatte. Stellt euch mal vor, wie unterschiedlich die Pflanzen und Tiere alle sind.

Und auch die Menschen sind alle unterschiedlich, wenn sie sich auch manchmal ähnlich sind. Meine Uroma Ameise hat immer gesagt: „ Der liebe Gott kann sich ja gar nicht so viele verschiedene Gesichter ausdenken.“ Es wäre ja möglich, dass jeder einen Doppelgänger auf der Welt hat. Vielleicht gibt es ja auch einen zweiten Arthur. Das wäre irgendwie eine lustige Vorstellung und ich möchte ihn gerne mal kennenlernen.

Bei uns Ameisen und allen Tieren ist das ja schon schwierig mit dem Auseinanderhalten. Bei euch Menschen ist das etwas einfacher. Euer Fingerabdruck macht euch einzigartig, den gibt es nur einmal weltweit.8 Milliarden Menschen leben auf der Welt, sekündlich werden Menschen geboren, aber sie sterben auch. Wie viele Ameisen es weltweit gibt, weiß keiner. Es gibt 13.000 Arten auf der ganzen Welt und es gab uns auch schon zur Zeit der Dinosaurier. Die Meisten von uns leben in den tropischen Regenwäldern.

Schon alleine in unserem Ameisenhaufen bei der Leutenberge Kirche wohnen ja mehrere Tausend Ameisen.

Bild: Heidi Richter

Ihr Menschen überlegt und untersucht schon sehr sehr lange, wann und wie die Welt entstanden. Natürlich kann das keiner ganz genau wissen, aber schon immer haben Menschen irgendwie geglaubt und gewusst, dass Gott das gemacht hat.

In der Bibel gibt es zwei Geschichten darüber, die Schöpfungsgeschichten. Im Rahmen einer Siebentagewoche hat Gott die Welt erschaffen: Licht und Finsternis bzw. Tag und Nacht; die Wasser über der Himmelsfeste und die darunter; das Meer und das Land mit den Gräsern, Kräutern und Bäumen; die Himmelslichter als Orientierungshilfen für die Festzeiten – eines für den Tag (die Sonne), eines für die Nacht (der Mond); die Tiere des Wassers und der Luft; die Landtiere und die Menschen, die er männlich und weiblich schafft und denen er die Herrschaft über die Schöpfung anvertraut hat. Am siebten Tag vollendete Gott die Schöpfung und ruhte von seinen Werken aus – damit war der siebte Tag als Ruhe- und Festtag. Es ist heute euer Sonntag, aber darüber schreibe ich ein anderes Mal.

Einige der erschaffenen Dinge seht ihr auch auf dem Bild zusammen mit mir. Einige Menschen streiten aber, wie die Welt entstanden ist. Dabei geht es um die Frage, ob die Welt durch Zufall entstanden ist, z.B. durch den Urknall und Evolution, oder ob Gott diese ganzen tollen Ideen hatte. Naja – jedenfalls habe ich mich dazu auch schon einmal ein bisschen mit meinem kleineren Bruder Aaron Ameise gestritten. Ich sage mir halt, so etwas Schönes wie unsere Erde, die vielen Tierarten und das so genau abgestimmte Ökosystem können doch nicht durch Zufall entstanden sein. Ich finde es viel schöner zu wissen, dass Gott jede kleine Ameise und auch jeden von euch Menschen mit einem genauen Plan gemacht hat.

Schaut euch doch einmal um, wie schön unsere Erde ist, wenn ihr zum Beispiel in den Urlaub fahrt. Sind die Berge, die Seen, das Meer und die Natur überhaupt nicht einfach nur toll?! Und wenn noch die schönen Dinge, die sich die Menschen dazu ausgedacht haben, dazukommen, dann ist es doch traumhaft.

Die Erhaltung der Schöpfung durch euch Menschen ist daher super wichtig. Dabei können schon kleine Sachen, wie zum Beispiel Müll reduzieren und trennen, Wasser sparen, nicht immer das Auto benutzen und ein guter Umgang mit der Tier- und Pflanzenwelt, helfen. Für mich ist es wichtig, dass ihr uns Ameisen leben lasst, auch wenn wir manchmal in Häusern sind, wo wir nicht hingehören und dort ein bisschen stören oder was vom Essen stibitzen. Außerdem dürft ihr Ameisenhaufen nicht zerstören, denn sie sind unser Zuhause. Gott hat sich die Welt so schön gedacht und wir wollen und sollen sie doch nicht kaputt machen…

In diesem Sinne schicke ich euch ganz liebe sommerliche Grüße

Euer Arthur

Andacht zum Monatsspruch August 2022

Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem HERRN, denn er kommt um die Erde zu richten.

Chronik 16,33

Der Flieder vor meinem Kinderzimmerfenster, weiß und voll die Blüten, die Äste knochig, gewunden und stark. Im Frühjahr drängt der Duft durch das angekippte Fenster und erfüllt den Raum.

Die Birken auf dem Hügel, ihre Äste schwingen im Wind wie lange Zöpfe fröhlich tanzender Mädchen, das Weiß ihrer Stämme leuchtet schon von weitem entgegen.Der Ahorn des Nachbarn, der sich sanft herüberlehnt. Viele Blätter habe ich im Herbst aufgehoben, ihre Farben bewundert, habe sie wieder in die Luft geworfen oder in ein Buch gelegt.

Die Linde, die Besucher auf dem Friedhof seit 150 Jahren begrüßt, milden Schatten auf die Gräber und Trauernden mit ihren weiten dichten Armen legt.

Die kleine Kiefer im Garten, wie oft habe ich mich darunter gesetzt, an ihren rauen Stamm gelehnt, den herben Duft des Harzes in mich aufgenommen und durch die lichten Nadeln in den Himmel geschaut.

Die Kastanie, die auf dem Schulhof stand. Im Frühjahr öffneten sich die klebrigen Knospen und die Blätter stiegen wie eine offene Hand daraus empor. Die kleinen stacheligen Früchte wuchsen, bis sie unzählige Kinder mit glänzenden braunen Kastanien beglückten.

Die Buchen, die am Waldweg Spalier stehen. Im Frühling in wunderbar hellem Grün und im Herbst beglücken sie die Spaziergänger mit einer orange-gelben Pracht.

Es gibt Bäume, die mich geprägt haben. Ich hänge an ihnen als seien Sie Freunde und Freundinnen. Wegbegleiter.

In diesem Jahr hängen in den Buchen viele Äste, die Abgestorben sind, der nächste Sturm wird sie herunter reißen. Die Birken verlieren schon im August die ersten Blätter, blassgelb segeln sie zu Boden.

Die Linde auf dem Friedhof musste gefällt werden. Die letzten Jahre der Trockenheit, Schädlinge und der Zahn der Zeit haben sie die letzte Kraft gekostet.

Nein, die Bäume, die Natur, in diesen immer trockener und heißer werdenden Zeiten haben sie nichts zu lachen und schon gar nicht jubeln. Sie leiden, kämpfen sich durch, werden aber immer schwächer, viele sterben sogar. Hätten sie eine Stimme, so würden sie wohl klagen und weinen, vielleicht sogar schreien.

Ja, wäre das nicht schön, wenn ein Gott käme, um die Erde zu richten? Der dann die Bäume zum Jubeln brächte, ihnen Wasser, ein kühles Lüftchen und Licht schenkte, mehr als sie brauchen. Der ihre Kronen leuchten ließe in sattem Grün, kräftige und glänzende Früchte wachsen ließe.

Was aber, wenn er käme, würde er wohl uns Menschen sagen?

Ihre Pfarrerin Sarah Zeppin.